In Wiesbaden behält die SPD die Nase vorne. In der Stadtpolitik unterliegt Christine Hinninger am Ende knapp Eberhard Seidensticker. Die Grünen sind dennoch stolz: auf ihr bestes Ergebnis überhaupt.
Zeitgleich mit der Europawahl haben Wiesbadens Einwohner am Sonntag auch über den neuen Oberbürgermeister abgestimmt. Zog SPD-Kandidat Gert-Uwe Mende gleich von Anfang an leicht davon, lieferten sich Christine Hinninger und Eberhard Seidensticker ein knappes Rennen. Mit dem letzten ausgezählten Wahlbezirk stand gegen 23:00 Uhr fest: Seidensticker erreicht 24,5 Prozent Christine Hinninger knapp 1 Prozent weniger, 23,4 Prozent. Deutlich abgeschlagen dahinter folgen die übrigen Kandidaten der FDP, Sebastian Rutten, mit 10,5 Prozent … Damit steht fest, Hinninger ist es auch im dritten Anlauf nicht gelungen als erste Frau den Chefsessel im Wiesbadener Rathaus einzunehmen. Gleichwohl erzielt die Grünen-Politikerin mit 24,5 Prozent aller Stimmen das bisher beste Ergebnis der Grünen in der Landeshauptstadt. So teilt die Parteispitze noch in der Nacht zum Montag mit: Wir danken allen Wählern für dieses fantastische Grünen Ergebnisse! Bei den Kommunalwahlen im Rahmen der Europawahl konnten die Partei in Wiesbaden stärkste Kraft werden! Das gebe Mut, die drängenden sozialen und ökologischen Herausforderungen weiterhin mit Hochdruck zu bearbeiten, so Kreisvorsitzender Werner Lorenz.
Christine Hinninger punktet
Für die Oberbürgermeister-Wahl hat die Grünen-Kandidatin Christiane Hinninger in den letzten Wochen ihre herausragende Kompetenz und ein enormes Engagement in die Waagschale geworfen. Die Parteispitze sei Christiane außerordentlich dankbar für ihren Einsatz und ihre Entschlossenheit, ebenso wie den vielen ehrenamtlichen Mitgliedern. Die Grünen blicken stolz und glücklich auf das hervorragende Ergebnis. Für uns bedeutet das: Wir kämpfen weiter für ein grünes, menschen- und umweltfreundliches Wiesbaden!
Der hessische Blick
Mit Blick aufs Land wird einmal mehr deutlich, dass eine OB-Wahl anders zu werden ist als eine Landtagswahl. Das die Personen im Vordergrund stehen – jeder mehr oder weniger bei den Bürgern der Stadt punkten. So kommt die CDU landesweit betrachtet bei der Europawahl auf 25,8 Prozent. Sie bleibt damit stärkste Kraft in Hessen. Allerdings mussten die Christdemokraten ähnlich wie die SPD deutliche Verluste hinnehmen. Bei der Europawahl 2014 lag die CDU noch bei 30,6 Prozent. Am gestrigen Wahlabend sind 25,8 Prozent übrig geblieben. Die SPD erzielte am Sonntagabend ihr schwächstes Hessen.Ergebnis überhaupt. Landesweit betrachtet sind es wie in Wiesbaden die Grünen, die bei der Europawahl punkten konnten. Nach dem vorläufigen Ergebnis sind die Grünen mit 23,4 Prozent zweitstärkste Kraft in Hessen und erzielen ein Plus von 10,5 Prozent.