Die nach Hygieia benannte Skulpur zeigt die Götting mit zwei Kindern. Sie war 1850 die erste Skulptur, die im öffentlichen Raum am Kranzplatz frei zugänglich aufgestellt wurde.
Am Kranzplatz ist die Hygieia schon lange nicht mehr zu finden. Nach Meinung der Linken & Piraten Rathausfraktion Wiesbaden mit einer Farbschicht überzogen hält sie ihren Winterschlaf seit 1990 in der Kurhaus-Kolonnaden.
Auf die Anfrage der Stadtverordneten Brigitte Forßbohm hin, ist der Zustand der stadtgeschichtlich bedeutenden Skulptur von Sachverständigen untersucht worden. Demnach handelt es sich um zwei Schichten Dispersionsfarbe, die auf die Marmorgruppe aufgetragen wurden. Wann und weshalb könne nicht abschließend geklärt werden. Die heutige Stadtverordnete hatte schon vor vielen Jahren als Gästeführerin auf den Kunstfrevel aufmerksam gemacht, nachdem sie einer ungläubig dreinblickenden Gästeschar erklären wollte, es handele sich um ein Werk aus Carrara-Marmor, wo doch nur stumpf-matte Dispersionsfarbe zu sehen war.
Wieder öffentlich machen
„Seitdem verzichtete ich darauf, Gästen die Skulptur zu zeigen. Niemand kümmerte sich um die Farbschicht, obwohl ich sowohl die damalige Kurhausverwaltung als auch die Untere Denkmalschutzbehörde informiert hatte. Umso mehr freue ich mich, dass nun Bewegung in die Sache gekommen ist und die Hygieia, die Göttin der Gesundheit, in absehbarer Zeit wieder in ihrer vollen Schönheit erstrahlen wird.“ Wünschenswert sei es dann, die Hygieia-Gruppe wieder öffentlich zugänglich zu machen, so Forßbohm.
10000 Euro für Hygieia
Die Kosten für die Entfernung der Farbschichten werden auf ca. 10000 Euro geschätzt. TriWiCon wird im Frühjahr 2021 einen entsprechenden Förderantrag bei der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz stellen. (Foto: Brigitte Forßbohm, Hygieia-Gruppe 1996)
Unnützes Wissen
Carl Hoffmann wurde 1816 in Wiesbaden geboren. Von 1836 besuchte er die Bildhauerklasse der Akademie der bildenden Künste München. Dazu wurde er als Stipendiat des Nassauischen Staates in der Werkstatt von Bertel Thorvaldsen in Rom ausgebildet. 1842 erhielt er den Auftrag, die Figurengruppe der Hygieia, der Göttin der Gesundheit, die auch Schutzpatronin der Apotheker ist, in Carrara-Marmor für den Wiesbadener Kochbrunnen auf dem Kranzplatz zu schaffen. Erst 1850 wurde das Denkmal eingeweiht. Das Denkmal steht heute im Galerie Hygieia-Saal in den Kurhaus-Kolonnaden. Hoffman verstarb 1872 in seiner Heimatstadt. (Quelle: Wikipedia).
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