Wer zieht ins Rathaus ein? Die Wiesbadener entscheiden heute über ihren neuen Oberbürgermeister. Zehn Kandidaten treten an. Die Wahlbeteiligung bleibt die große Unbekannte. Die Stichwahl am 30. März so gut wie gesetzt.
Schon früh am Morgen bildeten sich vor einigen der 260 Wahllokale in Wiesbaden kleine Grüppchen. Einige Bürger wollten ihre Stimme abgeben und den restlichen Sonntag in der Sonne genießen. D, trotz dieses engagierten Starts bleibt fraglich, ob die Wahlbeteiligung an frühere Werte heranreicht. Vor sechs Jahren lag sie bei 53,5 Prozent – damals fiel die Wahl auf den Tag der Europawahl. Diesmal fehlt dieser zusätzliche Anreiz.
Der direkte zeitliche Anschluss an die Bundestagswahl könnte die Beteiligung einerseits hemmen, andererseits hat genau diese Nähe für einen starken Anstieg bei den Briefwahlanträgen gesorgt. Bereits zur Wochenmitte verzeichnete das Wahlamt fast 47.300 Anträge – ein deutlicher Sprung im Vergleich zu den 33.800 von 2019. Viele Wähler haben offenbar die Gelegenheit genutzt, direkt für beide Wahlen abzustimmen.
Zehn Kandidaten, eine Entscheidung
Das Bewerberfeld ist in diesem Jahr so groß wie nie. Vor sechs Jahren traten sieben Kandidaten an, heute stehen gleich zehn Namen auf dem Stimmzettel. An der Spitze der Liste: Thilo von Debschitz (CDU/FDP), ein 59-jähriger Kommunikationsdesigner. Ihm folgt Gesine Bonnet (Grüne), eine 54-jährige Redakteurin. An dritter Stelle: der amtierende Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD), der seine zweite Amtszeit anstrebt.
Weitere Bewerber sind unter anderem der Fachinformatiker Ralf Offermanns (AfD), der Fraktionsführer Ingo von Seelen (Die Linke) oder der Kaufmann Christian Hill (Pro Auto). und andere. Die Liste zeigt eine breite Palette an politischen Richtungen und beruflichen Hintergründen.
Mende geht als Favorit ins Rennen
Der amtierende Oberbürgermeister gilt als aussichtsreichster Kandidat. Anders als bei einer ersten OB-Wahl hat sich 62-jährige SPD-Politiker in den vergangenen Jahren ein starkes Profil aufgebaut. Seine Bekanntheit, gepaart mit einem gewissen Respekt auch über Parteigrenzen hinweg, dürfte ihm Vorteile verschaffen. Angesichts der hohen Anzahl an Mitbewerbern erscheint aber ein Sieg bereits im ersten Wahlgang unwahrscheinlich.
Ob Mende die nötige absolute Mehrheit erreicht oder eine Stichwahl folgt, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Gegen 19 Uhr wird sich ein Trend abzeichnen. Wer live dabei sein möchte, kann den Wahlabend ab 18 Uhr im Festsaal des Rathauses am Schlossplatz verfolgen. Alternativ liefern auch wir laufend aktualisierte Ergebnisse.
Ergebnisse der Oberbürgermeisterwahl 2025
(Erste Hochrechnung gegen 18:00 Uhr)
Archivbild @2019 Volker Watschounek
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