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Blumenzwiebeln: Aktion Blumenzwiebelretter

Zweite Chance für verblühte Blumenzwiebeln

In Wiesbaden werden verblühte Blumenzwiebeln gesammelt und auf öffentlichen Flächen wieder eingepflanzt. Die Aktion rettet Tulpen, Krokusse und Narzissen vor dem Kompost und schenkt gefährdeten Wildbienen im Frühling eine lebenswichtige Nahrungsquelle.

Kyra Intelliana 1 Woche vor 0

Wiesbaden rettet verblühte Blumenzwiebeln und schenkt Wildbienen neue Blühflächen. Friedhöfe werden so zu Schutzinseln für bedrohte Insekten.

Die ersten Farben des Jahres sind oft schnell wieder verschwunden. Schneeglöckchen, Narzissen, Krokusse und Tulpen zeigen sich kurz – dann hängen die Blüten welk im Wind. Was viele entsorgen, wird in Wiesbaden gesammelt: verblühte Blumenzwiebeln. Auf allen 21 Friedhöfen im Stadtgebiet stehen in der Karwoche wieder Sammelkörbe bereit. Wer verblühte Frühblüher auf Gräbern entfernt, kann sie einfach einwerfen – statt sie achtlos wegzuwerfen. Die Aktion Blumenzwiebel-Retter setzt auf Mitmachen ohne Aufwand.

Ein zweites Leben für die Zwiebeln

Was in den Körben landet, bekommt neues Leben. Mitglieder des Wiesbadener Imkervereins holen die Blumenzwiebeln ab, prüfen sie und pflanzen sie auf öffentlichen Grünflächen, an Wegrändern oder auf ungenutzten Friedhofsflächen wieder ein. Im letzten Jahr haben wir einen ganzen Traktoranhänger voll gesammelt, erzählt Vereinsvorsitzender Siggi Schneider. „Jetzt blüht es dort in allen Farben. Und wir sehen, wie Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge sich dort tummeln. Genau das war das Ziel.“

Blühende Hilfe für Wildbienen

Das Projekt dient nicht nur der Pflanze – sondern vor allem den Insekten. Frühblüher liefern die erste Nahrung des Jahres für Wildbienen, die schon schlüpfen, wenn sonst kaum etwas blüht. Jede gerettete Zwiebel hilft mit, das Nahrungsangebot zu vergrößern. Wir wollen mit der Aktion dem Insektensterben entgegentreten, erklärt Christiane Hinninger, Bürgermeisterin und Umweltdezernentin der Stadt Wiesbaden. „Gerade Friedhöfe bieten Rückzugsorte für gefährdete Arten. Mit der Zwiebel-Sammelaktion stärken wir diese Funktion“.

Eine Idee, die Kreise zieht

Die Initiative entstand vor einigen Jahren im Imkerverein. Die Friedhofsverwaltung griff den Vorschlag sofort auf. Inzwischen ist daraus ein festes Projekt geworden – mit wachsender Beteiligung. Auch Floristen und Gärtnereien machen mit. Wer Frühblüher nicht verkauft, kann sie spenden. Der Imkerverein holt größere Mengen sogar ab. Kleinere Zwiebelpakete lassen sich direkt in die Körbe auf den Friedhöfen geben. Kontakt und Infos gibt es unkompliziert per E-Mail. „Die Kooperation mit dem Imkerverein ist ein echtes Erfolgsmodell“, lobt Gabriele Wolter, Leiterin des Grünflächenamts. „Gemeinsam gelingt es uns, wertvolle Ressourcen zu nutzen und gleichzeitig die Artenvielfalt zu fördern.“

Gräber werden zu Gärten, Friedhöfe zu Biotopen

Die Aktion Blumenzwiebel-Retter ist Teil eines größeren Trends: Immer mehr Friedhofsflächen in Wiesbaden verwandeln sich in artenreiche Wiesen. Statt leerer Gräber wachsen dort Margeriten, Salbei und Wilde Möhre. Die Natur bekommt Raum – und die Stadt wird bunter. Andere Städte haben das Modell bereits übernommen. Wiesbaden teilt seine Erfahrungen bereitwillig. Denn was hier beginnt, kann überall Wurzeln schlagen – und helfen, Insekten zu retten.

Verblühte Zwiebeln wieder verwenden

Foto: ©2021 Capri23auto auf Pixabay

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