Pünktlich zur Eröffnung der nächsten Weihnachtsmärkte kündigt sich ein Hauch von Winter an. Da könnte sogar ein wenig Weiß das nasse Grau in Grau regional auflockern.
Regen, Regen und wieder Regen: Der 17. Oktober 2023 war der Tag ohne Regen in Deutschland schreiben die Meteorologen. Wer demnach den Eindruck hatte, es hätte einen Monat lang durchgeregnet, hat sich nicht getäuscht. Jetzt kommt Bewegung in die Sache. Es wird winterlich. Ein gewaltiges Tief, angereichert mit kalter Luft, zieht im Laufe der Woche nach Süden und erreicht ab Freitag auch Deutschland. Neben erneuten, aber kälteren Regenfällen müssen wir jetzt auch über Schnee sprechen. Sind die Winterreifen am Auto gewechselt?
Die winterlichen Aussichten bleiben aber begrenzt, und wer an Schneeromantik, Schlittenfahren und Schneeballschlachten denkt, wird leider enttäuscht. So richtig winterlich wird es in tieferen Lagen vorerst nicht – abgesehen von der Temperatur, die deutlich unter der des ersten Glühweins auf dem Weihnachtsmarkt liegen wird.
Die Luft strömt über das derzeit noch 10 bis 12 Grad warme Nordseewasser und erwärmt sich mit jedem Kilometer Richtung Süden.
Niklas Weise, Meteorologe
Entscheidend für die Wetterumstellung ist, dass das derzeitige Hoch seinen Schwerpunkt über dem Ostatlantik in Richtung Island verlagert. Dadurch wird der Weg für die Kaltluft frei und sie kann ungehindert nach Süden strömen. Im Laufe des Freitags erreicht dann die sogenannte maritime Polarluft Deutschland und grob lässt sich sagen: Je weiter weg von der Nordsee und je höher gelegen, desto größer sind in diesen Regionen die Chancen auf Schnee. Vor allem im Süden und Osten geht der Regen in der Nacht zum Sonntag zunehmend in Schnee über.
In weiten Teilen des Flachlandes dürfte, wenn überhaupt und nur kurzfristig, sehr wenig Schnee liegen bleiben. Vor allem in den Mittelgebirgen sowie am Alpenrand wird der Frühwinter in den nächsten Tagen aber Einzug halten.
Niederschläge in Form von Schneeflocken haben kaum Chancen, auch als solche unten anzukommen.
Niklas Weise, Meteorologe
Aber auch dort, wo es nicht schneit, werden Frost und Glätte am Wochenende zum Thema. Abgesehen von der unmittelbaren Nordseeküste rutschen die Temperaturen am Samstagmorgen verbreitet in den Frostbereich. Auch tagsüber werden kaum 5 Grad erreicht, milder wird es im Westen, die höchsten Werte werden vom Emsland bis zum Niederrhein erwartet.
Am Sonntag bleibt die Temperaturverteilung ähnlich, in höheren Mittelgebirgslagen und am Alpenrand stellt sich leichter Dauerfrost ein. Wie sich das Wetter dann zum meteorologischen Winteranfang Anfang Dezember entwickelt, ist noch nicht in trockenen Tüchern. Möglicherweise bleibt uns die Kaltluft noch etwas länger erhalten.
Foto oben ©2023 Volker Watschounek
Weitere Wetternachrichten lesen Sie hier.
Die zuverlässigsten Wettervorhersagen laut Stiftung Warentest erhalten Sie auf Wetter.com.