DGB und Handwerkskammer forern Azubi-Wohnheime, um jungen Menschen bezahlbaren Wohnraum während der Ausbildung zu sichern.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Hessen-Thüringen und die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern (ARGE) drängen auf eine bedarfsgerechte Schaffung von Wohnheimen für Auszubildende sowie auf die schnelle Umsetzung der für Hessen vorgesehenen Investitionsmittel aus dem Bundes-Sondervermögen.
Azubi-Wohnheime dringend benötigt
Nach Einschätzung beider Organisationen bestehen in Ballungszentren und an zentralen Berufsschulstandorten erhebliche Engpässe beim Wohnraum für Auszubildende. Azubi-Wohnheime nach dem Vorbild von Studentenwohnheimen könnten die Attraktivität der dualen Ausbildung erhöhen und den Fachkräftenachwuchs sichern. Neben dauerhaften Unterkünften gehe es auch um kurzfristige, meist wochenweise Unterbringung während überbetrieblicher Lehrgänge.
Programme wie Junges Wohnen auf Bundesebene oder die Förderung von Azubi-Haushalten durch das Land Hessen werden ausdrücklich begrüßt. Kritisch sehen die Handwerkskammern jedoch die strengen Förderrichtlinien. „Eine 40-jährige Bindungsfrist schreckt private Investoren ab“, sagte ARGE-Präsident Frank Dittmar.
Investitionsmittel zügig einsetzen
Auch die Investitionspolitik stand im Fokus des Gesprächs. DGB-Bezirksvorsitzender Michael Rudolph forderte, die Mittel aus dem 100-Milliarden-Sondervermögen schnell über konkrete Förderprogramme freizugeben. Ziel müsse es sein, den Investitionsstau aufzulösen und damit Impulse für Bauwirtschaft und Handwerk zu setzen.
Rudolph warnte davor, die Mittel nach dem „Gießkannenprinzip“ zu verteilen. Schwerpunkte sollten in der Verkehrsinfrastruktur und der Bildung liegen. ARGE-Präsident Dittmar begrüßte die Absicht des Landes, drei Viertel der Gelder über die Kommunen umzusetzen. Wichtig sei dabei, regionale und lokale Bauunternehmen eng einzubeziehen.
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