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Gebäudereiniger Foto': Praxis_Porsch auf Pixabay

Kosmetiker und Gebäudereiniger sind gefragt

Der Bezirk der Handwerkskammer Wiesbaden verzeichnet rückblickend im vergangenem Jahr ein Plus von 151 Handwerksbetrieben. Auffällig ist dabei eine leichte Verschiebung zu den nicht meisterpflichtigen Gewerken: etwa Uhrmacher oder Damen- und Herrenschneider.

Volker Watschounek 3 Jahren vor 0

Nicht jeder Traum von Selbstständigkeit erfüllt sich gleich nach der Ausbildung. Im Handwerk ist zum Teil der Meisterbrief notwendig: nicht beim Korbmacher oder Kürschner. Im Trend liegen andere Berufe: etwa Gebäudereiniger.

Die Betriebszahlen im Bezirk der Handwerkskammer Wiesbaden sind leicht gestiegen. Im Vergleich zu den Betriebszahlen zum Ende des Vorjahres konnte Ende 2020 ein Zuwachs von 151 Betrieben, also 0,6 Prozent, verzeichnet werden. Rückblickend hat es besonders Gebäudereiniger in die Selbstständigkeit gezogen. Damit waren in der Handwerksrolle der Handwerkskammer Wiesbaden zum Stichtag 31. Dezember 2020 insgesamt 26505 Betriebe eingetragen. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Handwerksbereichen. Während bei den zulassungspflichtigen Handwerksbetrieben der Anlage A zur Handwerksordnung ein Rückgang von 410 Betrieben (-2,1 Prozent) auf 18748 Betriebe zu erkennen ist, stellt sich bei den zulassungsfreien Handwerken der Anlage B1 ein Wachstum von 304 Betrieben (8,7 Prozent) auf 3809 Betriebe ein. Auch bei den handwerks­ähnlichen Betrieben kommt es zu einem Plus von 257 Betrieben (8 Prozent) auf insgesamt 3948 Betriebe.

„Auch in Krisenzeiten zeigt sich das Handwerk als stabilisierender Faktor der Wirtschaft. Bisher führt die Corona-Pandemie noch nicht zu einer negativen Gesamtentwicklung der Betriebszahlen.“ – Bernhard Mundschenk, Hauptgeschäfts­führer

An den aktuellem Zahlen erkenne man die nachhaltige Stabilität, die das Handwerk auszeichne. Zwar müsse, so Mundschenk, bei den meisterpflichtigen Gewerken ein Rückgang hinnehmen und seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Handwerkskonjunktur noch nicht absehbar – unzweifelhaft sei es dagegen im vergangenen Jahr gelungen  insgesamt 368 Jungmeister erfolgreich durch die Meisterprüfungen zu führen. Das stimmt mich optimistisch, und ich freue mich, wenn diese bald den Sprung in die Selbstständigkeit wagen.

Gebäudereiniger und Kosmetiker

Bei den zulassungspflichtigen Handwerksbetrieben kann ein Rückgang von Raumausstattern (-179) und Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern (-113) festgestellt werden. Trotz dieses Rückgangs machen die Fliesen-, Platten- und Mosaikleger mit 2.204 Betrieben den größten Anteil in der Anlage A aus – dicht gefolgt von den Friseuren, die zum Stichtag 2193 Betriebe zählen. Mundschenk zufolge sei der Rückgang an Raumausstatter- und Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerbetrieben auf die Wiedereinführung der Meisterpflicht in beiden Gewerken zurückzuführen. Die im Februar 2020 in Kraft getretene und von der Handwerksorganisation gewünschte Novelle der Handwerksordnung (HwO) habe zu Verschiebungen innerhalb der Handwerksgruppen geführt. Insgesamt wurden durch die Novelle zwölf zulassungsfreie Handwerke in den zulassungspflichtigen, also meisterpflichtigen Bereich, überführt.

