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Eichenprozessionsspinner Flickr / Andreas März / CC BY 2.0

Online-Frühwarnsystem für Eichenprozessionsspinner

Jedes Jahr sorgt der Eichenprozessionsspinner für kahle Bäume und gesundheitliche Probleme. Jetzt gibt es eine digitale Lösung: Das Frühwarnsystem PHENTHAUproc liefert präzise Prognosen und hilft, frühzeitig zu reagieren. Die Anwendung ist kostenfrei und ab sofort für alle online verfügbar.

Volker Watschounek 3 Wochen vor 0

Jahr für Jahr breiten sich die Eichenprozessionsspinner weiter aus. Durch den Klimawandel verlängern sich ihre Aktivitätszeiträume, die Raupen schlüpfen früher. Achtung: Ihre giftigen Härchen sorgen in vielen Regionen für Allergien, Hautreizungen und Atemprobleme. Wer rechtzeitig plant, kann Schäden begrenzen – genau hier setzt PHENTHAUprocan.

Hintergrund

Das Auftreten des Eichenprozessionsspinners in Mitteleuropa nimmt seit Anfang der 1990er Jahre stark zu. Infolge der Klimaänderung gilt der EPS im Wald sowie auf mit Eichen bewachsenen Grünflächen im ländlichen und urbanen Raum als Dauerschädling mit wechselnder Populationsdichte. Infolge von Massenvermehrungen des EPS mit wiederholtem Kahlfraß durch die Raupen und anschließendem Befall der dadurch geschwächten Bäume mit Schadorganismen wie Prachtkäfer oder Hallimasch besteht die Gefahr, dass Eichen absterben. Die Brennhaare der Larven des EPS bergen ernsthafte gesundheitliche Gefahren für Mensch und Tier. Sie können heftige Haut- und Atemwegsreizungen bis zum allergischen Schock verursachen.

Das von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) und der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) haben ein Online-Tool entwickelt. Das Toll hilft die Gefahrenklage präzise einzuschätzen. Gehostet wird es vom Deutschen Wetterdienst (DWD), das seine Wetter- und Klimadaten zur Verfügung stellt. Dadurch ist es möglich, die Entwicklung des Eichenprozessionsspinners und seiner Wirtspflanze, der Stieleiche, zu deuten und vorherzusagen.

Die interaktive Gefahrenkarte bietet detaillierte Einblicke für ganz Deutschland – mit einer beeindruckenden Auflösung von 1×1 Kilometer pro Pixel. Nutzer können nicht nur aktuelle Daten abrufen, sondern auch Prognosen für die kommenden sieben Tage einsehen.

Frühzeitige Warnungen, gezieltes Handeln

Das Tool richtet sich an Forstbetriebe, Kommunen, Baumpfleger, Gesundheitsbehörden und Freizeitbetriebe – aber auch Bürger können sich informieren. Wer frühzeitig weiß, wann die Raupen schlüpfen und wo sie sich konzentrieren, kann rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen.

PHENTHAUproc zeigt nicht nur die aktuelle Gefährdungslage, sondern gibt auch Hinweise für gezielte Bekämpfungsmaßnahmen. Die Anwendung berechnet, wann welche Maßnahmen – ob präventiv oder mechanisch – am sinnvollsten sind. So können etwa Sprühmaßnahmen gegen die Raupenlarven genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgen, um Schäden an den Bäumen und gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Die Grundlage für dieses hochpräzise System wurde im Forschungsprojekt ModEPSKlim gelegt, das bereits 2020 erste digitale Lösungen für das Monitoring des Eichenprozessionsspinners entwickelte. Jetzt ist das Frühwarnsystem vollständig einsatzbereit – und für alle frei zugänglich.

Kostenfrei, präzise, unverzichtbar

PHENTHAUproc ist ein entscheidendes Werkzeug für alle, die sich mit der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners beschäftigen. Dank modernster phänologischer Modellierung ist das System nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Mitteleuropa anwendbar. Es hilft, Risiken besser zu managen, gezielt zu handeln und die Ausbreitung des Schädlings langfristig einzudämmen.

Mit einem Klick zur aktuellen Gefahrenlage – das neue Frühwarnsystem ist ab sofort online verfügbar und für alle nutzbar.

Foto – Eichenprozessionsspinner ©2023 Andreas März / CC-BY-SA 2.0 / Flickr

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Mehr zum Thema Baustellen in der Stadt gibt es unter www.wiesbaden.de

Mehr zum Online-Tool PHENTHAUproc.

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