Ein besonderes Event steht im Fokus: Die „Tunke“, die bereits zum 13. Mal stattfand. Seit 2006 bringt sie Menschen aus der Nähe und Ferne zur Kloppenheimer Kerb zusammen.
Kloppenheimer Kerb, Kloppenheimer Kirchweih: Die Geschichte der Kirchweih reicht bis ins Jahr 1731 zurück, als erstmals in der kleinen Gemeinde gefeiert wurde. Mit stolzen 392 Jahren auf dem Buckel ist sie ein fester Bestandteil des kulturellen Erbes, erzählt Zeremonienmeister Karl-Jürgen Ruf. Der Ortsvereinsring ist da vergleichsweise jung: Er bestehe seit 67 Jahren und die Clope, ein Zusammenschluss verschiedener Vereine, habe in diesem Jahr ihr 19-jähriges Bestehen gefeiert. Nicht zu vergessen ist die Kerb, die seit 22 Jahren im Ortsteil Kloppenheim mit großer Hingabe begangen wird. Genug der Geschichte.
Neugründung
Am 29. September 2023 um 19:11 Uhr in der Turnhalle wird aus dem Clope, die zur Zeit noch aus sieben Vereinen bestehen, der Clope e.V. – ein eingetragener Verein. Alle interessierten sind natürlich herzlich zur Gründungsveranstaltung eingeladen. Jeder kann dort Mitglied auch werden.
Zum bereits 13. Mal fand am 26. August die sogenannte Tunke statt, eine Veranstaltung, die seit 2006 Menschen nah und fern zusammenbringt. Die Kerbegesellschaft, ein unverzichtbarer Bestandteil des Ortes, prägt und fördert seit 42 Jahren die Klopper Gemeinschaft. Im Rahmen der Tunke wurden am Samstag wieder langjährige Mitglieder geehrt, die nicht nur aktive Mitglieder des Vereins sind, sondern auch durch ihr Engagement und ihre Verbundenheit mit der Gemeinschaft hervorstechen.
Die Tunke: Ein Fest der Gemeinschaft
Einmal im Jahr stets im August, lebt in dem Wiesbadener Vorort die Verbundenheit mit dem Wäschbach auf. Der Bach, der einst durch Kloppenheim floss, prägt die Erinnerungen vieler Bewohner. Früher teilte der Bach die Gemeinde in zwei Ortsteile. Nach der Verrohrung aber, – im Jahr 1978 wuchs die Einheit des Ortes. Jahrzehntelang wurde im Bach gebadet, gespielt und im Winter Schlittschuh gelaufen. Vergessen ist das nicht. Im Gegenteil: Bei der Kloppenheimer Kerb ruft das heute nostalgische Erinnerungen hervor. Erinnerungen, die während der traditionellen Tunke leibhaftig werden.
Die Kandidaten der Klopeenheimer Tunke
Die Tunke ist nicht nur ein feste Traditionen, sondern auch ein Moment der Würdigung von Einsatz und Fleiß. In diesem Jahr wurden sechs Kandidaten für die Ehre, in die Gemeinschaft der echten Kloppenheimer aufgenommen zu werden, ausgewählt: Tammo Muno, Mona Balzer, Michael Menzinger, Anne Maria Restle, Marcel Ehrlich und Sven Balzer.
Tammo Muno: leidenschaftlicher Kerbevadder
Tammo Muno, in Wiesbaden geboren und aufgewachsen, ist Installateurmeister, der nicht nur handwerklich versiert ist. Seine Leidenschaft gehört dem Fußball und Dartspiel. Zusammen mit der langjährigen Zugehörigkeit zur Kerbegesellschaft spiegeln seine Hobbys sein Engagement für die Gemeinschaft wider. Mit einem humorvollen Zwischenfall im Wäschbach, der ihm bereits vor Jahren besondere Erinnerungen bescherte, hätte er sich sich dem heutigen Ritual der Tunke entziehen können. Da das aber nicht das gleiche sei, habe er den Spaß mitgemacht und sich tunken lassen.
Mona Balzer: Heimatliebe und vielseitiges Engagement
Mona Balzer, im letzten Jahr des vergangenen Jahrhunderts in Mainz geboren, fand nach anfänglichem Zögern eine wahre Heimat in Kloppenheim. Ihre Liebe zum Umbauen und ihre Verbundenheit zur Gemeinschaft zeichnen sie aus. Als aktive Feuerwehrfrau und ehemalige Apfelweinkönigin – was viele nicht wussten – engagiert sie sich vielseitig und stets mit Herzblut.
Michael Menzinger: Von Wiesbaden nach Kloppenheim
1963 in Wiesbaden geboren, fand Michael Menzinger im Jahr 2000 seinen Weg nach Kloppenheim. Er ist Anlagentechniker und Chef in Mainz. Als zweiter Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins trägt er zur Gemeinschaft bei. Seine Leidenschaft für Oldtimer, Traktoren, die er selbst gerne restauriert und vor allem die mit einem gewonnene Hahn entstandene Hühnerzucht spiegeln sein vielseitiges Interesse wider.
Anne Maria Restle: Engagierte Vorreiterin
Die im Westerwald geborene Anne Maria Restle ist seit 1999 auf dem Berg oberhalb von Kloppenheim beheimatet. Mit langjähriger Vorstandsarbeit im Turnverein und den Landfrauen sowie ihrem Einsatz als Übungsleiterin bei der Eintracht Wiesbaden hat sie eine tiefe Verbindung zur Gemeinschaft aufgebaut. Sie kocht gern, sie backt gerne und spielt Boole. Sie wollte gern echte Kloppenheimerrin sein. Mit der Tunke wurde dieser Wunsch erfüllt.
Marcel: Ein Helfer für Barrierefreiheit
Marcel Ehrlich, der aus Hüttenthal stammt und in Mainz aufgewachsen ist, widmet sich als Projektmanager Menschen mit Einschränkungen. Marcel denkt barrierefrei. In seinem Job bemüht er sich, Menschen mit Behinderungen den Alltag zu erleichtern. Seine Verbindung zur Büttenredner-Gemeinschaft obendrauf zeugt von vielseitigem Einsatz. Und in Mainz Weisenau wurde er gar schon ma mit Rhein-Wasser getunkt. Das zählt in Kloppenheim aber nicht. Wasser zu Wasser, das heißt im Ort Menschen zum Wäschbach oder zumindest zum Wasser aus dem Wäschbach.
Sven Balzer: Eine familiäre Verbundenheit
1997 in Mainz geboren, wurde Sven Balzer mit seiner Familie zum Teil des Ortes durch den Erwerb eines Hauses auf dem Berg. Seine Wurzeln führen auf den Großvater zurück, und die Erinnerungen an den Namen Becht wecken in der Gemeinde besondere Assoziationen. Als Elektroniker und engagierter Feuerwehrjugendwart setzt er sich für die Gemeinschaft ein und trägt das Erbe der Familie weiter.
Auch in diesem Jahr war Kloppenheimer Tunke nicht nur eine Gelegenheit zum Feiern und Austauschen, sondern auch eine Hommage an die Wurzeln, die Traditionen und die Menschen, die den Wiesbadener Vorort prägen und lebendig halten.
Foto oben ©2023 Volker Watschounek
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Die Internetseite der Kloppenheimer Kerbegesellschaft finden Sie unter kloppenheimer-kerb.de.