Chirurgiemechaniker oder Seiler

Die seltensten Handwerksbetriebe der Anlage A sind im Beruf der Chirurgiemechaniker (2 Betriebe), Seiler (3 Betriebe) und Mechaniker für Reifen und Vulkanisationstechnik (3 Betriebe) zu finden.

Die stärksten Zuwächse bei den zulassungsfreien Handwerken gab es bei den Gebäudereinigern mit einem Plus von 154 Betrieben. Bei den handwerksähnlichen Gewerben verzeichneten die Kosmetiker das größte Plus mit einem Zuwachs von 135 Betrieben gegenüber dem Vorjahr.

Regionale Unterschiede

In den jeweiligen Landkreisen im Bezirk der Handwerkskammer Wiesbaden sind bei den Betriebszahlen regionale Schwankungen zu verzeichnen. Während es 2020 im Vogelsbergkreis als einzigem Landkreis im Kammerbezirk einen Rückgang um acht Betriebe (-0,5 Prozent) gab, sind umgekehrt im Landkreis Gießen (Plus 33 Betriebe bzw. 1,1 Prozent) und im Main-Kinzig-Kreis (Plus 58 Betriebe bzw. 1,0 Prozent) die größten Anstiege zu verzeichnen. (Foto oben: Gebäudereiniger Foto: Praxis_Porsch auf Pixabay )

Hintergrund

Nach der Handwerksordnung, dem 1953 eingeführten und mehrfach novellierten Regelwerk für den Wirtschaftsbereich Handwerk, werden die 147 Handwerke und handwerksähnlichen Gewerbe in die drei folgenden Gruppen unterteilt:

Zulassungspflichtige Handwerke (Anlage A der Handwerksordnung)

53 Handwerke, für deren Ausübung ein Befähigungsnachweis (bestandene Meisterprüfung oder gleichwertiger Abschluss staatlich anerkannter Bildungseinrichtungen) bzw. erteilte Ausnahmebewilligungen und Ausübungsberechtigungen vorgeschrieben sind.
Zu den Handwerksberufen bei ein Meisterbrief für die Selbstständigkeit notwendig sind, gehören etwa Chirurgiemechaniker, Feinwerkmechaniker, Zweiradmechaniker, Karosserie- und Fahrzeugbauer, Kälteanlagenbauer, Kraftfahrzeugtechniker, Landmaschinenmechaniker, Informationstechniker, Zahntechniker, Augenoptiker, Friseur, Glaser, Glasbläser, Glasapparatebauer, Hörgeräteakustiker, Orthopädieschuhmacher, Orthopädietechniker, Reifenmechaniker, Vulkaniseur …

Zulassungsfreie Handwerke (Anlage B1 der Handwerksordnung)

42 Handwerke, für deren Ausübung kein Befähigungsnachweis vorgeschrieben ist, der aber gleichwohl als Qualifikationsnachweis auf freiwilliger Basis möglich ist.
Zu den zulassungsfreien Handwerksberufen zählen unter anderem Uhrmacher, Metallbildner, Metall- und Glockengießer, Graveur, Gold- und Silberschmied, Schneidwerkzeugmechaniker, Feinoptiker, Edelsteinschleifer und -graveur, Vergolder, Damen- und Herrenschneider, Modisten, Sticker, Sattler und Feintäschner, Schuhmacher, Weber, Textilreiniger, Modellbauer, Holzbildhauer, Korbmacher, Kürschner, Glas- und Porzellanmaler, Keramiker…

Handwerksähnliche Gewerbe (Anlage B2 der Handwerksordnung)

52 handwerksähnliche Gewerbe, die ohne nachgewiesene Qualifikationsnachweise ausgeübt werden dürfen.

Zahl der Handwerksbetriebe in den Landkreisen des Kammerbezirks Wiesbaden

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Die offizielle Internetseite der Handwerkskammer Wiesbaden finden Sie unter www.hwk-wiesbaden.de.

 

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.