Klimatologisch sei die geplante Ostfeld-Bebauung kritisch zu betrachten. Die Kosten&Finanzplanung der SEG sei Makulatur, so die Linken&Piraten.
Die Linke&Piraten Rathausfraktion hat die geplante Ostfeld-Bebauung vor allem wegen ihrer ökologisch und klimatologisch schädlichen Auswirkungen immer wieder kritisiert, insbesondere weil über 100 Hektar naturnahe und wertvolle Ackerflächen, die auch CO2 abbauen und in heißen Sommernächten für Kaltluft sorgen, zerstört werden sollen.
„Die Kalkulation der SEG und damit der Rathausmehrheit wird auch gänzlich in Frage gestellt durch die Tatsache, dass absehbar große Teile des Plangebiets aus Lärmschutzgründen wegen des benachbarten Militärflugplatzes nicht bebaut werden können.“ –Mechthilde Coigné, Sprecherin der Fraktion
Die Fraktion sieht sich auch durch die jüngsten Meldungen zum Projekt Ostfeld in ihrer ablehnenden Haltung bestätigt. Die Kosten- und Finanzplanung der SEG ist Makulatur angesichts der fehlenden Bereitschaft von Grundstückseigentümern, ihre Grundstücke zum vorgesehenen Preis (4 Euro pro m2 für Wiesen und 10-12 € pro m2 für Ackerland) zu verkaufen, und die Ankündigung, sich gegen beabsichtigte Enteignungen durch Beschreiten des Rechtswegs zu wehren.
„Wegen der Lärmschutzgründe werde es für die Stadt nicht beim prognostizierten Defizit von 72 Millionen Euro bleiben.“ – Mechthilde Coigné,f inanzpolitische Sprecherin der Fraktion
Den wachsenden Bedarf an bezahlbaren Wohnraum für diese ökologisch und klimapolitisch unverantwortliche Maßnahme zu instrumentalisieren, hält Hartmut Bohrer, Mitglied des Ortsbeirats Mainz-Kastel und Vorsitzender der LINKE&PIRATEN Rathausfraktion, für verwerflich.
„Wer soziale Wohnbauförderung wirklich will, sollte von städtischen Wohnbaugesellschaften nicht Gewinnabführungen fordern, sondern dafür sorgen, dass die knappen finanziellen Mittel effektiver auf Wohnungsbauflächen eingesetzt werden, die nicht für 1000 Euro pro m2 verkauft werden, wie das im Ostfeld geplant ist.“ – Ingo von Seemen, sozialpolitische Sprecher der Fraktion I
Weitere erhebliche Mittel müssten für eine gute ÖPNV-Anbindung für das Ostfeld vorgesehen werden, da das Straßennetz bereits überlastet ist. Andererseits entstehen in den nächsten Jahren entlang der Wiesbadener und Kasteler Straße etwa 2000 Wohnungen, von denen der Anteil an Sozialwohnungen erhöht werden sollte, um den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum gerecht zu werden. Hier gibt es bereits eine gute und ausbaufähige ÖPNV Anbindung, ergänzt Forßbohm, planungspolitische Sprecherin der Fraktion.
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