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„Bühne frei für Anna Netrebko“

Die Frage der Woche in Wiesbaden. Darf man russische Kultur ausblenden? Soll Anna Netrebko bei den Internationalen Maifestspielen in Wiesbaden Auftreten? Eric-Uwe Laufenberg sagt, dass sie ihren Vertrag erfüllen wird. Die Linken sagen: „Ja“

Volker Watschounek 1 Jahr vor 11

In normalen Zeiten ein perfekter Coup. In diesen Zeiten ein Eklat: Opernsängerin Anna Netrebko gibt in Verdis Oper Nabucco Abigaille ihre Stimme. 

Bundesweit werden aktuell viele russische Künstler zurzeit ausgeladen, Konzerte abgesagt und russische Kunst nicht mehr ausgestellt. Viele stellen sich daher die Frage, ob man Kunst ausladen dürfe, – um als Kunst- oder Opernhaus Haltung gegenüber Wladimir Putin zu zeigen. Bei der Sopranistin Anna Netrebko waren sich im letzten Jahr viele noch einig. Viele Festivals haben die russisch-österreichische Künstlerin ausgeladen, ebenso Dirigent Waleri Gergijew.Dann gibt es Kunst de gezeigt wird. Russische Künstler die Auftreten dürfen. Russische Sportler, die an Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Ist es Zeit eine Lanze zu brechen? In den Augen von Uwe Eric Laufenberg schon. Er hat am Morgen im Radio gesagt, dass er an der Opernsängerin festhalten möchte. Sie habe einen Vertrag unterzeichnet, und den werde sie erfüllen. O-Ton: Wir leben in einem Rechtsstaat, in dem es Gerichte gibt. Was für ein Glück! Und wir haben Kunst Freiheit und Pressefreiheit. Und Zensur findet nicht statt. Wie kann die Politik sich anmaßen, in ein künstlerisches Programm angreifen zu wollen.“ Anna Netrebko habe sich nichts zu Schulden kommen lassen.

Pressemitteilung, Die Linke

Bühne frei für Anna Netrebko

(25.01.2023) Zur aktuellen Debatte um den Auftritt der Opernsängerin Anna Netrebko auf den Internationalen Maifestspielen kritisiert der Kreisvorstand von Die Linke. Wiesbaden die geforderte Ausladung im Stile einer Sittenpolizei und bittet das Staatstheater, an dem Programm festzuhalten.

Sahhan Akyüz, Beisitzer im Kreisvorstand, erklärt: Mit großer Sorge nehmen wir eine starke antirussische Stimmung bei Teilen der medialen und politischen Eliten wahr, die sich nun in einer geforderten Ausladung der renommierten Opernsängerin Anna Netrebko widerspiegelt. Künstler, aber auch Wissenschaftler aus Russland sollen sich dabei einer Gewissensprüfung unterziehen, damit sie in Deutschland auftreten dürften – eine Prüfung, deren Ergebnis selbstverständlich die westliche Lesart und eine moralische Empörung über die Politik des Kremls beinhalten müsse, kritisiert Akyüz. Dabei habe die Künstlerin ihr Ergebnis unlängst auf ihrem Instagram-Kanal verkündet, so schrieb sie: Ich möchte, dass dieser Krieg aufhört und Menschen in Frieden leben können.

Jonathan Schwarz, Co-Kreisvorsitzender, ergänzt: Das Tragische ist, dass dieselben Künstler sich in Russlands ebenfalls einer Gewissensprüfung unterstellen sollen als Bedingung für ihr Wirken – dort zweifellos aber in der Lesart des Kremls und eine Unterstützung für Präsident Putin. „Das ist das, was man von einer Diktatur erwartet.

Verwunderlich sei es aber, wenn eine westliche Demokratie die gleichen Geschütze auffahre, rühme sich diese doch immer, sich grundlegend von der politischen Kultur einer Autokratie zu unterscheiden. Meistens stimmt das. Wir wünschen uns, dass dies auch im Falle Anna Netrebko stimmt: Bühne frei und klare Kritik an den Kräften, die Menschen aufgrund ihres Russisch-Seins diskriminieren. Der Gegner ist der Kreml, nicht der oder die russische Bürger, bekräftigt Schwarz.

Elay Djojan, Beisitzerin im Kreisvorstand, unterstreicht, dass Anna Netrebko seit Jahrzehnten in ihrer russischen Heimat wie im westlichen Ausland auftrete und somit den wertvollen kulturellen Austausch betreibe, den eine auf Frieden hin wirkende Gesellschaft dringend benötige. Ihre Ausladung aus Wiesbaden freue auch jene Kräfte des nationalistischen Russland, die dem Westen und einem kulturellen Austausch ohnehin feindlich gegenüberstünden. Wir können nicht Wasser predigen und Wein trinken.  Wiesbaden sollte nationalistischen Kräften nicht in die Karten spielen und die Freiheit der Kunst verteidigen. DIE LINKE. Wiesbaden begrüßt ihren Auftritt in Wiesbaden und sieht darin ein Zeichen für den Frieden, so Djojan.

