Wiesbaden möchte eine Runde weiterkommen. Die Fans im Rücken sind der Siebte Spieler auf dem Spielfeld.
Das war schon ziemlich anstrengend, 69 Minuten lang gegen eine Gummiwand zu spielen, resümierte Wiesbadens Mittelblockerin Selma Hetmann nach dem Spiel. Sie meinte damit, dass es Stuttgart an diesem Nachmittag gelang, nahezu jeden aussichtslos geglaubten Ball zurück ins Spiel zu bringen.
„Die Spielerinnen. des MTV Stuttgart waren super gut organisiert.“ – Selma Hetmann.
Aber nicht nur dass Stuttgart um jeden Ball bis zuletzt kämpfte, den Schwäbinnen gelang es immer wieder, seine bärenstarke Diagonalangreiferin Krystal Rivers gekonnt in Szene zu setzen. Sie zeigte dem VCW-Block ein ums andere Mal seine Grenzen auf und erzielte 21 Punkte für Stuttgart. Dabei ist Wiesbaden gut in die Partie gestartet. Von Nervosität war in den Anfangsphasen von Satz ein und zwei nichts zu spüren. Die Spielerinnen des VCW hielten dagegen, kämpften um jeden Ball und setzten durchaus eigene Akzente.
„Wir hatten in allen Elementen ein paar Probleme und waren auch im Aufschlag nicht stabil.“ – Selma Hetmann
Jeweils zur Mitte des Satzes schlichen sich dann allerdings Fehler ein. Größter Makel: Das sonst so bärenstarke Aufschlagspiel fruchtete diesmal überhaupt nicht. So war der weitere Spielverlauf in den ersten beiden Sätzen nahezu identisch.
„Wir hatten heute eine 10-prozentige Chance, die haben wir nicht genutzt. Das fing beim Aufschlag an und zog sich in andere Spielelemente fort. Stuttgart hat verdient gewonnen.“ – Dirk Groß, VCW-Chef-Trainer
Die mehr als 50 mitgereisten und lautstark anfeuernden VCW-Fans in der SCHARRena mussten diese Feststellung am Ende unterschreiben. Im dritten Satz war der Glaube an den eigenen Erfolg dann gebrochen. Stuttgart schlug gut auf, fischte auch noch so aussichtlose Bälle vor dem Bodenkontakt weg und brachte diese immer wieder zurück auf die hessische Feldhälfte. Wie eine „Gummiwand“ eben.
„Wir hatten ein Tief, aber haben uns daraus zum Schluss wieder etwas herausgearbeitet.“ – Selma Hetmann
Dass der VCW in der Mitte des dritten Satzes nochmal Boden gut machte und sich noch einmal auf zwei Punkte an den enteilten MTV herankämpfte, war am Ende nur Kosmetik eines insgesamt nicht guten Auftritts.
„Wenn wir am Mittwoch besser aufschlagen, dann stehen auch unsere Chancen besser als heute.“ – Dirk Groß, VCW-Chef-Trainer
Am Mittwochabend, dem 3. April, hat der VC Wiesbaden die Chance auf eine Steigerung. Dann empfangen Tanja Großer und Co. Allianz MTV Stuttgart zum zweiten Playoff-Viertelfinale in der eigenen Halle. Nur ein Sieg hält den VCW im Wettbewerb und dazu können auch die Zuschauer ihren Teil beitragen.