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Streichholz, Alternativen

Heizlüfter sind Gefahr für Wiesbadener Stromnetz

Niemand möchte bei einem Gas-Mangel im Winter zu frieren. Elektronische Heizgeräten sind der Verkaufsschlager. Experten warnen aber: Der Schuss kann nach hinten losgehen. Heizlüfter können das Stromnetz überlasten sein. Alternativ können Sie einen warmen Pulli anziehen.

Volker Watschounek 2 Jahren vor 1

Das Heizen mit Öl und Gas ist deutlich teurer geworden. Aus Angst vor Gasmangel sind viele Wiesbadener auf der Suche nach Alternativen: Elektroheizungen oder Kaminöfen.

Kaminöfen, Heizkassetten. Heizlüfter: In den Wiesbadener Baumärkten sind sie besonders gefragt. Sind Heizlüfter eine echte Alternative bei knapper werdendem Gas. Bloß nicht, sagt Peter Lautz. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Wiesbaden Netz GmbH (sw netz) und warnt davor, dass sie bei einem übermäßigen Einsatz für das Wiesbadener Stromnetz eine Gefahr sein können. Heizlüfter seien keine Alternative zur Gasversorgung. Gemeint sind sogenannte mobile elektrische Direktheizgeräte.  Sie werden an die Haushaltssteckdose angeschlossen und haben üblicherweise eine Leistung zwischen 1000 und 3000 Watt.

„Heizlüfter können das Stromnetz überlasten und so zu unkontrollierbaren Stromausfällen führen.“Peter Lautz

Lutz erklärt, dass das Wiesbadener Stromnetz mit einer Gesamtlänge von 3230 Kilometern bestens ausgebaut sei und wird rund um die Uhr überwacht werde. Mit 130 Mitarbeitern sorge sw netz in der Stromversorgung für eine hohe Versorgungsqualität, die in der Landeshauptstadt deutlich über dem Bundesdurchschnitt liege. Trotzdem, beim Wiesbadener Stromnetz handele sich um ein fein aufeinander abgestimmtes System, das auf den üblichen Verbrauch ausgelegt sei, – mit einer Sicherheitsreserve. Wird das Stromversorgungsnetz mit gleichzeitigen, plötzlichen und ungewöhnlich hohen Überlastungen konfrontiert, greift das Sicherheitskonzept mit seinen Schutzmaßnahmen, so der sw-netz-Geschäftsführer weiter.

„Kommt es in einer Wohnung oder in einem Haus zu einer Überlastung, wird der betroffene Netzbereich automatisch abgeschaltet. Das führt dazu, dass nicht nur in dem Haus, sondern in allen zu dem Bereich zählenden Gebieten kein Strom mehr fließt. Für alle Kunden kommt es dann in diesem Bereich zum Stromausfall.“Peter Lautz

Anders als beispielsweise Nachtspeicher-Heizungen oder Wärmepumpen können die mobilen Heizgeräte nämlich bei einer drohenden Überlastung nicht von sw netz abgeschaltet werden. Das bedeutet aber auch: Werden die Geräte während eines Stromausfalls nicht direkt von den Benutzern ausgeschaltet, hat der Betreiber kaum Möglichkeiten, die Netze wieder schnell und zuverlässig hochzufahren. Ein langer Stromausfall kann die Folge sein.

„Wer sich effektiv vorbereiten möchte, sollte statt Heizlüfter zu kaufen bereits jetzt mit Energiesparmaßnahmen beginnen. Und Wartungen an Gasheizungen werden am besten vor dem Winter durchgeführt.“ – Peter Lautz

Nicht nur sw netz, sondern auch der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) und der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) raten in ihrer aktuellen Pressemitteilung von einem vermehrten Einsatz von Heizlüftern und Co. ab: Neben lokalen Netzüberlastungen gebe es noch das Problem, dass die derzeitige Kraftwerkskapazität für diese zusätzlichen Lasten nicht ausreiche. Eine einfache Rechnung soll die Größenordnung verdeutlichen: Etwa 50 Prozent der rund 40 Millionen Haushalte in Deutschland heizen derzeit mit Gas. Bei der einfachen Annahme, dass an einem sehr kalten Wintertag im Mittel in der Hälfte dieser Haushalte ein elektrisches Heizgerät mit einer typischen Leistungsaufnahme von 2000 Watt in Betrieb wäre, kommt man überschlägig zu einem zusätzlichen elektrischen Verbrauch von rund 20 Gigawatt. Das entspreche einer Steigerung der aktuellen Jahreshöchstlast in Deutschland um ein Viertel, was weder die Stromnetze noch die vorhandenen Kraftwerke leisten könnten, zumal Gaskraftwerke in einer Gasmangellage ebenfalls nicht verfügbar wären.

Foto oben ©2022 Pixabay

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Die Internetseite der sw netz GmbH finden Sie unter www.sw-netz.de.

 

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Geschrieben von

Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.