Frauenwelten e. V. wurde zu Recht geehrt und steht beispielhaft für die Vision einer Stadt, in der Vielfalt nicht nur geduldet, sondern gefeiert wird.
Der Festsaal im Wiesbadener Rathauses füllte sich an diesem Dienstagabend, dem 5. November, mit den Vertretern der Stadt, engagierten Bürgern undowie Mitgliedern zahlreicher Vereine. Der Anlass: Die Verleihung des Integrationspreises der Landeshauptstadt Wiesbaden. Dieses Jahr ging die Auszeichnung an den Verein Frauenwelten e.V., der sich seit Jahren für die Integration und das Empowerment von Frauen mit Migrations- und Fluchterfahrung einsetzt.
Integrationspreis der Landeshauptstadt Wiesbaden
Der Integrationspreis Wiesbadens wird seit 2007 verliehen, um Projekte und Initiativen auszuzeichnen, die einen besonderen Beitrag zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund leisten. Die Auszeichnung, die mit 2.500 Euro dotiert ist, geht jährlich an Vereine oder Einzelpersonen, die in Wiesbaden ansässig sind.
In seiner Rede hob Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende die Bedeutung des Vereins für die Stadt hervor. Mende betonte, wie wichtig es ihm sei, eine Stadt zu schaffen, in der Menschen aller Religionen, Herkünfte, Hautfarben und geschlechtlichen Identitäten friedlich und respektvoll zusammenleben können. Frauenwelten e.V., so Mende, sei dabei ein leuchtendes Beispiel für gelebte Vielfalt und ein Ort, an dem Integration nicht nur besprochen, sondern aktiv gefördert wurde.
Eine Plattform für Selbstbestimmung und Perspektiven
Milena Löbcke, die Integrationsdezernentin der Stadt, unterstrich in ihrer Ansprache die Bedeutung von Frauenwelten e.V. für die Stärkung von Frauen in Wiesbaden. Sie erklärte, dass der Verein ein gelungenes Beispiel dafür sei, wie Teilhabe und Selbstbestimmung aussehen könnten. Durch die Angebote des Vereins gewinnen nicht nur die Frauen selbst an Sicherheit und Perspektiven, sondern auch ihre Familien und letztlich unsere gesamte Stadtgesellschaft, betonte Löbcke. Frauenwelten e.V. bot regelmäßige Kurse, Vorträge und Workshops, die den Frauen Wissen und Fähigkeiten vermittelten und zugleich ihre psychische und körperliche Gesundheit förderten.
Frauenwelten: Ein Zuhause für Geschichten und Stimmen
Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr ergänzte, dass Frauenwelten e.V. nicht nur ein Ort war, an dem Frauen Unterstützung fanden, sondern auch ein Ort, an dem sie ihre Geschichten erzählten und gehört wurden. Diese Geschichten, so Obermayr, spiegelten die Vielfalt und Lebendigkeit Wiesbadens wider und trugen dazu bei, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur einander besser verstanden. Der Verein, führte er weiter aus, habe damit ein wertvolles Zeichen für Zusammenhalt und Solidarität gesetzt.
Langjähriges Engagement für Integration
Seit seiner Gründung im Jahr 2016 engagierte sich Frauenwelten e.V. für Frauen mit Migrationsgeschichte oder Fluchterfahrung. Ehrenamtliche Mitarbeitende standen den Frauen in individuellen Beratungsgesprächen zur Seite, boten Orientierung und schufen eine vertrauensvolle Basis für den Austausch von Erfahrungen. Der Verein organisierte zudem interkulturelle Veranstaltungen, die Begegnungen zwischen deutschen Frauen und Frauen anderer Herkunftsländer ermöglichten. Diese Veranstaltungen förderten das Verständnis füreinander und stärkten das soziale Gefüge Wiesbadens.
Ein starkes Zeichen für ein gemeinsames Wiesbaden
Im Jahr 2024 standen fünf Bewerber zur Wahl. Dabei überzeugte der Verein die Jury mit seiner Arbeit, die tief in die Stadtgesellschaft hineingewirkt hatte. Mit der Verleihung des Integrationspreises setzte Wiesbaden ein klares Zeichen für das Engagement und die Bedeutung von Vielfalt in der Stadt. Der Verein zeigt, dass Integration dort gelingt, wo Menschen aufeinander zugehen, einander zuhören und gemeinsam eine Brücke zwischen den Kulturen schlagen.
Foto oben © 2024 Veranstalter
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