Bad Vilbel hat’s gewuppt. Mit Energie, Hingabe und viel Herzblut hat die Stadt den 62. Hessentag gestemmt. Über eine Million Menschen erlebten zehn Tage lang, wie lebendig Hessen sein kann.
Wenn eine Stadt plötzlich leuchtet, surrt, pulsiert – dann ist wieder Hessentag. Zehn Tage lang stand Bad Vilbel im Rampenlicht. Es wurde getanzt, diskutiert, gestaunt und gelacht. Vom 13. bis zum 22. Juni verwandelte sich die sonst eher stille Kurstadt am Rand der Wetterau in ein lebendiges Zentrum hessischer Kultur, Tradition und Gegenwart. Über eine Million Besucher kamen, um das 62. Landesfest zu feiern. Und sie gingen mit Erinnerungen, die bleiben werden.
Stadt, Land, Fest – und jede Menge Herz
Bad Vilbel hat geliefert – das sagen nicht nur die Politiker. Der Hessentag 2025 war mehr als ein Programmheft voller Termine. Es war ein Gefühl. In den Straßen vibrierte der Sommer, auf den Bühnen standen Künstler, die unterschiedlicher kaum sein konnten: Die schwedische Indie-Band Mando Diao spielte neben Deutschpop-Newcomerin Nina Chuba, und Howard Carpendale bewies, dass Schlagersentimentalität und Festivalstimmung sich nicht ausschließen müssen.
Mittendrin: Kabarettist Urban Priol, der dem politischen Geschehen den satirischen Spiegel vorhielt. Währenddessen tauschten sich Gäste im Treffpunkt Hessen mit Landtagsabgeordneten aus, stellten Fragen, diskutierten Ideen, redeten mit – wie es sich für eine lebendige Demokratie gehört.
Ein Fest mit Haltung und Humor
Der Hessentag war auch Bühne für große Gesten. So vereidigte Ministerpräsident Boris Rhein im Beisein von hunderten Gästen 650 Kommissar-Anwärterinnen und -Anwärter – ein Moment voller Bedeutung, getragen von Respekt und Hoffnung. Wenig später ehrte er engagierte Einsatzkräfte, die tagtäglich für Sicherheit und Zusammenhalt sorgen und dabei auch für Zivilcourage stehen.
Der Regierungschef fand klare Worte zum Abschluss: „Der 62. Hessentag war ein großer Erfolg, das können wir mit voller Überzeugung sagen.“ Rhein würdigte die monatelange Vorbereitung, den Einsatz von Ehrenamtlichen, Behörden und Rettungskräften – und das Gemeinschaftsgefühl, das Bad Vilbel in diesen Tagen ausgestrahlt hat.
Bad Vilbel wird Bühne – und bleibt im Herzen
Auch Bürgermeister Sebastian Wysocki zeigte sich bewegt: „Zehn Tage lang war Bad Vilbel die heimliche Hauptstadt Hessens.“ Die Bilanz fällt nicht nur positiv, sondern fast euphorisch aus. Die Stadt habe gezeigt, wie ein Landesfest Menschen zusammenbringt – unabhängig von Herkunft, Alter oder politischer Überzeugung. „Danke an alle Beteiligten, an das große Team und an jede einzelne helfende Hand“, so Wysocki am Sonntag, nach dem traditionellen Festumzug, bei dem noch einmal alles aufgefahren wurde, was Hessen an Farben, Uniformen, Musik und Vielfalt zu bieten hat.
Hessentag – das ist kein Event. Das ist ein Gefühl.
Was bleibt? Vieles. Für Bad Vilbel war der Hessentag ein Ausnahmezustand – im besten Sinne. Für Hessen ein Statement: So geht Miteinander. So funktioniert gelebte Kultur. Und so feiert ein Bundesland seine Wurzeln und seine Zukunft. Vereinzelt gab es jedoch auch Kritik, etwa von den Gastronomen in der Frankfurter Straße. Dem hören nach, hätten sie sich abgehängt gefühlt. Vergessen. Wollten früh das Handtuch werfen und sich vom Hessentag zurückziehen. Die angekündigten Konventionalstrafen bewegten sie schließlich zum Umdenken. Bleibt die Frage, ob der Hessentag so weit auseiandergezogen werden muss, – nur um alle teilhaben zu lassen, oder ob sich nicht doch ausreichend Platz findet, die wichtigsten Player zu verbinden.
Der Blick nach vorn: Fulda 2026
Und kaum ist der letzte Ton verklungen, richtet sich der Blick nach Osten. Denn schon im nächsten Jahr geht es weiter – der 63. Hessentag findet vom 12. bis 21. Juni 2026 in Fulda statt. Die Erwartungen sind hoch, die Vorfreude wächst. Und eines ist gewiss: Die Idee hinter dem Hessentag lebt – und zieht weiter.
Foto – Blaulichtmeile am Hesentag @2025 Volker Watschounek
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Die Internetseite zum Hessentag finden Sie unter hessentag2025.de.