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Migration bleibt Daueraufgabe – Wiesbaden wächst zusammen

Viele Ausländer pflegen soziale Kontakte zu Wiesbadenern im Freundeskreis. 29 Prozent der Jugfendlichen mit Migrationshintergrund erreichen einen mittleren Schulabschluss. Ein großer Anteil von Ihnen macht Abitur.

Volker Watschounek 7 Jahren vor 0

Ende 2016 hatten 108 216 Wiesbadener einen Migrationshintergrund. Gut die Häfte davon besitzen nur die deutsche Staatsangehörigkeit – die übrigen auch andere.

Auf der Basis der im Monotoring erhobenen Kennzahlen ermittelt die Stadt zu Stichtagen den aktuellen Stand zur Integration von Ausländern in Wiesbaden. Im letzten Bericht ist nachzulesen, dass die rechtliche Integration der in Wiesbaden lebenden Ausländer weit fortgeschritten ist. 73 Prozent, der in Wiesbaden Lebenden besitzen einen abgesicherten Aufenthaltsstatus. Rund die Hälfte erfüllt die aufenthaltsrechtlichen Voraussetzungen für eine Einbürgerung. Trotzdem: Vor dem Hintergrund der vielen Flüchtlinge bleibt Integration  eine Daueraufgaben.

Zuzüge nach Wiesbaden und Wegzüge… aus dem Monitoring zur Integration von Migranten in Wiesbaden.

                     Abb. Zuzüge nach Wiesbaden und Wegzüge… aus dem Monitoring zur Integration von Migranten in Wiesbaden.

Auch die Fortschritte bei Integration und Bildung sind hervorzuheben. Der Anteil der Kinder, die einen Kindergarten ausreichend lange besucht haben, liegt aktuell bei 90 Prozent. Der höchste Wert der letzten Jahre wurde 2011 mit 94 Prozent ermittelt. Seitdem ist die Quote wieder gesunken. Von den Schulanfängern mit Migrationshintergrund sprechen knapp drei Viertel gut bzw. sehr gut Deutsch. Dieser Befund hat sich aufgrund der Neuzuwanderung in den letzten Jahren leicht verschlechtert.

Schulische Leistungen

Der Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die ein Gymnasium besuchen, steigt stetig: Im vergangenen Schuljahr lag er in der achten Jahrgangsstufe bei 29 Prozent – und damit acht Prozentpunkte über dem Stand von 2009/2010. Ebenfalls 29 Prozent machten 2016 ihr Abitur, im Jahr 2010 waren es 17 Prozent. Auch wenn diese Zuwächse höchst erfreulich sind – bestehen  immer noch große Unterschiede zu Schülern ohne Migrationshintergrund – von denen 55 Prozent die allgemeine Hochschulreife erlangen. Ohne Abschluss verließen im Jahr 2016 9 Prozent der jugendlichen Migranten die Schule, dagegen nur drei Prozent der Jugendlichen ohne Migrationshintergrund.

Arbeitsmarkt

Die Bilanz zur Integration in den Arbeitsmarkt fällt gemischt aus: Die Erwerbsbeteiligung hat sich erhöht, vor allem bei den – immer noch seltener erwerbstätigen – ausländischen Frauen. Auch das Qualifikationsniveau der ausländischen Beschäftigten hat sich weiter verbessert. Verfügten 2007 nur 11 Prozent der ausländischen Beschäftigten über eine akademische Berufsausbildung, so waren es 2016 bereits 18 Prozent. Gleichwohl unterscheidet sich die Qualifikation zwischen ausländischen und deutschen Arbeitnehmern nach wie vor. Das ist auch eine der Erklärungen dafür, dass Ausländer zwei- bis dreimal so häufig arbeitslos sind wie Deutsche. Ausschließlich in Minijobs arbeiten 15 Prozent der ausländischen und 12 Prozent der deutschen Beschäftigten.

Nachbarschaft und Arbeitsplatz

Ergänzt wird das Monitoring wieder mit ausgewählten Ergebnissen der Bürgerumfrage „Leben in Wiesbaden“. Demnach finden die meisten sozialen Kontakte zwischen Wiesbadenern mit und ohne Migrationshintergrund im Freundes- und Bekanntenkreis statt, auch in der Nachbarschaft und am Arbeitsplatz, seltener dagegen in der Familie oder Verwandtschaft. Ein Sechstel aller Befragten pflegt persönliche Kontakte zu Flüchtlingen und Asylsuchenden. Das nachbarschaftliche Zusammenleben zwischen Zugewanderten und Einheimischen bewerteten 73 Prozent der Migranten mit „gut“ oder „sehr gut“; unter den Befragten ohne Migrationshintergrund fiel das Urteil mit 66 Prozent etwas verhaltener aus. 84 Prozent der Migranten leben gern in Wiesbaden, 74 Prozent fühlen sich hier heimisch.

Exkurs Flüchtlinge

Seit 2015 ist die Zuwanderung aus dem Ausland hauptsächlich durch den Zustrom von Geflüchteten aus Bürgerkriegs- und sonstigen Krisengebieten geprägt. „Die hohe Zahl der nach Deutschland und damit auch nach Wiesbaden gekommenen Geflüchteten stellt die Stadt vor gravierende Herausforderungen und löst damit einen besonderen Handlungsbedarf aus. Es ist davon auszugehen, dass eine Mehrzahl der nach Wiesbaden zugewiesenen Geflüchteten eine hohe Bleibewahrscheinlichkeit besitzt und deren Integration eine langfristige und dauerhafte Aufgabe darstellt.“ – Monitoring zur Integration von Migranten in Wiesbaden.

Hintergrund

In Wiesbaden leben derzeit rund 108 000 Menschen mit Migrationshintergrund; Neben 58 000 Ausländer gehören dazu auch 50 000 Deutsche, deren Wurzeln im Ausland liegen (Eingebürgerte, Spätaussiedler, Kinder von Zuwanderern). Insgesamt beträgt der Migrantenanteil 37 Prozent und liegt in einzelnen Altersgruppen sogar noch wesentlich höher: Im Grundschulalter beispielsweise stammt mit 60 Prozent mehr als die Hälfte der Kinder aus Zuwandererfamilien. Von den 65-jährigen und älteren Wiesbadenern haben dagegen nur 19 Prozent einen Migrationshintergrund.

Die in Wiesbaden lebenden Migrantinnen und Migranten kommen aus insgesamt 172 verschiedenen Ländern. Die größte Gruppe stammt aus der Türkei – 16.848 – die zweitgrößte – 7.308 – hat ihre Wurzeln in Polen. In den letzten Jahren war das Zuwanderungsgeschehen vor allem geprägt von Zuzügen aus Rumänien und Bulgarien, seit 2015 auch von Geflüchteten aus Syrien, Afghanistan und anderen Krisengebieten. Derzeit kümmert sich die Landeshauptstadt Wiesbaden um rund 3.800 Geflüchtete.

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