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Hund steuerfrei aus dem Tierheim (vom Tierschutzverein)

150 Jahre Tierliebe – 0 Euro Anerkennung

Ein Antrag auf Unterstützung des Tierschutzvereins für Wiesbaden und Umgebung e.V. scheitert im Ortsbeirat Nordost – trotz 150-jährigem Jubiläum. Die Ablehnung wirft ein Schlaglicht auf den Umgang mit ehrenamtlichem Engagement – und auf die Fallstricke kleinlicher Zuständigkeitspolitik.

Volker Watschounek 1 Woche vor 0

Im Sitzungssaal fällt der Beschluss: Kein Geld für den Tierschutzverein für Wiesbaden und Umgebung e.V. – der Sitz liegt „nicht im Bezirk“.

Es war ein Antrag mit Symbolkraft: 1.500 Euro, zehn Euro für jedes Jahr, seitdem der Tierschutzverein für Wiesbaden und Umgebung e.V. Tiere schützt, pflegt und vermittelt. Doch statt Zustimmung gab es Ablehnung. Der Ortsbeirat Nordost lehnte den Antrag der Fraktion Linke & Piraten ab. Die Begründung: Der Verein liegt nicht im eigenen Stadtteil. Punkt.

Dass sich das Tierheim am Spelzmühlweg längst für Tiere aus allen Stadtteilen einsetzt – auch aus Nordost –, spielte für die Mehrheit der Ortsbeiräte offenbar keine Rolle. Das Tierheim sei außerhalb des Bezirks, also nicht zuständig. Die Folgen dieser Sichtweise reichen weit über die verpasste Geste hinaus. Sie zeigen, wie leicht bürokratischer Starrsinn das Ehrenamt in Deutschland ausbremst.

Tierpflege kennt keine Bezirksgrenzen

Im Tierheim kümmern sich professionelle Pflegerinnen, Pfleger und freiwillige Helfer täglich um ausgesetzte und entlaufene Tiere. Hunde, Katzen, Kaninchen – oft krank, verstört oder verletzt. Wenn irgendwo in Wiesbaden ein Tier in Not ist, ruft man das Tierheim. Egal, ob es sich um den Kurpark, die Adolfshöhe oder die Randlagen von Igstadt handelt.

Hier greift die Arbeit des Tierschutzvereins unmittelbar ins Leben der Bürger ein. Der Verein agiert dort, wo städtische Versorgungslücken klaffen. Es ist ein klassisches Beispiel gelebten Gemeinwohls – wie es auch in Artikel 26f der Hessischen Verfassung anerkannt ist.

Symbolpolitik statt Solidarität

Die Antragsteller erklären, dass der Antrag auf mehr als Geld abziele. Es ging um ein Zeichen – für die Wertschätzung einer Institution, die mit knappen Mitteln, aber großem Herzen operiert. „Dass ausgerechnet dieser Antrag auf taube Ohren stieß, zeigt, wie schwierig es ist, ehrenamtliche Arbeit über bürokratische Hürden hinweg zu fördern.“

„Zur Hälfte hat der Antrag ja erreicht, was er sollte“, ergänzt Jörg Sobek mit ironischem Lächeln. Der Fraktionssprecher der Linken & Piraten bleibt dennoch optimistisch. Vielleicht führe der öffentliche Blick auf die Ablehnung ja zu einem Umdenken. Und zur Erkenntnis, dass Solidarität nicht an Bezirksgrenzen enden dürfe.

Chance zum Mitfühlen: Tag der offenen Tür

Wer die Arbeit des Vereins selbst kennenlernen möchte, hat am 15. Juni von 11 bis 17 Uhr beim Tag der offenen Tür im Tierheim am Spelzmühlweg Gelegenheit dazu. Dort, wo Tierleid nicht wegverwaltet, sondern weggetragen wird – von Ehrenamtlichen, Tag für Tag.

Foto – Hund im Tierheim Wiesbaden ©2022 Volker Watschounek

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