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Wehrheim Luftaufnahme

Ministerpräsident Rhein will ländliche Gemeinden stärken 

50 Prozent der Hessischen Bevölkerung leben auf dem Land und es werden immer mehr. Einer aktuellen Studie zufolge weisen mehr als die Hälfte aller Gemeinden ein Bevölkerungswachstum auf: ein Beleg für die Attraktivität des ländlichen Raums.

Volker Watschounek 2 Jahren vor 0

Städte werden verdichtet. Die Mieten steigen. Auch wenn der ländliche Raum attraktiv ist, schrecken medizinische Infrastruktur oder ÖPNV-Anbimdung ab. Das zu verbessern, fördert das Land ländliche Gemeinden.

Immer mehr Hessen wollen auf dem Land leben. So das Ergebnis einer Studie, die das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung im Auftrag der Hessische Landesregierung durchgeführt hat, und die voraussichtlich im Mai veröffentlicht wird. Der Studie zufolge weisen knapp drei Viertel der ländliche(n) Gemeinden in Hessen (89 von 120) mit einer Einwohnerzahl von bis 5000 für den Zeitraum von 2019 bis 2021 Zuzüge aus. Ein Jahrzehnt zuvor waren es mit 27 von 120 Landgemeinden deutlich weniger.

„Die Entwicklungen bei den Landgemeinden sind ein deutlicher Beleg für die Stärke der ländlichen Räume. Sie bieten ihren Bewohnern nicht nur großartige Naturlandschaften und Naherholungsräume, sondern auch Heimat für viele Mittelständler und Familienunternehmen.“ –  Ministerpräsident Boris Rhein

Hessen zähle knapp 2200 Dörfer. Sie seien eingegliedert in mehr als 400 Kommunen. Mehr als 50 Prozent der hessischen Bevölkerung lebe auf dem Land, betonte Hessens Ministerpräsident am Mittwoch, 8. Dezember, bei der Auftaktveranstaltung der Gesprächsreihe Talk im Gasthaus – mit dem Ministerpräsidenten im Gespräch in Wehrheim zusammen. Grund genug, dass die Landesregierung die ländlichen Räume weiter stärken werde.

„Schob 2017 haben wir die Offensive „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“ gestartet um in ländlichen Regionen gleichwertigere Lebensverhältnisse schaffen, die jetzt mit dem Aktionsplan „Starkes Land – gutes Leben“ fortgeschrieben wird.“ – Ministerpräsident Boris Rhein

Der von der Hessischen Staatskanzlei, dem DEHOGA Hessen e.V. und dem Landfrauenverband Hessen e.V. organisierte Bürgerdialog bildet den Auftakt einer mehrteiligen Gesprächsreihe, die in den nächsten Monaten fortgesetzt wird. Ziel ist es, mit Bürgern über Bedingungen und Voraussetzungen für attraktive und zukunftsfähige ländliche Räume zu sprechen. Alle Gastgeber dieser Dialogreihe wurden beim Wettbewerb Die besten Dorfgasthäuser in Hessen ausgezeichnet.

 „Die genannten Initiative leisten einen großen Beitrag für die Lebensqualität in den ländlichen Räumen und stärken zugleich den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ Ministerpräsident Boris Rhein

In Wehrheim diskutierte der Regierungschef mit dem Gastwirt des Lokals Löwenherz, Torben Emmerich, der Ersten Vorsitzenden des Landfrauenvereins Wehrheim, Daniela Schröder, dem Bürgermeister der Gemeinde Wehrheim, Gregor Sommer und dem Ersten Vorsitzenden der VolksWirtschaft Lindenhof eG in Schlangenbad Bärstadt, Stefan Münzer, darüber, ob die ländlichen Räume fit für die Zukunft sind und wo Politik unterstützen kann, damit das Leben auf dem Land attraktiv bleibt. Und damit die Lust aufs Landleben ungebrochen bleibt, stärkt die Hessische Landesregierung die ländlichen Räume durch eine Vielzahl von Förderprogrammen und Modellvorhaben.

„Den Menschen in Hessen soll überall eine gute Lebensperspektive und Teilhabe ermöglicht werden. Gleichwertigkeit ist dabei nicht mit Gleichheit zu verwechseln. Für die unterschiedlichen Räume gilt es, gleichwertige Perspektiven und Lösungen zu finden.“ – Ministerpräsident Boris Rhein

Als Beispiele nannte der Regierungschef das Programm Starkes Dorf – Wir machen mit! sowie das Modellvorhaben Alter Treffpunkt – Neuer Anstrich, bei denen es darum geht, Orte der Gemeinschaft zu unterstützen, damit kreative Ideen zu nachhaltigen und realistisch umsetzbaren Konzepten werden. Der Ministerpräsident verwies auf Modellprojekte der Nahmobilität, wie zum Beispiel Mobility-On-Demand, Carsharing oder den verstärkten Einsatz von Kleinbussen im ÖPNV sowie den Ausbau des schnellen Internets.

„Meine Vision für 2035: Die Menschen können in ganz Hessen uneingeschränkt dort leben, wo sie möchten, und nicht dort, wo sie müssen, um Arbeit zu finden oder eine qualifizierte Ausbildung zu absolvieren.“ – Ministerpräsident Boris Rhein

Wehrheim sei ein gutes Beispiel für eine „starke Gemeinde im ländlichen Raum. Jeder Ortsteil verfüge über ein Bürgerhaus, zudem machten 80 Vereine und Gruppen sowie 17 gastronomische Betriebe und eine gute Infrastruktur das Leben dort attraktiv. Zusammen mit sechs anderen Städten und Gemeinden habe sich Wehrheim im vergangenen Jahr erfolgreich um die Anerkennung als neue LEADER-Region Hoher Taunus beworben. Die zur Region zählenden Städte und Gemeinden können in der Förderperiode 2023 bis 2027 mit Fördermitteln in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro rechnen und das Geld für alle Bereiche einsetzen – von der Daseinsvorsorge über die Regionalwirtschaft und den Tourismus bis hin zur Förderung eines nachhaltigen Konsumverhaltens. Zusätzlich wurde die Gemeinde Wehrheim 2022 in das Dorferneuerungsprogramm der Landesregierung aufgenommen.

Foto oben ©2023 Von dontworry – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 

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