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Christof Manjura, Roland Stöcklin, Horst Klee, Dr. Patricia Becher, Dr. Gerhard Obermayr, Alexander Hoffmann und Milena Löbke beim Spatenstich.

Bürgersaal, Sozialrathaus, Begegnung: Biebrich baut für die Zukunft

In Wiesbaden-Biebrich entsteht ein modernes Sozialrathaus mit Bürgersaal. Der Neubau bündelt soziale Dienstleistungen, schafft Raum für Begegnung und verankert städtische Identität im Quartier. Beim Spatenstich zeigte sich am Vormittag: Dieser Ort soll mehr sein als bloße Verwaltung.

Volker Watschounek 1 Monat vor 0

Ein Neubau als Versprechen: Was in Biebrich entsteht, ist mehr als nur ein Verwaltungsgebäude. Das Sozialrathaus wird ein Haus für Menschen – und für das Miteinander.

Montagmorgen, Straße der Republik: Die Baggerschaufel glänzt, das Buffet ist gedeckt, das Rednerpult bereit. Die SEG Stadtentwicklungsgesellschaft bittet zum Spatenstich – und „ganz“ Biebrich – rund 50 Leute – scheint gekommen zu sein. Was hier entsteht, ist mehr als ein Verwaltungsgebäude. Es ist ein Versprechen. Für bessere soziale Versorgung. Für Zusammenhalt. Für eine neue Mitte im Stadtteil.

Alles unter einem Dach

Vier bis fünf Geschosse hoch, nachhaltig gebaut, barrierefrei geplant: In dem Neubau sollen künftig rund 157 Mitarbeitende aus Sozialamt, Jobcenter und Sozialleistungszentrum arbeiten. Was bislang auf drei Adressen im Stadtgebiet verteilt war, wird nun in einem Gebäude vereint. Für Bürger bedeutet das kurze Wege, klare Strukturen – und einen Ort, an dem vieles einfacher wird.

„Wir schaffen Raum für Menschen“, sagt SEG-Geschäftsführer Roland Stöcklin. Und meint damit nicht nur Sachbearbeiterbüros, sondern auch einen Bürgersaal für bis zu 430 Personen, Vereinsräume und Platz für Begegnung. Eine echte Aufwertung für Biebrich, das bislang kein Bürgerhaus hatte.

Der Schlauchturm bleibt

Die Architektur balanciert gekonnt zwischen Moderne und Erinnerung: Eine Fassade im Stil der Gründerzeit, Flachdächer mit Retentionsflächen, geneigte Flächen mit Solarpanelen, eine begrünte Wand. Selbst der alte Schlauchturm bleibt – nicht ohne Widerstand, wie Ortsvorsteher Horst Klee schmunzelnd einräumt: „Wir wollten ihn schon heimlich sprengen.“ Am Ende überzeugte der Denkmalschutz. Heute wird der Turm zum Treppenhaus.

Die Planung hatte es in sich. Enge Bebauung, schwierige Logistik, knapper Raum. Aber: „Das hier ist die Königsdisziplin der Stadtentwicklung“, sagt Stöcklin. Und erinnert daran, dass das Projekt viele Väter hat – unter anderem Ex-Oberbürgermeister Sven Gerich und Ex-Sozialdezernent a.D. Christoph Manjura.

Ein Ort für alle

Dr. Patricia Becher, aktuelle Sozialdezernentin, führt aus, was das neue Haus leisten soll. Hier werden künftig SGB-II-Anträge gestellt, Senioren beraten, Jugendhilfen koordiniert. „Wir bündeln Kompetenzen und verbessern die Bedingungen für Mitarbeitende und Bürger gleichermaßen.“ Und: Der Standort ist mit Bus und Bahn deutlich besser erreichbar als viele bisherige Außenstellen.

Biebrich, betont Becher, bekomme endlich das, was längst überfällig war: „Ein eigenes Sozialrathaus. Einen eigenen Bürgersaal. Und zwar mitten im Quartier.“

Ehrenamt stärken, Stadtteil beleben

Der neue Bürgersaal im Sozialrathaus soll mehr sein als Veranstaltungsort. Er ist auch ein Zeichen für die Förderung des Ehrenamts. Vereine bekommen Räume, Technik, Bühne – und das kostenlos. Für Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, den Becher beim Spatenstich vertritt, ein klares Bekenntnis: „Gesellschaftlicher Zusammenhalt beginnt mit Orten, an denen man sich begegnen kann.“

Horst Klee erinnert an die lange Geschichte Biebrichs – und die oft zähe Zusammenarbeit mit der Stadt. Aber heute überwiegt die Freude. „Wir brauchen solche Orte, um als Stadtteil zu wachsen“, sagt er. Nur bei den Parkplätzen sehe er an dieser Stelle schwarz. Da gibt es einfach keine, weshalb Handlungsbedarf bestehe.

Mit Spaten und Haltung

Als schließlich die Spatren in den Boden tauchen und ausholen, ist der Moment symbolisch: Hier wird nicht nur gebaut, hier wird Zukunft gestaltet. Stöcklin bringt es auf den Punkt: „Es gibt nichts Gutes – außer man tut es.“

Foto – Christof Manjura, Roland Stöcklin, Horst Klee, Dr. Patricia Becher, Dr. Gerhard Obermayr, Alexander Hoffmann und Milena Löbke beim Spatenstich vom Sozialrathaus ©2025 Volker Watschounek

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