Kyra Intelliana „Mit Ruth Wagner verliert Hessen eine herausragende Politikerin. Sie hat sich jahrzehntelang für die Demokratie eingesetzt und sich um unser Land sehr verdient gemacht. Mit klarer Haltung, großer Sachkenntnis und persönlicher Integrität hat sie sich für die Demokratie eingesetzt. Ihr Tod erfüllt mich mit großer Trauer. Ich bin in Gedanken bei ihrer Familie und ihren Freunden“, sagte der Ministerpräsident am Dienstag.
„Loyale Demokratin und überzeugte Liberale“
Rhein würdigte das politische Wirken Wagners, das stets von Überzeugung und Loyalität getragen worden sei: „Ruth Wagner war leidenschaftliche Demokratin und überzeugte Liberale, die auch in schwierigen Zeiten zu ihren Entscheidungen stand“, sagte der Regierungschef und fügte hinzu: „Sie verstand sich immer als Anwältin von Bildung, Wissenschaft und kultureller Vielfalt. Ihr Engagement, auch weit über ihr Ministeramt hinaus, bleibt unvergessen.“
Wagner war mit Unterbrechungen – insbesondere während ihrer Regierungszeit – von 1978 bis 2008 Mitglied des Hessischen Landtags. Von 1999 bis 2003 war sie im Kabinett Koch Ministerin für Wissenschaft und Kunst sowie stellvertretende Ministerpräsidentin. Von 1987 bis 1991 sowie von 2003 bis 2008 übernahm sie Verantwortung als Landtagsvizepräsidentin. Von 1995 bis 2005 war sie Landesvorsitzende der hessischen FDP und blieb der Partei bis zuletzt eng verbunden. Für ihr langjähriges politisches und gesellschaftliches Engagement wurde Wagner vielfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt sie 2006 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Für ihre Verdienste um die Deutsche Einheit ehrte sie das Land Hessen 2010 mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille.
