Wiesbaden zeigt am Wochenende Haltung und Herz – mit Jugendkonferenz, Orwell-Dystopie, Tango, YAENNIVER, Barockklang und moderner Kunst zwischen Frankenthaler und Brosinski.
Der November kann grau sein – muss er aber nicht. Wiesbaden jedenfalls trotzt der Dunkelheit mit einer bunten Mischung aus Jugend, Kunst und Klang. Gleich am Freitagmorgen startet im Schelmengraben die Jugendkonferenz 2025. Hier weht frischer Wind durch alte Debattenräume. Statt trockener Tagesordnung gibt’s Ideen, Meinung und Mut. Wiesbadens Jugendliche wollen mehr als zuhören – sie wollen gestalten.
Wochenendausblick
7. Nov
08:00 Jugendkonferenz 2025
Schelmengraben
19:30 1984 – George Orwell
Künstlerhaus 43
20:30 Bundesliga
Wohnzimmer
21:00 Salón Tango
Staatstheater Wiesbaden
23:00 La Noche Latina
Wiesbaden
8. Nov
18:00 AFTER ALL
Wartburg
18:30 VCW – Aachen (DVV-Pokal)
Platz d. Dt. Einheit
19:00 Liederliches aus Wien
Mittelpfad 3
20:00 Yaenniver + Liser
Schlachthof
9. Nov
09:30 Jäger-Meister-Gottesdienst
Kreuzkirch
11:00 Kinderkonzert „Wann kommst du geschneit?“
Staatstheater
14:00 Führung „Grau, Blau, Geritzt“
Stadtmuseum
15:00 Oper Aktiv!
Kurhaus
15:30 Lichterkinder
Wiesbaden
16:00 Ich will lieber schweigen
Kurhaus
17:00 Königliche Requiems
Wiesbaden
18:00 Jekyll & Hyde
Wiesbaden
19:30 SVWW – Viktoria Köln
BRITA-Arena
Termine: Auszug aus dem Veranstaltungskalender von Wiesbaden lebt!
Am Abend wird’s ernst – und schaurig aktuell. Im Theater im Palasthotel zeigt das Künstlerhaus43 George Orwells „1984“ als interaktive Diktatur. Das Publikum darf mitdenken, mitzittern und spüren, wie nah uns die Welt des Großen Bruders längst gekommen ist. Wer danach noch Energie hat, tanzt sie gleich wieder heraus: Beim Salón Tango im Staatstheater verschmelzen Nähe, Stolz und Melancholie zu einem Abend, der in Erinnerung bleibt – und vielleicht in den Beinen.
Samstag: Wut, Witz und Wettkampf
Der Samstag steht ganz im Zeichen der Emotionen. Im Schlachthof ruft YAENNIVER zur feministischen Klangrevolution auf. Wut bekommt hier Groove – laut, ehrlich, befreiend. Parallel wird bei der Gramenz GmbH charmant gelästert: „Liederliches aus Wien“ serviert schwarzen Humor mit Schmäh und Chanson. Wer’s sportlicher mag, erlebt beim DVV-Pokalspiel des VC Wiesbaden Nervenkitzel auf Augenhöhe – Revanche inklusive.
Sonntag: Erinnerung, Klang und Kontemplation
Der Sonntag schlägt ruhigere, tiefere Töne an. Frühmorgens erklingt in der Kreuzkirche die Hubertusmesse, ein Konzert für Herz und Horn. Danach lässt das Staatsorchester beim Kinderkonzert „Wann kommst du geschneit?“ Schneeflocken tanzen – wenigstens in der Fantasie. Und am Abend erinnert das namentliche Gedenken am Michelsberg an die Opfer der Reichspogromnacht – still, eindringlich, notwendig. Wer danach noch Kraft hat, begegnet in der Wartburg Dr. Jekyll & Hyde – und damit vielleicht sich selbst.
Für alle, die lieber schauen als klatschen
Und wenn es lieber ins Museum zieht: Im Landesmuseum lädt „Orphelia“ zur Begegnung zwischen Mythos und Moderne – ganz gleich, ob man Swiftie ist oder nicht. Im Stadtmuseum lockt Westerwälder Steinzeug mit rauer Schönheit und Geschichte, und im Reinhard Ernst Museum wartet die Gegenwart in Farbe: Helen Frankenthaler trifft auf Jenny Brosinski, Ina Gerken und Adrian Schiesser – ein Dialog zwischen Generationen, Leinwänden und Leidenschaften.
Archivfoto – Erinnern an die Reichsprogromnacht ©2025 Volker Watschounek
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