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Weinernte, Weinlese

Weinlese 2024: Ein schwieriges Jahr für Hessens Winzer

Die Weinlese 2024 fällt in Hessen ernüchternd aus: Im Rheingau und an der Bergstraße zeigen die Ernteergebnisse die Auswirkungen von Frost und schlechtem Wetter. Eine detaillierte Analyse der Zahlen und Trends.

Volker Watschounek 4 Monaten vor 0

Trübe Blicke bei den Winzern im Rheingau nu in der Bergstraße. Die Weinernte 2024 ist nach 2021 die zweitschwächste der letzten 50 Jahre: nicht gerade rosig.

Die hessischen Winzer blicken auf eine herausfordernde Weinlese 2024 zurück. Das Weinbau-Dezernat des Regierungspräsidiums Darmstadt hat die Ergebnisse der diesjährigen Traubenernte und Weinerzeugung ausgewertet – und die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Witterungsbedingte Einflüsse haben die Erträge in den beiden Anbaugebieten des Landes massiv beeinträchtigt.

Weniger Ertrag, mehr Herausforderungen

Die Statistik des Regierungspräsidiums (RP) Darmstadt ist eindeutig: Im Rheingau lag der durchschnittliche Ertrag 2024 bei 6.364 Litern pro Hektar – ein Rückgang von etwa 8,8 Prozent im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt der letzten zehn Jahre. An der Hessischen Bergstraße mussten die Winzer sogar noch größere Einbußen hinnehmen. Hier ernteten die Betriebe nur 5.286 Liter pro Hektar, was fast einem Viertel weniger entspricht als in den vergangenen Jahren.

Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig. Im April dieses Jahres sorgte ein spät einsetzender Frost im Groß-Umstädter Raum für massive Ernteverluste. Die niedrigen Temperaturen setzten den zarten Blüten der Reben erheblich zu und ließen die Ernte in dieser Region deutlich schrumpfen.

Wie das Wetter den Wein beeinflusst

Die extremen Witterungsverhältnisse in diesem Jahr haben nicht nur die Traubenernte, sondern auch die Qualität der Weine beeinflusst. Das Wetter ist der entscheidende Faktor, der über den Erfolg einer gesamten Saison bestimmt, erklärt ein Sprecher des RP Darmstadt. Während die Ernte im Rheingau insgesamt noch relativ stabil verlief, war die Situation an der Bergstraße durch den Frost dramatischer. Die späten Kälteeinbrüche setzten den jungen Trieben der Reben zu, was zu einem deutlichen Rückgang der Erntemengen führte.

Das Bild der Weinbauflächen

Die Geografie der hessischen Weinbaugebiete spiegelt sich in den Ernteergebnissen wider. Im Rheingau stehen insgesamt 3.141 Hektar Rebfläche zur Verfügung, wobei der Riesling mit 75,8 Prozent den Großteil der Reben ausmacht. Der Spätburgunder folgt mit 12,6 Prozent. An der Hessischen Bergstraße, einem deutlich kleineren Anbaugebiet, beläuft sich die Rebfläche auf etwa 451 Hektar, wobei der Riesling hier mit 35,2 Prozent den höchsten Anteil hält. Der Grauburgunder ist ebenfalls stark vertreten und erreicht einen Anteil von 12,7 Prozent.

Die Situation zeigt auch die unterschiedlichen Marktstrukturen der beiden Anbaugebiete. Während die Winzer im Rheingau überwiegend auf Direktvermarktung setzen, prägen an der Bergstraße genossenschaftliche Strukturen den Weinbau. Der Anteil der genossenschaftlichen Vermarktung in der Region Bergstraße ist mit 57,9 Prozent nach wie vor sehr hoch, während im Rheingau lediglich 4,2 Prozent der Rebfläche in Genossenschaften bearbeitet werden.

Der Blick nach vorne

Trotz der herausfordernden Bedingungen ist der Optimismus der hessischen Winzer noch nicht gebrochen. Die Ernte 2024 mag zwar schwächer ausgefallen sein als erhofft, doch die Qualität des Weins bleibt ein entscheidender Faktor. Das Potenzial des hessischen Weinbaus ist auch in schwierigen Jahren ungebrochen, so der Sprecher des RP Darmstadt. Die Winzer hoffen, dass sich die Bedingungen im kommenden Jahr stabilisieren und eine bessere Ernte möglich wird.

Foto – Weinlese ©2025 Pixabay

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