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Foto oben ©2023 Von Manfred Werner (Tsui) – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 

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Die Internetseite der Die.Linke Rathausfraktion finden Sie unter www.dielinke-stadtfraktion-wiesbaden.de.

 

11 Kommentare

11 Kommentare

  1. Ila sagt:

    2014 Donetsk Region kontrolliert von (pro) russischen Separatisten: Mama meiner besten Freundin, Rentnerin, hat sich in eigenem ukrainischen Land pro-ukrainisch geäußert, es wurde weiter gesagt und sie wurde von Leuten mit Maschinengewehr besucht. Zum Glück war sie zu dieser Zeit nicht zuhause.

    Februar 2022: Mama versucht das okupierte Gebiet zu verlassen. Die künstliche Grenze ist gesperrt, Ausreise verweigert, Krieg bricht ein. Mama sucht Kontakte über eine lokale Kirchengemeinde, wird mit einem Bus über russische Grenze weiter ins benachbarte Georgien gebracht, um von dort mit dem Flieger nach Deutschland zu fliegen, wo sie sich endlich mit der Tochter (die bereits sich aus Butscha gerettet hat) vereinen kann.

    Dieses Regime unterstützt Netrebko mit ihrer Propaganda sowie finanziell!
    Bühne frei für Netrebko!!!
    (Übrigens übersetzt aus dem ukrainischen, NICHTS ZU GEBRAUCHEN, NICHT NÖTIG)

    1. Vielen Dank für Ihre Einschätzung. Und ja, sie hat Putin die Hand geschüttelt. Sie hat sich mit einem Separatistenführer fotografieren lassen. Sie hat Konzerte gegeben. Fakt ist aber auch: Netrebko lebt in Österreich. Sie unterstützt die Kultur. Kann isch nicht freu in Russland bewegen. Kann dort aktuell auch nicht mehr auftreten. Wie passt das zusammen?

      1. Ila sagt:

        Sie ist ein Währwolf im Schafspelz und ändert ihre Aussagen nach außen, sobald es brennt. Sie gehört vor Gericht und nicht auf die Bühne.

  2. Ila sagt:

    Spiegel, 08.12.2014, 20.01 Uhr:
    „Fototermin mit politischer Botschaft: Opernsängerin Anna Netrebko hat sich mit dem ostukrainischen Separatistenführer Oleg Zarjow ablichten lassen – samt Fahne von „Neurussland“. Außerdem spendet die Sopranistin eine Million Rubel.

    Zarjow steht mit anderen Separatistenführern auf der schwarzen Sanktionsliste der EU.“

    Zum Thema „die Absage wäre politisch motiviert“ oder „Kultur hat nichts mit Politik zu tun „

    1. Anna Netrebko hat soweit wir wissen nicht den Separatistenführer unterstützt, sondern die Kulur im Land.

      1. Ila sagt:

        In welchen Land? Volksrepublik Donezk? Solchen Land gibt es nicht!!!!

  3. Tobias E. sagt:

    Es geht nicht einfach um „Nähe zu Putin“ (und damit einem zumindest dem Schein nach rechtmäßigen Staatsoberhaupt). Anna Netrebko hat darüber hinaus hat zu einem Zeitpunkt, wo die selbsternannten Anführer der sogenannten „Volksrepubliken“ bereits gemäß Gesetzen der Ukraine zu Terroristen erklärt worden waren, wo bekannt war, dass diese eine Schreckensherrschaft mit Folterlagern errichtet haben, diese Anführer direkt finanziell unterstützt, indem sie Benefizkonzerte für sie gegeben hat, insbesondere für den ukrainischen Verräter Tsarjow. Sie ist damit direkte Finanzgeberin des Terrorismus. Sie hat sich davon auch nie distanziert. Damit ist eine Grenze des zu Tolerierenden klar überschritten.

  4. Lima sagt:

    Gemäß der deutschen Verfassung ist Nazi-Propaganda in Deutschland verboten. Oder geht es nur um die Deutsche Nazi-Propaganda? Ist russische Nazi-Propaganda OK für Deutschland?

  5. Lima sagt:

    Schade, dass man das Foto von Netrebko hier nicht hochladen kann.
    Dort hat Netrebko das T-Schirt mit dem militärischen Print „Auf (Nach) Berlin“ an. Gleicher „Print“ hatten auch sowjetischen Panzern im 1945, als auch das ist ein Motto sowie Pläne von der russischen Propaganda heute.
    Wenn Sie nicht dumm sind, antworten Sie bitte: wozu gehört Netrebko?

  6. nab.ben@gmail.com sagt:

    Hello,
    Could you please answer in Netrebko article, to which country will you send her honorarium? To hungry and brainwashed africans or to russians who want to bombard Berlin?

  7. Troubitskij sagt:

    Seit der Sowjetzeit stehen ganze politische Parteien und haufenweise Journalisten auf der Gehaltsliste des KGB. Es ist höchste Zeit, dass wir überall die Dinge beim richtigen Namen nennen. Russland ist ein faschistischer Staat mit einer Nazi-Ideologie. Sogenannte Kulturträger sind in Wirklichkeit AGENTEN, die faschistische Narrativen hier verbreiten.

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Geschrieben von

Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.