Die Einen tagen zur geplanten Müllverbrennungsanlage, die Anderen protestieren gegen die Knettenbrech + Gurdulic (K+G), die rechtswidrig Bäume fällen ließ.
Ein bisschen erschüttert war Wiesbadens Umweltdezernent Andreas Kowol, als er von der Rodung der etwa drei Hektar Baumbestand erfahren hat. Die Vorgehensweise von Knettenbrech + Gurdulic (K+G) im Sinne einer geplanten Müllverbrennungsanlage sei merkwürdig gewesen, sagte er zum Wiesbadener Kurier.
Demonstration Müllverbrennungsanlage, kurz gefasst
Demo gegen Baumrodung – gegen die Geplante Müllverbrennungsanlage
Wann: 3. Mai 2018, 15:30 IUhr
Wo: Rathaus, Foyer, Schloßpl. 6, 65183 Wiesbaden (Karte / Navigation)
Es ist passiert. Ungeschehen ist die Rodung von Anfang des Jahres nicht mehr zu machen. Um abermals deutlich darauf hinzuweisen, dazu ruft der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen zusammen mit der Grünen Jugend Wiesbaden am Donnerstag den 3. Mai um 15:30 Uhr vor dem Rathaus auf.
„Diese Habitate sind nun verschwunden.“ – Carolin Julia Scholtz, Sprecherin des Arbeitskreises Umwelt
Die Grünen sind empört über diese Naturzerstörung, die ohne behördliche Genehmigung und ohne naturschutzrechtliche Gutachten vollzogen wurde. Der Bestand von ausgewachsenen, 20 bis 25 m hohen Pappeln war vermutlich Refugium für Schwarzmilane, Zauneidechsen und weiteren Arten.
„Die Grünen setzen sich für Müllvermeidung ein, statt ihn zu verbrennen.“ – Martin Pingel, Sprecher des Arbeitskreises Umwelt
Durch sein vorzeitiges Handeln ist Geschäftsführer Steffen Gurdulic möglichen Genehmigungsverfahren und der Erteilung von Auflagen für Ausgleichsmaßnahmen zuvorgekommen. Martin Pingel, ebenfalls Sprecher des Arbeitskreises Umwelt, fordert zügige Wiederaufforstung und strafrechtliche Ermittlungen. Hier gehe es nicht nur um eine Ordnungswidrigkeit. Aus Profitgier habe der Geschäftsführer Naturschutzgesetze verletzt.
„Das Verhalten der Firma ist ein rechtswidriges Verhalten der Privatwirtschaft, die sich über die Köpfe von Bürgerinnen und Bürgern hinwegsetzt.“ – Katharina Schuster, Sprecherin der Grünen Jugend
Die gerodete Fläche an der Deponiestraße kommt zwar als möglicher Standort für eine neue Müllverbrennungsanlage infrage. K + G sind allerdings die einzigen verbliebenen Bewerber um die Restmüllverwertung der Wiesbadener Haushalte. Katharina Schuster, Sprecherin der Grünen Jugend Wiesbaden lehnt die Vergabe an die Firma ab.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen am Protest teilzunehmen.