Die Zahl derer, die für die Kulturbeiratswahl kandidiert haben war überraschend hoch. Die Zahl der abgegebenen Stimmen ist es auch.
Heute Mittag, Kurz nach 12 Uhr im Kulturforum in der Friedrichstraße. An elf Tischen stehen Postkisten voller Wahlbriefe und ein Laptop. Der Wahlleiter schaut vorbei, ob alles zum Besten steht. Sein Gehilfe erklärt das Procedere. Zuerst werden die Stimmen auf Vollständigkeit und Gültigkeit überprüft. „Danach wird ausgezählt, “ so Wolf.
„Mit einer derart hohen Beteiligung habe ich nicht gerechnet. Ich ging vielleicht von 60 Kandidaten – und 3.000 Stimmen aus.“ – Axel Imholz, Kulturdezernent
Mit seiner Einschätzung steht Axel Imholz nicht alleine da. Viele derer, die am Dienstag bei der Auszählung im Kulturforum vorbeigekommen sind, sind überrascht von den vielen Stimmen. Nach und nach teilen die Wahlhelfer die abgegebenen Stimmen untereinander auf. Jeder Handgriff sitzt. Mit Brieföffner geht es den Wahlbriefen an die Lasche, werden die gütigen Wahlzettel von dem Begleitschreiben getrennt – und danach unter sechs Augen ausgezählt. Dass an einer Auszähstation nur vier Augen für das Auszählen sitzen und nru vier Augen für die Stimmübermittlung verantwortlich sind – egal..
„Unser Ziel war es viele Menschen für die Idee des Kulturbeirates zu begeistern. Das ist uns gelungen.“ – Axel Imholz, Kulturdezernent
Ebensowenig interessiert es, dass bereits vor der offiziellen Bekanntgabe des Wahlergebnisses ein Insider auf der Bühne einzelnen Personen mitteilte, dass es ganz gut für sie aussehe. Sie hatten wohl Zugang zu den zusammengeführten Listen – oder waren einfach nur gut im Kopfrechnen.
Kleine Ungereimtheiten, fader Beigeschmack? Solange sich Niemand daran stört.
Waren da nicht auch ein paar Unstimmigkeiten zu Beginn der Kulturbeiratswahl – bei der Präsentation der einzelnen Kandidaten auf der Webseite der Landeshauptstadt? Wie zu hören ist, haben die Verantwortlichen von Wiesbaden jeden Kandidaten darum gebeten, sich in Text und Bild vorzustellen. Auf wiesbaden.de gab es für jeden 300 Zeichen Platz. Wer sich daran hielt, selber Schuld. Erst nachdem der Wahlleiter darauf aufmerksam gemacht wurde, dass einige Kandidaten die zulässige Länge um das doppelte überschritten – wurde Wochen später nachgebessert. Durften alle Kandidaten Ihre Vorstellung ergänzen.
„Ich gratuliere den Gewählten ganz herzlich und ermuntere alle, die es diesmal nicht geschafft haben, sich auch weiterhin mit viel Engagement in das Kulturleben unserer Stadt einzubringen.“ – Axel Imholz, Kulturdezernent
Schwamm drüber. Die Wahl des Kulturbeirates ist abgeschlossen – und es ist davon auszugehen, dass niemand die Wahl anfechten wird. Nach dem vorläufigen Wahlergebnis stehen in den Kategorien 1 bis 9 – zwölf Sieger. Im einzelnen sind es: Andrea Wink in der Kategorie Film, Fotografie und elektronische Medien, Gabrieal Dessauer in der Kategorie Musik, Susanne Müller in der Kategorie Darstellende Kunst, Dr. Anja Cherdron-Modig in der Kategorie Bildende Kunst, Harald Kuntze in der Kategorie Kulturelles Erbe, Stadtgeschichte und Brauchtum, Franciscus Gall in der Kategorie Hochschule und angewandte Künste, Alexander Pfeiffer in der Kategorie Literatur, Tatjana Schneider in der Kategorie Soziokultur und Dirk Fellinghauer, Sebastian Schäfer, Beatrixe Klein und Aynur Güler in der Kategorie spartenunabhängiger Kandidaten.
Wartezeit
Warten – Nach der Feststellung des Endergebnisses durch den Wahlausschuss wird auch bekannt gegeben, welche Personen für die gesetzten Institutionen sowie für die Fraktionen dem 25-köpfigen Beirat angehören werden.