Ein Wunschzettel, ein Geschenk, ein Kinderlachen: Die Wunschbaum-Aktion in Wiesbaden macht Weihnachtswunder einfach und berührt das Herz.
Vor der Marktkirche in Wiesbaden stehen in diesem Jahr zwei stattliche Tannenbäume, geschmückt nicht mit Kugeln, sondern mit Hoffnung. An ihren Zweigen hängen laminierte Wunschzettel von 119 Kindern, die in der Stadt am Rand der Armutsgrenze leben. Jeder der vorbei geht ist eingeladen, sich einen Wunschzettel zu nehmen und das darauf notierte Geschenk zu besorgen.
Spielzeug, Bücher, Puppen und Fußbälle stehen auf den Listen – kleine Freuden, die für die Kinder jedoch von großer Bedeutung sind. Der Wert der Geschenke liegt bei etwa 20 Euro. Von drei Monaten bis 15 Jahren reicht das Alter der Mädchen und Jungen, die zusammen mit sozialen Einrichtungen ausgewählt wurden, die sich hier einen Herzenswunsch erfüllen möchten. Die Aktion zeigt, wie einfach es sein kann, die Welt ein wenig heller zu machen.
So funktioniert die Wunschbaum-Aktion
Wer sich einen Wunschzettel abnimmt, kauft das entsprechende Geschenk, packt es liebevoll ein und
bringt es bis spätestens 14. Dezember in die
Schwalbe 6, den sozialen Kirchenladen in der Schwalbacher Straße. Die Öffnungszeiten sind großzügig, um allen Teilnehmenden genug Zeit zu geben. An einem Samstag öffnet die Schwalbe sogar extra für Spätentschlossene.
Dabei ist die Wunschbaum-Aktion viel mehr als eine bloße Sammelaktion. Sie macht auf ein Thema aufmerksam, das oft im Verborgenen bleibt: Kinderarmut.
Nicole Nestler vom Evangelischen Dekanat betont, dass in Wiesbaden jedes fünfte Kind in Armut lebt. Die Aktion gibt diesen Kindern ein Gesicht und lädt die Stadtgesellschaft ein, aktiv zu helfen.
Tradition trifft Engagement
Seit Jahren ist die Wunschbaum-Aktion ein fester Bestandteil der Wiesbadener Adventszeit. Mit jedem Jahr wächst das Engagement der Bürger – und der Bedarf. Die Evangelische Kirche arbeitet hier eng mit Partnern zusammen, um möglichst viele Kinder zu erreichen. Die Arbeiterwohlfahrt, Migrantenorganisationen und lokale Einrichtungen wie das Haus der Kinder oder das Frauenhaus tragen dazu bei, dass die Aktion flächendeckend Kinder erreicht, die besondere Unterstützung brauchen.
Doch nicht nur Sachspenden sind willkommen:
Auch Geldspenden helfen, weitere Geschenke zu finanzieren. Die Evangelische Regionalverwaltung hat ein Spendenkonto eingerichtet, sodass auch jene, die wenig Zeit haben, Teil der Aktion werden können.
Der Wunschbaum vor der Marktkirche. ©2024 Volker Watschounek
Gemeinsam Freude schenken
Die Wunschbaum-Aktion zeigt, wie Solidarität und Mitgefühl eine Stadt verbinden können. Jede kleine Geste zählt, und das strahlende Lächeln eines Kindes ist die schönste Belohnung für alle Helfer. Wer also in diesen Tagen durch den Sternschnuppenmarkt schlendert, kann innehalten, einen Wunschzettel abnehmen – und ein kleines Wunder bewirken.
Foto – Wunschbaum vor der Marktkirche ©2024 Wiesbaden lebt!
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