Kultur als Teil der Innenstadtbelebung

Gaukler, Stadtmusiker, Stereofotografie: Zusammen genommen ist das Stadtkultur. Bars und Restaurants nicht zu vergessen. Könnte so die Zukunft der Kultur aussehen? Die Innenstadtbelebung?

Die Innenstadt, wie wir sie kennen, wird es in Zukunft nicht mehr geben und kann auch nicht künstlich am Leben erhalten werden, fasst der Vorsitzende des Kulturbeirats Ernst Szebedits den Konsens der politischen Diskussion zusammen.Das zentrale Thema des Abends war die Frage danach, wie Kultur in die Belebung der Wiesbadener Innenstadt eingebunden werden kann. Innenstadtbelebung durch Künstler, Maler, Lesungen…? In einem konstruktiven Gespräch mit Bürgermeister Dr. Oliver Franz wurde vereinbart, den Kulturbeirat als Vertretung der Kultur in künftigen Konzeptüberlegungen zur Innenstadt einzubinden.

 „Es ist jetzt an der Zeit, dass der Kultur in Wiesbaden eine zentrale Rolle in Fragen der Innenstadtgestaltung zukommt. Und dafür muss sie bei den entscheidenden Fragen mit am Tisch sitzen.“ – Ernst Szebedits, Vorsitzender des Beirats 

Der Beirat vertritt die Position, dass es wichtig sei, was die Innenstadtgestaltung und -Ausrichtung betrifft ämterübergreifend, vielstimmig und vorausschauend zu planen. In den Augen des Beirats soll eine systematische Kommunikation zwischen den Ressorts Wirtschaft, Stadtplanung und Kultur etabliert werden. Eine einstimmig beschlossene Empfehlung des Beirats liegt dem Kulturausschuss zur Beratung in der kommenden Sitzung vor.

„Wie mit dem KuPa in der Vergangenheit kommuniziert wurde und wie er mit dieser Situation alleine gelassen wurde, das können wir nicht hinnehmen.“ – Dorothea Angor, stellvertretende Vorsitzende des Beirats

Zu Gast waren in der Sitzung auch Daniel Eckert und Luisa Gentemann als Vertretung des Kulturpalasts, um über die akute Bedrohung der Vereinsarbeit zu berichten. Der Verein betreibt seit vielen Jahren ein soziokulturelles Kulturprogramm und bietet Kinder- beziehungsweise Jugendbetreuung im Bergkirchenviertel an. Die Immobilie in Nebenräumen des Bürgersaals im Tattersall befindet sich seit Herbst 2020 in Brandschutzsanierung. Der Verein hatte sich zuletzt öffentlich über mangelnde Kommunikation der Bauherren beklagt und in Frage gestellt, ob er seine Arbeit in dieser ungewissen Situation fortführen könne. In einem Gespräch mit dem Oberbürgermeister, dem Hauptamt und der ausführenden, städtischen Baugesellschaft WIBAU wurde dem Vorstand nun vermittelt, dass die Sanierung der Vereinsräume aufgrund fehlender Mittel vorerst nicht abgeschlossen werden könne. Der Kulturbeirat wird in seiner nächsten Sitzung am 3. Mai, erneut über die Situation sprechen.

 „Nicht nur in der Kinder- und Jugendbetreuung des Vereins ist die Fortführung seiner Arbeit unersetzlich, auch das Kulturprogramm für Junge und Junggebliebene prägt den Stadtteil und unsere ganze Stadt.“ – Dorothea Angor, stellvertretende Vorsitzende des Beirats

Bis zum 8. Mai besteht zudem die Möglichkeit für die dritte Wahlzeit des städtischen Gremiums als wählbares Mitglied zu kandidieren. Bis zum 7. Juli sind alle Wiesbadener aufgerufen, ihre Vertretung für die Kultur in der Stadt zu wählen. Brief-wahlunterlagen lassen sich ab dem 26. Mai auf dem Bürgerserviceportal online beantragen. Alle Informationen zur Kulturbeiratswahl finden sich unter www.kulturbeirat-wiesbaden.de.

Ukraine, Protest gegen den Krieg

Der Krieg in der Ukraine macht auch vor der Kultur nicht hat. Jeder bezieht Position – und viele die Gleiche. So ist es auch klar, dass sich der Kulturbeirat zu Beginn seiner Sitzung beschlossen hat, einen Aufruf der Kulturschaffenden Wiesbadens zum Protest gegen den russischen Krieg in der Ukraine zu zeichnen. Am Sonntag, 13. März, sind alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, sich ab 15 Uhr bei Kulturprogramm und Redebeiträgen auf dem Dern’schen Gelände einzufinden und für den Frieden zu demonstrieren.

Foto oben ©2020 Volker Watschounek

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