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Wiesbadens WieWeiser 2023

Das sind die ersten Wiesbadener „WieWeiser“

Sie wissen wie es ist anzukommen. Sich nicht zurecht zu finden. Hilflos zu sein. Sie, Wiesbadens ersten „WieWeiser“ die nach mehrjähriger Qualifikation letzte Woche Donnerstag von Integrationsdezernent Christoph Manjura ihre Abschlusszertifikat erhalten haben.

Volker Watschounek 1 Jahr vor 0

Aus den „I-Los“ sind die „WieWeiser“ entstanden. Wiesbadener, die ihre Erfahrungen gesammelt haben und Menschen dabei helfen, sich zu orientieren.

Mit der Novellierung des Ausländergesetzes hat die Bundesregierung den Integrationsgedanke gesetzlich verankert. Für Zuwanderer wurden damit die Rahmenbedingungen geschaffen, die  Sprache zu lernen und die Grundzügen des gesellschaftliche Zusammenleben in Deutschland kennenzulernen. In Wiesbaden führte das dazu, dass Menschen nicht nur über Wiesbadener  Integrationskursangebot informiert wurden, sondern auch Zugang zu jeweiligen Kursstandorten erhielten: Rhetorisch fragte sich Wiesbadens Sozialdezernent vergangenen Donnerstag ob damit alles gut und alles Notwendige erledigt sei? Nein, ich glaube nicht!, so Christoph Manjura. Die Lösung dafür seien WieWeiser.

„Wir kennen die Stadt jetzt besser als viele anderen. Im Rahmen unserer Qualifizierung haben wir die Verbraucherzentrale, die Feuerwehr, das Finanzamt, das Arbeitsamt … alle Anlaufstellen der Stadt kennengelernt.“ – José Sarmento

In den Orientierungskursen erhalten Teilnehmer erste Einblicke in das gesellschaftliche Leben,  über das politisches System, Einblicke in die Geschichte und Grundlagen zum Bildungs- und Gesundheitssystem sowie Informationen zum hiesigen Arbeitsmarkt. Was in 100 Unterrichtseinheiten aber nicht geleistet wird, sind Informationen zu lokalen Beratungsangeboten, Angebote für relevante Lebensbereiche, (kostenlose) Freizeit- und Kulturangebote oder Sportaktivitäten in Wiesbaden. Eine Lücke, die Amt für Zuwanderung und Integration in Wiesbaden ab sofort die sogenannten WieWeiser erfüllen. WieWeiser, Menschen mit Migrationshintergrund.  Menschen wie die 51-Jährige Frau Sabri aus Marokko oder der 51-jährige José Sarmento, Sohn portugiesischer Gastarbeiter. Die wissen was es heißt, anzukommen. Was es bedeutet, sich von heute auf Morgen in einer neuem Land einer neuen Kultur zurechtfinden zu müssen. Sabri wie die Eltern von Sarmento haben sich ohne fremde Hilfe in viele Dinge hereingefuchst. Eigene Erfahrungen gesammelt haben. Erfahrungen, sie dabei unterstützen anderen zu helfen.

„Ich bin ein kommunikativer Mensch und habe mich gleich angesprochen gefühlt. Ih möchte meine Erfahrungen weitergeben. Möchte über die Rechte aufklären, die jeder hier hat.“ – Frau Sabri

Wir schreiben das Jahr 2019. Am 25. März hat im Rathaus die KickOff-Veranstaltung für das Projekt WieWeiser stattgefunden. Zusammen mit Tatyana Vilgelmi und Christina Bauch hat Wiesbadens Sozialdezernent im Rahmen einer Informationsveranstaltung rund 40 Interessenten begrüßt. Wiesbadener, die Menschen bei der Integration in die Stadtgesellschaft unterstützen möchten. Binnen weniger Wochen fand nach nach zahlreichen Auswahlgesprächen eine kleine Gruppe von engagierten Menschen, so dass die ersten Schulungen noch vor den Sommerferien 2019 gestartet sind. Neben Moderations- und Präsentationstechniken standen vor Themenkomplex Ankommen und Orientierung in Wiesbaden auf dem Programm. Sogenannte social skills wie z. B. Interkulturelle Kompetenz kamen dabei nicht zu kurz. Zum Jahreswechsel 2019/2020 sollten die WieWeiser dann ihre ersten Einsätze in den Wiesbadener Integrationskursen haben. Doch dann kam Corona!

