Das Künstlerhaus43 steht vor dem Aus

Das Künstlerhaus43 verliert dringend benötigte Mittel. Der Arbeitskreis Stadtkultur sieht die Stadt mit in der Verantwortung.

Am Dienstag präsentierte der Magistrat den neuen Haushaltsentwurf, der die Kulturausgaben weiter schrumpfen lässt. Von den empfohlenen Mitteln der Jury des Kulturbeirats sind immerhin rund ein Drittel, etwa 235.000 Euro, eingeplant. Auf dem Papier mag dies wie Fortschritt wirken, doch die Realität wirkt ernüchternd, sagt der Arbeitskreis. Es sein nicht nachvollziehbar, dass der Kulturetat in einer Landeshauptstadt von 3,6 auf 2,99 Prozent des Gesamthaushalts sinkt. Unmittelbar davon betroffen ist das Künstlerhaus43.

Keine Perspektive für neue Spielstätten

Kaum waren die Fakten geschaffen, stellte die SPD-Fraktion und ihre Kooperationspartner klar: Zusätzliche Mittel für die Anmietung einer neuen Spielstätte, etwa in der Casino-Gesellschaft oder dem ehemaligen Coyote-Cafe, sind derzeit nicht verfügbar. Ein dauerhafter Zuschuss von über 100.000 Euro lässt sich im Rahmen des Haushalts nicht darstellen. Die Entscheidung beruht nicht auf Kritik an der Arbeit vom Künstlerhaus43, sondern ausschließlich auf den finanziellen Rahmenbedingungen.

Zwischen Interim und Unsicherheit

Seit Februar 2021 läuft der Spielbetrieb des knstlerhaus43 im Palasthotel, ursprünglich als Interimslösung bis zur Sanierung der Oberen Webergasse 43. Diese Sanierung wurde jedoch fallen gelassen, obwohl die Immobilie seit 2005 als Spielstätte genutzt wird. Das Theater, das für seine Sommerfestspiele und das Programm im Hotel im Palast bekannt ist, steht nun ohne absehbare Zukunft da. Der Mietvertrag im Palasthotel endet Mitte 2026 – und die Stadt hat bislang keinen alternativen Raum angeboten.

Arbeitskreis Stadtkultur fordert Handeln

Der Arbeitskreis Stadtkultur, der 38 freie Kulturträger vertritt, reagierte prompt. In einem Schreiben vom 22. Oktober betont er: Ohne neue Spielstätte droht ein erheblicher Verlust für die Wiesbadener Innenstadt. Die zentrale Lage des künstlerhaus43 und seine Infrastruktur (großer Innenhof, bereits vorhandene Nebenräume, Lüftung, technische Ausstattung) machen es zu einem kulturellen Anker, dessen Erhalt dringend geboten ist.

Politischer Appell

Der AK Stadtkultur fordert die Stadtverordneten auf, schnell zu handeln und die Zukunft des künstlerhaus43 zu sichern. Jede Verzögerung gefährdet ein etabliertes Theater und die kulturelle Vielfalt Wiesbadens. Die Entscheidungsträger stehen in der Pflicht, die Attraktivität der Innenstadt nicht nur auf dem Papier zu sichern, sondern aktiv zu gestalten.

Foto – Künstlerhaus 43 ©2025 AI / Wiesbaden lebt!

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