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Gladiatorenkampf beim Römerfest in Wiesbaden.

Römerfest Wiesbaden: Gladiatoren, Musik und Geschichte zum Anfassen

Das Römerfest Wiesbaden verwandelt die Stadt in eine antike Bühne: Gladiatorenkämpfe, Bastelstationen für Kinder, römische Handwerkskunst und eine Wasserorgel ziehen Besucher an. Geschichte wird lebendig – und Wiesbaden entdeckt seine römischen Wurzeln neu.

Volker Watschounek 19 Stunden vor 0

Beim Römerfest Wiesbaden erleben Besucher Gladiatoren, Handwerk, Musik und römische Geschichte hautnah.

Schon am Morgen bilden sich Schlangen vor den Eingängen, die Menschen drängen neugierig ins Gelände. Kaum setzt die römische Musik ein, ertönt der Ruf der Gladiatoren – und Wiesbaden verwandelt sich für ein Wochenende in eine antike Stadt. Das Römerfest Wiesbaden lockt gleich am ersten Tag hunderte Besucher an und macht sichtbar, was lange verborgen war: die römischen Wurzeln Wiesbadens.

Eine Idee aus Bayern, die in Wiesbaden fehlte

Sabine Phillip, Leiterin im Stadtmuseum, bringt die Idee ein. Aus Wasserburg kennt sie historische Feste und wundert sich, dass Wiesbaden – mit seinen heißen Quellen, Thermen und Kastellen – nichts Vergleichbares bietet. „Ich kam aus einer Römerstadt und fragte mich: Warum nicht hier?“, erinnert sie sich. 2022 testet sie das Konzept im kleinen Rahmen: im Jahr des Wassers, mit einem Römertag im Regen. Trotz Dauerregens kommen 1000 Menschen – ein Zeichen, dass die Idee trägt und die römische Geschichte Wiesbadens mehr Aufmerksamkeit verdient.

Organisation zwischen Geschichte und Sicherheit

Für die große Premiere arbeitet das Stadtmuseum mit dem Citymanagement und der Eventagentur Palast Promotion zusammen. Fachliche Unterstützung kommt von Peter Klinghammer, erfahren mit Römerfesten in ganz Deutschland. Denn, wer Gladiatorenkämpfe, Handwerksvorführungen und Händlergruppen zusammenbringt, braucht Kontakte – und ein Sicherheitskonzept. „Ein Museum kann das nicht allein stemmen“, sagt Phillip. Eingezäuntes Gelände, Einlasskontrolle, Sanitätsdienst – all das macht aus der Vision der Historikerin eine professionelle Veranstaltung.

Wiesbaden und die Römer – mehr als Thermen

Dass sich der Aufwand lohnt, zeigt die Geschichte: Ohne die Römer wäre Wiesbaden nicht das, was es heute ist. Das frühe Kastell am Schulberg, der Vikus und die Thermenanlagen prägen die Stadt schon in der Antike. Anders als vielerorts bleibt die Besiedlung nach dem Rückzug der Römer bestehen – Wiesbaden gilt damit als die älteste kontinuierlich bewohnte Stadt Hessens. „Das müsste eigentlich auf jedem Banner stehen“, sagt Phillip.

Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass die Thermen, die bereits die Römer im Bereich des Kochbrunnens nutzten, um 1900 ausgegraben und später von Kaiser Wilhelm II. wieder zugeschüttet wurden. Auch ohne den Ausgrabungsstätten vergangener Tag lebt die Erinnerung: in Führungen – und nun auch im Römerfest.

Gladiatoren und der Daumen als Filmmythos

Das Programm verbindet Wissen und Spektakel. Besonders die Gladiatorenkämpfe in Wiesbaden reißen die Menge mit: volle Rüstungen, Schwertgeklirr, taktische Tänze in der Arena. Als die Kämpferinnen und Kämpfer einziehen, hält das Publikum den Atem an. Namen wie Leonida, Varro oder Claudia Tigra hallen durch die Lautsprecher, Schilde krachen, Schwerter blitzen – und plötzlich wird das antike Rom erlebbar. Die Kämpfe sind hart, doch sie folgen klaren Regeln. Der Moderator erklär, wie viel Wahrheit und wie viel Mythos in den Filmbildern steckt. Jubel brandet auf, wenn ein Gladiator geschickt pariert, Applaus donnert, wenn eine Gladiatorin mit erhobener Hand Gnade erbittet. Für die Kinder im Publikum ist es Abenteuer, für die Erwachsenen ein Staunen darüber, wie lebendig die römische Geschichte Wiesbadens wirken kann.

