Mit Immobilien lässt sich Geld Vereinen. Wieder erzielt die WVV-Holding einen deutlichen Jahresüberschuss für die Stadtkasse.
Die WVV Holding GmbH habe auch 2021 mit einem Überschuss von rund 14,8 Millionen Euro ein sehr erfreuliches Ergebnis erzielt. Davon profitiere die Stadt mit einer Ausschüttung in Höhe von 8,8 Millionen Euro, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Gert-Uwe Mende am am Donnerstagmorgen bei der Vorstellung der aktuelle Bilanz.
„Der gute Jahresabschluss darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Rahmenbedingungen für die zukünftige Sicherung der Daseinsvorsorge spürbar verschärft hat.“ – Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende
Das gute Jahresergebnis der WVV wird zum einen durch das Beteiligungsergebnis gespeist, erläutert der Aufsichtsratsvorsitzende. Der Blick auf die Zusammensetzung des Jahresergebnisses verdeutliche, dass die WVV mehr als die Summe ihrer Beteiligungen sei, denn auch die eigenen Immobilien leisten einen nachhaltigen Beitrag. Sie bilden den Stabilitätsanker im Portfolio.
„Die WVV-eigenen Objekten 2021 erzielen ein Netto-Ergebnis von rund 3 Millionen Euro.“ – Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende
Dagegen ist der kostenintensive Umbau von ESWE Verkehr zu einem urbanen Mobilitätsdienstleister weiterhin mit erheblichen Investitionen verbunden. Diese werde von der Einnahmenseite nicht entsprechend kompensiert. Die Sparte Verkehr schlägt im Jahressabschluss der WVV mit einem Minus von rund 39,6 Millionen Euro zu Buche. Bislang konnten davon rund 30,3 Millionen Euro durch die WVV abgefangen werden. Für das darüberhinausgehende Defizit sind weitere Zuschüsse aus dem städtischen Kernhaushalt erforderlich.
„Die Steuerung der Gesamtfinanzen wird wegen den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen anspruchsvoller und schwieriger.“ – Bernadette Boot
Die WVV-Geschäftsführerin Bernadette Boo erklärt, dass die Steuerung der Gesamtfinanzen wird für die WVV aufgrund der herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zunehmend anspruchsvoller und schwieriger werde. Es gebe einige Unsicherheiten, die Kredit- und Projektfinanzierungen unmittelbar beeinflussten. Boot nannte in diesem Kontext insbesondere die Zinsentwicklung und die steigende Inflation. Auch die Konjunkturaussichten gäben Anlass, an die zukünftige Leistungsfähigkeit der Unternehmen, die unter dem Dach der WVV gebündelt werden, keine zu hohen Erwartungen zu stellen. Transparenz ist gerade in diesen Zeiten wichtig, um zu vermitteln, was noch leistbar ist, führte Boot aus, weshalb der Aufsichtsrat der WVV die Holding beauftragt, eine Strategiediskussion anzustoßen, ergänzte Mende.
„Es kommt angesichts der vielfältigen Herausforderungen darauf an, Ökonomie, Ökologie und soziale Verantwortung miteinander in Einklang zu bringen.“ – Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende
Trotzdem sich insbesondere für die Immobilienwirtschaft die Vorzeichen in diesem Jahr grundlegend verändert haben, sei es gelungen Ende Juni dieses Jahres mit der Unterzeichnung des notariellen Kaufvertrages den Weg für die Mauritiushöfe zu ebnen, freut sich die WVV-Geschäftsführerin. Der Zeitplan sieht vor, dass spätestens zwölf Monate nach Beurkundung der Bauantrag eingereicht werden muss. Auch für den Baubeginn wurden zeitliche Vorgaben gemacht: spätestens 18 Monate nach Erteilung der Baugenehmigung sollen die Baumaßnahmen starten.
„Mit der strukturelle Veränderung bei der WiBau, der GWI und der WIM Liegenschaftsfonds GmbH & Co. KG leisten wir einen Beitrag zur Verbesserung der Transparenz und reduzieren die Komplexität bei der Steuerung.“ – Bernadette Boot
Ebenfalls nach Plan verläuft die Ende 2021 beschlossene Neuorganisation der Immobiliensparte. So werden in der WiBau das operative Geschäft der GWI und der WIM Liegenschaftsfonds GmbH & Co. KG mit Wirkung zum 1. Januar 2023 zu einer Einheit zusammengefasst. Die GWI als Zwischenholding wird auf die WVV verschmolzen.
Archivbild oben – Jahrespressegespräch, Gert-Uwe Mende und Bernadette Boot
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