Rheingauer Weinwoche, das letzte Glas Wein wird gegen 22:00 Uhr ausgeschenkt. Und beim Äpplerfest ist um 17:00 Uhr Schluss. Wenn es gerade losgehen könnte – oder?
Impressionen vom Äpplerfest in Wiesbaden: Zwischen Rathaus und Landtag kamen am Wochenende Apfelweinliebhaber und Neugierige zusammen, um das Stöffchen gebührend zu feiern. Im Schatten der Wiesbadener Innenstadt, wo der Apfelwein eine eher stille, aber treue Anhängerschaft hat, stand das Kulturgut im Zentrum des Geschehens. Der „Äppler“ – oder „Söffchen“, wie er hier liebevoll genannt wird – hat es zwar nicht leicht gegen den Wein aus dem nahegelegenen Rheingau, doch das Fest beweist, dass auch hier ein reiches Erbe gepflegt wird. Streuobstwiesen und lokale Kelterer sorgen dafür, dass der Apfelwein nicht in Vergessenheit gerät. Dabei bot das Äpplerfest mehr als nur den puren Genuss des beliebten Getränks. Von klassischen Schoppen bis hin zu überraschenden Variationen wie Apfelgin – die Vielfalt schien unerschöpflich. Und für die Kleinen gab es eine Saftpresse, bei der sie selbst Hand anlegen konnten, um ihren eigenen Apfelsaft herzustellen. Dann gab es viele Produkte rund um den Apfel, von Äppler-Fußmatten bis hin zu dem typischen Bembel, dem traditionellen Krug für Apfelwein. Natürlich d auch der „Äppelwoi“ nicht fehlen, der an zahlreichen Ständen in die geriffelten Gläser, die „Gerippten“, eingeschenkt wird
Zu kurz?
Ok, Wiesbaden ist nicht Frankfurt. Genügen aber zwei Tage und 14 Stunden? Warum endet das Fest bereits um 17:00 Uhr? Gerade wenn es auf anderen Veranstaltungen erst richtig losgeht, schließen hier die Stände. Viele Kelterer hätten sich gewünscht, dass die Marktordnung, die strikte Öffnungszeiten vorschreibt, in diesem Jahr wenigstens bis in den frühen Abend verlängert würde. Das gibt jedenfalls oft nach oben, denn fest steht: Trotz des kleinen Mankos war das Äpplerfest voller Erfolg und so genossen in diesem Jahr so viele Besucher wie die vergangenen Jahre nicht – die Tradition und den Geschmack des Wiesbadener Söffchens.

Foto – Compilation / Zusammenstellung ©2024 Volker Watschounek
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