Gladiatoren und der Daumen als Filmmythos

Das Programm verbindet Wissen und Spektakel. Besonders die Gladiatorenspiele reißen die Menge mit: volle Rüstungen, Schwertergeklirr, taktische Tänze in der Arena. Als die Kämpferinnen und Kämpfer einzogen, hielt das Publikum den Atem an. Namen wie Leonida, Varro oder Claudia Tigra hallten durch die Lautsprecher, Schilde krachten, Schwerter blitzten, und plötzlich war das antike Rom zum Greifen nah. Die Kämpfe waren hart, doch sie folgten klaren Regeln – und die Moderatoren erklärten, wie viel Wahrheit und wie viel Mythos in den Filmbildern stecken. Jubel brandete auf, wenn ein Gladiator geschickt parierte, Applaus donnerte, wenn eine Gladiatorin ihrem Sieg sichtlich feierte. Für die Kinder im Publikum war es Abenteuer, für die Erwachsenen ein Staunen darüber, wie Geschichte lebendig werden kann.

Neben den Kämpfen ziehen die Greifvögel vor allem die Blicke der Erwachsenen auf sich, während Kinder lieber das keltische Dorf und die Stände der römischen Legionäre besuchen und dort fasziniert Handwerk ausprobieren. Ein musikalisches Highlight ist die römische Wasserorgel – ein seltenes Instrument, dessen Nachbau aus Bayern eigens nach Wiesbaden kommt. Für viele ist das der Moment, wenn auch gewöhnungsbedürftig, in dem Geschichte hörbar wird.

Begeisterung und Ausblick

Die Resonanz übertrifft die Erwartungen. Schon am Vormittag stehen die Menschen Schlange, und das Wetter meint es gut. „Wenn bei Regen tausend Leute kommen, was ist dann erst bei Sonne möglich?“, fragt Phillip am Vormittag. Und der Kranzplatz ist zu diesem Zeitpunkt bereits gut gefüllt. Für die Historikerin steht fest: Die Begeisterung im Publikum zeigt, dass das Römerfest Wiesbaden das Potenzial hat, fest im städtischen Veranstaltungskalender zu bleiben – vielleicht nicht jedes Jahr, aber alle zwei oder drei Jahre.

Und weil wir vor Ort Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende angetroffen haben, regten wir an, doch gleich für 2027 ein Budget einzuplanen. Er schmunzelte und erwiderte, dass er erst einmal den Haushalt 2026 durchbringen müsse. Klar ist: Die Römergeschichte gehört zu Wiesbaden – und das Fest hat ihr eine eindrucksvolle Bühne gegeben.

Alle Bilder der Veranstaltung sehen Sie hier in der Bildergalerie.

Sonntags-Programm beim Römerfest Wiesbaden

UhrzeitProgrammpunkt
10:00Einlass
10:30Greifvogelflugschau
11:00Erklärung eines Marschlagers
11:30Gladiatorenkämpfe
12:30Römische Wasserorgel (Konzert)
13:00Erklärung eines keltischen Streitwagens
13:30Führung durch die Antike über das Veranstaltungsgelände
14:00Weinherstellung wie vor 2000 Jahren (Vortrag)
14:30Greifvogelflugschau
15:00Gladiatorenkämpfe
15:30Römische Musik (Vortrag)
16:00Erklärung der römischen Geschütze
16:30Römische Wasserorgel (Konzert)
17:00Germanisches Handwerk
17:30Gladiatorenkämpfe
18:00Ende des Veranstaltungstages

Alle Bilder der Veranstaltung sehen Sie hier in der Bildergalerie.

Foto – Gladiatorenkampf am Römertag ©2025 Volker Watschounek

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