Winter ohne Schnee ist wie Sommer ohne Sonne. Doch was wissen wir wirklich über die weiße Pracht? Von kristallklaren Fakten bis zu verblüffenden Details.
Wenn Schneeflocken sanft vom Himmel schweben, verbirgt sich dahinter ein faszinierendes Naturphänomen. Schnee ist kein gefrorener Regen, sondern das Ergebnis eines Prozesses namens Resublimation. Dabei verwandelt sich Wasserdampf direkt in Eis, ohne den flüssigen Zustand zu durchlaufen. Ohne Staubpartikel – sogenannte Aerosole – würde der Winter jedoch schneelos bleiben. Diese winzigen Schmutzteilchen dienen als Kristallisationskeime, um die herum sich die Eisstruktur bildet.
Ohne Schmutz kein Schnee: Auch die reinste Schneeflocke trägt einen Hauch von Staub in sich.
Formen und Klänge des Schnees
Die Temperatur entscheidet, wie eine Schneeflocke aussieht. Während sternförmige Dendriten bei etwa -12 Grad entstehen, bilden extreme Minusgrade feine Säulen und Plättchen. Dass keine zwei Schneeflocken identisch sind, liegt an der unendlichen Vielfalt von 100 Trillionen Wassermolekülen, die jede Flocke einzigartig machen.
Doch Schnee beeindruckt nicht nur visuell: Das Lied Leise rieselt der Schnee trifft den Nagel auf den Kopf. Während eines dichten Schneefalls lässt sich das Geräusch der Flocken hören – ein Klang von etwa 10 Dezibel, vergleichbar mit dem leisen Atem eines Menschen.
Schon gewusst? Die größte Schneeflocke, die je dokumentiert wurde, hatte einen Durchmesser von 38 Zentimetern und fiel 1887 in Montana, USA.
Schnee wärmt und dämpft
So kalt Schnee auch wirkt, er schützt vor extremer Kälte. Unter einer Schneedecke bleibt die Temperatur stabil, ähnlich wie in einem Iglu. Draußen mag es -30 Grad haben, doch unter dem Schnee herrschen milde -10 Grad. Ein weiterer Vorteil der weißen Pracht: Sie dämpft Geräusche. Die Lufteinschlüsse zwischen den Kristallen absorbieren Schall, sodass eine verschneite Landschaft nicht nur ruhig aussieht, sondern tatsächlich stiller ist.
Kunstschnee – kein Vergleich zur Natur
Wintersport ohne Schnee? Undenkbar! In vielen Skigebieten sorgt technischer Schnee für präparierte Pisten, wenn die Natur ausbleibt. Doch Kunstschnee unterscheidet sich grundlegend: Er besteht aus gefrorenem Wasser und gleicht eher Eis als echten Schneekristallen. Wintersportler wissen ihn zu schätzen – für die Natur bleibt echter Schnee dennoch unersetzlich.
Faszination Schnee: Ein Wunder aus Wasserdampf und Kälte
Ob als Winterwunder für Kinder, Herausforderung für Autofahrer oder Lebensgrundlage für Wintersportregionen – Schnee fasziniert und begleitet uns durch die kalte Jahreszeit. Und während wir staunen, formt die Natur immer wieder neue kleine Meisterwerke.
Symbolfoto – Weiße Weihnachten ©2024 Pixabay
Weitere Wetternachrichten lesen Sie hier.
Mehr zum Wetter finden in der Rubrik Thema des Tages unter www.dwd.de.