Man sieht ihn vom Weiten. Er gilt als Symbol von Delkenheim und sollte Platz für mehrere hundert Menschen bieten: so die Idee Ende des 19. Jahrhunderts – die Realität, der Ländchesdom, steht jetzt 125 Jahre.
Die Evangelische Kirche in Delkenheim sieht man weit über die Gemeindegrenzen hinaus. Ihr herausragender Turm ist zum Symbol des Ortes geworden. Am 12. September 1894 – also vor fast genau 125 Jahren – wurde der „Ländchesdom“, wie ihn die Delkenheimer nennen, offiziell eingeweiht. Auch wenn es damals zunächst hieß, dass ein Nachweis der Standhaftigkeit nie erbracht worden sei und das Vorhaben überhaupt viel zu groß sei: Die Kirche wurde in nur 13 Monaten gebaut – und sie steht bis heute.
„Frieden an diesen Ort zu geben“ – Pfarrer August Lindenbein
Zum Jubiläums-Festgottesdienst hatten die Delkenheimer Protestanten hohen Besuch: Volker Jung war als erster Kirchenpräsident überhaupt in den Wiesbadener Vorort gekommen und predigte vor einer großen Festgemeinde. Es ging um die Geschichte von Jakobs Traum von der Himmelsleiter aus dem 1. Buch Mose, die bereits bei der Kircheneinweihung vor 125 Jahren Predigttext war. Der damalige Pfarrer Dr. August Lindenbein sah in der Traum-Geschichte den Anfang alles Kirchenbauens. Denn am Ende der Geschichte errichtet Jakob in der Wüste ein Steinmal, das zu Gottes Haus werden soll.
„Darum geht es, dass wir im Zuspruch des Segens Gottes Frieden empfangen und dass wir so seinen Frieden hineintragen in diese Welt.“ – Volker Jung, Kirchenpräsident
Kirchenpräsident Jung legte den Fokus in seiner Predigt auf das, was wir in ganz besonderer Weise in unseren Kirchen suchen und erbitten – die Verbindung zwischen Gott und Mensch. Er lenkte den Blick dabei auf Gottes Segen. Denn es sei wichtig zu sehen, so Jung, dass unsere Kirchen nicht als Gebäude heilig seien. Zu heiligen Orten werden sie immer dann, wenn Gott redet, wenn uns seine Worte berühren und wir entdecken: ,Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels‘.“
„Der Bau des Gemeindehauses ist jetzt abgeschlossen. Aber der Bau der Gemeinde, der geht weiter.“ – Pfarrer Imre Istvan
Im Anschluss an den Gottesdienst feiert die gesamte Gemeinde rund um die Kirche ein großes Fest und eröffnete dabei das frisch sanierte und umgebaute Gemeindehaus. Der Delkenheimer Pfarrer Imre Istvan dankte allen am Bau beteiligten und appellierte an die vielen Menschen, die zum Fest gekommen waren.
Festprogramm
Sonntag, 13. Oktober, um 19 Uhr: Konzert des Posaunenchors Medenbach/Delkenheim.
Samstag, 2. November, um 19 Uhr: Konzert mit Sabine Gramenz und Malte Kühn „Ich tanze mit dir in den Himmel hinein“ – himmlische Lieder aus den letzten 125 Jahren.
Samstag, 16. November, um 18 Uhr: Orgelkonzert mit Hans Garon – Orgelmusik europäischer Komponisten.
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Die offizielle Internetseite der Gemeinde finden Sie unter www.ev-kirche-delkenheim.de.