„Wir WieWeiser sind Vermittler. Wir besuchen in Integrationskurse und bieten im Rahmen einer Präsentation dabei Hilfestellung, sich in Wiesbaden zurechtzufinden. Wir verstehen uns als Wegweiser.“ – José Sarmento

Aufgrund verschiedener Lockdowns, den Beschränkungen und Auflagen, stockte das Projekt WieWeiser. Tatyana Vilgelmi und Christina Bauch überlegten, wie sich die Projektinhalte virtuell aufbereiten lassen und wie in der kontaktarmen Zeit der Kontakt zu den WieWeisern nicht verloren ging. Neben regelmäßigen Onlineformaten wurden neue Schulungsmodule entwickelt und durchgeführt. Damit ist es den Projektverantwortlichen gelungen, mit Kreativität, Spontanität und Organisationstalent ein Projektkonzept so umzugestalten, dass selbst eine höhere Gewalt wie eine Pandemie nicht dazu geführt hat, dass das Projekt abgebrochen und eingestampft werden musste – sodass die ersten Wiesbadener WieWeiser am vergangenen Donnerstag im Rahmen einer Feierstunde ihre Abschlusszertifikate erhalten konnten und schon bald Ihre ersten Einsätze haben werden

„Du verlierst nichts, wenn Du mit deiner Kerze die eines anderen anzündest.“ – Dänisches Sprichwort

Hintergrund. Schon 2017 hat sich die Integrationsabteilung im Amt für Zuwanderung und Integration damit beschäftigt, wie man Zugewanderten und Neuankömmlingen den Einstieg in die Stadtgesellschaft erleichtern kann. Es entstand die Idee, Wiesbadener mit Migrationshintergrund als sogenannte Lotsen auszubilden. Lotsen, die eigene Erfahrungen gesammelt haben, sich in Neubürger einfühlen und in Integrationskursen über die Beratungs-, Freizeit- und Kulturangebote in Wiesbaden berichten können. Das Projekt I-Los war geboren.

Die Anfänge waren ambitioniert. Ein passender Name schnell abgeleitet: intern wurden die Lotsen kurz I-Los genannt, in der Langfassung Integrationslotsen. So ambitioniert alle ans Werk gingen, wurde damals schnell deutlich, dass das Projekt wegen der Komplexität und den vielen Bausteine nicht alleine stadtverwaltungsintern gestemmt werden konnte. Aus diesem Grund wurde im November 2018 der Integrationspreisträger 2022, wif e. V. – Begegnung & Beratung, als Kooperationspartnerin hinzugezogen.

Zusammen mit Tatyana Vilgelmi als Projektkoordinatorin gezielt überlegt, welche Anforderungen die zukünftige Lotsen zu erfüllen sollten, welche Schulungsinhalte die Teilnehmer benötigen, wie das Projekt breit und öffentlichkeitswirksam beworben werden kann, ab wann die Einsätze in den Integrationskursen beginnen können und wie eine gelungene Projektevaluation aussehen kann. Damit war das Projekt aus der Kommunalverwaltung nicht nur finanziell gut aufgestellt. Mit Tatyana Vilgelmi erhielt das Projekt eine starke und engagierte Mutter aus der Wiesbadener Trägerlandschaft. Flugs bekam das Kind einen neuen Namen verpasst: Aus den I-Los wurden 2019 die WieWeiser

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Wo finde ich, wie werde ich WieWeiser?

Das Projekt WieWeiser wurde vom Amt für Zuwanderung und Integration in Kooperation mit wif e.V. – Begegnung und Beratung durchgeführt. Fragen zum Projekt „WieWeiser“ beantwortet Christina Bauch vom Amt für Zuwanderungen und Integration unter Telefon (0611) 314003 oder per Mail an christina.bauch@wiesbaden.de.

Anfragen zu möglichen Einsätzen der WieWeiser bei interessierten Trägern beantwortet Tatyana Vilgelmi von wif e.V. – Begegnung & Beratung, per Mail an tatiana.vilgelmi@wif-zentrum.de. Interessierte, die sich zukünftig als „WieWeiser“ engagieren möchten, können sich ebenfalls an „wif e.V. – Begegnung & Beratung“ wenden.

Foto oben ©2023 Volker Watschounek

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Weitere Informationen zum Projekt WieWeiser finden Sie unter www.wiesbaden.de.

 

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.