Leitungen, Wände, die gesamte Elektronik waren nicht mehr zeitgemäß. Mit Unterstützung des Grünflächenamtes ist die Trauerhalle des Friedhofs Biebrich jetzt fit fürs 21 Jahrhundert.
Der Friedhof Biebrich wurde 1855 als Nachfolge der Friedhöfe an der Hauptkirche und am Kappenberg errichtet. Erst nach mehreren Erweiterungen kamen die Trauerhalle und die übrigen Gebäude im Jahr 1891 dazu.
Friedhof Biebrich, kurz gefasst
Auf dem Friedhof Biebrich sind verschiedene Grabarten möglich. Dazu zählen (1) Erdwahlgrab, (2) Erdwahlgrab für Kinder, (3) Erdhaingrab (Wahlgrab), (4) Gruft, (5) Erdreihengrab, (6) Erdreihengrab für Kinder, (7) Urnenwahlgrab, (8) Urnen-Rasen-Wahlgrab, (9) Baumgrab (Wahlgrab), (10) Urnenkammer/Urnenwand, (11) Urnenhaingrab, (12) Urnenreihengrab.
Wo: Friedhof Bierbich, Berhard-May-Straße 26, 65203 Wiesbaden, In Google Maps anzeigen
Busanbindung Linie 39, Haltestelle ›Am Friedhof‹
Mit seinen knapp 98.000 Quadratmetern ist der Friedhof Biebrich der drittgrößte Friedhof der Stadt. Seit 1904 wurde das Areal mit Vorsatz zum naturschönen Parkfriedhof hin entwickelt. Viele Wiesbadener Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Kirche und Politik haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. An der Trauerhalle ging die Zeit die Jahre nicht spurlos vorüber.
Sanierung der Trauerhalle im Friedhof Biebrich
Der Ortsbeirat Biebrich und allen voran Ortsvorsteher Kuno Hahn bemühten sich seit längerer Zeit um eine Sanierung der Biebricher Trauerhalle – die mit Hilfe von Verfügungsmitteln des Ortsbeirates in Angriff genommen wurde. Für das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurden die notwendigen Sanierungsmaßnahmen ermittelt und die Umsetzung geplant. Mehrere Abstimmungsrunden waren erforderlich, um das heutige Ergebnis zu erhalten. Biebrichs Ortsvorsteher nahm die Worte von Wiesbadens Grünflächen-Dezernent dankend an und verwies gleich darauf, dass etwa das Dach bald zu machen sei. Das wie anderes müsse im Moment aber erst einmal warten, schloss Hahn augenzwinkernd.
Boden neu, Elektrik neu, Technik neu
In seinen Grußwort lobte Andreas Kowol, Grünflächendezernent, die einzelnen Gewerke: So lenkte er die Aufmerksamkeit auf die neuen großformatige Bodenfliesen, die nun die verschiedenartige Bodenbeläge ersetzen. In Abstimmung mit dem Denkmalschutz und dem Ortsbeirat kam das vorgeschlagene, diagonale Schachbrettmuster zur Umsetzung. Die Wände wurden mit einem ansprechenden, hellen Farbkonzept neu gestaltet und alle elektrischen Leitungen erneuert. Auch die Erneuerung der technischen Ausstattung wurde mit in die Hallensanierung aufgenommen. So ist die Audioanlage neu und mit einem Flachbildschirm können auf Wunsch entsprechende Fotopräsentationen angeboten werden. Für die Be- und Entlüftung wurden neue Ventilatoren verbaut. Die Apsis der Trauerhalle hat eine indirekte Beleuchtung erhalten. Hier wird jetzt der Aufbahrungsbereich durch LED-Technik dezent in Szene gesetzt. Das vorhandene Rednerpult wurde überarbeitet und wieder dezentral in der Trauerhalle aufgestellt.
Barrierefreie Trauerhalle
Das neue Podest am Eingang bietet den Trauergästen jetzt einen barrierefreien Zugang zur Trauerhalle. Für die Anpassung des Umfeldes musste zum Teil der Asphalt-Belag an die neuen Höhen angepasst werden. Die Tür am Hauptportal zur Trauerhalle wurde ebenfalls erneuert. Seitlich des Eingangs wurden stilgerechte Wandleuchten angebracht und der Fassadenputz des Vorbaus repariert und farblich neu angelegt.
130.000 Euro Kosten
Der finanzielle Aufwand der Sanierung beträgt rund 130.000 Euro. Die Kosten zur Projektrealisierung wurden durch den Ortsbeirat Biebrich mit 40.000 Euro großzügig unterstützt. Für unvorhergesehene Kostensteigerungen sorgte die desolate Bodenplatte in der Halle. Bei den Bodenarbeiten wurde festgestellt, dass unter dem Belag zum Teil kein Unterbau vorhanden war.