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Neues Lackierzentrum von Taunus Auto in der Mainzer Straße. Bild: Volker Watschounek

Unternehmen sehen Fachkräftemangel als Herausforderung

Turnusmäßig hat die IHK in der vergangenen Woche ihre Herbst-Umfrage durchgeführt. Wiesbadens Unternehmer sehen in dem anhaltenden Fachkräftemangel erstmals das Top-Risiko für Geschäftsentwicklung.

Volker Watschounek 7 Jahren vor 0

Der Konjunkturmotor in und um Wiesbaden läuft: Die Geschäftslage und Geschäftserwartungen sind nach dem starken Jahresauftakt und dem guten Frühsommer unverändert auf hohem Niveau.

Die positive konjunkturelle Lage wirkt sich positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Die Investitionsbereitschaft bleibt hoch. Das zeigt die repräsentative Herbst-Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Wiesbaden.

„Die heimische Wirtschaft hat sich im Herbst auf hohem Niveau gefestigt. Turbulenzen sind derzeit nicht zu erwarten.“ – Dr. Florian Steidl, Chefvolkswirt der IHK Wiesbaden

Trotz den guten Zahlen ist der Geschäftsklimaindex um 3 Punkte leicht zurück gegangen – und liegt aktuell bei 132 von 200 möglichen Punkten. Der Geschäftsklimaindex wird aus dem Mittelwert zwischen der Beurteilung der aktuellen Lage und den Geschäftserwartungen gebildet. Ein Wert über 100 signalisiert einen spürbaren Wachstumsimpuls.

„Hier wird auch der Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Lage und Arbeitsmarkt deutlich: Je stärker die Betriebe ausgelastet sind, desto größer ist das Fachkräfterisiko.“ – Dr. Florian Steidl, Chefvolkswirt der IHK Wiesbaden

Befragt nach den größten Risiken für die Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten wird erstmals der Fachkräftemangel an erster Stelle genannt: 56 Prozent der Betriebe sehen das Thema als Herausforderung für ihre Zukunft. Vor einem Jahr waren es noch 44 Prozent. 47 Prozent der Betriebe geben an, offene Stellen seit mehr als zwei Monaten nicht besetzen zu können.

Hohes Lohnniveau

Als Gründe nennen Unternehmen vor allem die geringe Anzahl qualifizierter Bewerber, insbesondere im IT-Bereich, bei Ingenieuren und Berufskraftfahrern. Auch das hohe Lohnniveau in der Region wird als Grund angegeben, vor allem für Betriebe außerhalb städtischer Zentren.

So sind Betriebe im Wiesbadener Raum weiterhin verstärkt auf Personalsuche: Nach wie vor rechnen 30 Prozent der Unternehmen mit einer Vergrößerung ihrer Belegschaft in den kommenden zwölf Monaten. Allerdings planen auch 9 Prozent mit einem Stellenabbau, das sind 3 Prozentpunkte mehr als bei der vorherigen Umfrage. Die momentane Geschäftslage und die Geschäftserwartungen werden von den Unternehmen im Bezirk der IHK Wiesbaden branchenübergreifend ähnlich eingeschätzt wie im Frühsommer: 48 Prozent der Unternehmer beschreiben ihre Lage als gut (-4 Prozentpunkte), 3 Prozent (-2 Punkte) als schlecht. 28 Prozent der Betriebe haben positive Erwartungen (-1 Punkt), 6 Prozent (+1 Punkt) rechnen mit schlechteren Aussichten.

Investitionen

Bei den wichtigsten Motiven für Investitionen im Inland haben Kapazitätsausweitungen stark an Bedeutung gewonnen: 41 Prozent der Unternehmen wollen investieren, um ihre Kapazitäten zu erhöhen. „Das ist ein historischer Höchststand und ein Zeichen für gute Geschäftsaussichten“, stellt Steidl fest. Schließlich könnten die Investitionspläne der Unternehmen als ein Seismograph für den Zustand der Wirtschaft in den kommenden Jahren betrachtet werden.

Exporterwartungen

Die Exporterwartungen gehen nach dem historischen Höchststand im Frühsommer auf den hohen Stand bei Jahresbeginn zurück: Nunmehr rechnen 30 Prozent (-17 Prozentpunkte) der exportierenden Betriebe in den nächsten zwölf Monaten mit einem wachsenden Ausfuhrvolumen, keiner geht mehr von einem Rückgang der Exporte aus (-7 Punkte). Der Saldo aus steigenden und abnehmenden Exporterwartungen sinkt damit deutlich. „Historisch betrachtet sind die Exporterwartungen immer noch sehr hoch“, so Steidl.

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