Diese Käutnerproduktion mit den vielen Evergreens war damals so etwas wie ein Kultfilm. Obwohl „Wir machen Musik“ zahlreiche Auszeichnungen erhielt, galt er als Protest gegen das Naziregime.
Einige Wiesbadener ist der Film vielleicht in Erinnerung? Wenn nicht dieser, dann vielleicht andere Musikfilm. Die Problematik zur Zeit des Dritten Reiches war nahezu die gleiche. Filme wie Wir machen Musik, die um den Konflikt E-Musik contra U-Musik kreisen, wurden häufig zum Gegenstand kontroverser Diskussionen.
Seniorenbeirat, kurz gefasst
Filmvorführung – Wir machen Musik
Wann: Mittwoch, 6. Februar 2019, 15:30 Uhr
Wo: Murnau Filmtheater, Murnaustraße 6, 65189 Wiesbaden (Anfahrt planen)
Eintritt: 5,00 Euro
Diskutiert wurde, ob Musik und Stil systemkonform seien. Zu entscheiden hatte die Reichsfilmkammer, die vom nationalsozialistischen Regime geprägt war – eine nicht immer leicht zu treffende Entscheidung. In dem Film ist es Karls Leidenschaft für klassische Musik die mehr ins Zentrum der Interessen rückte – und weniger die Tatsache, dass Anni mit Leib und Seele Schlagersängerin ist. Zwischen den unterschiedlichen Geschmäckern der Protagonisten knistert es. Obwohl sich beide lieben, kommt es wegen der unterschiedlichen Neigungen zu einer Ehekrise.
Traumfrau mit Pfiff
Bereits im NS-Propagandafilm Wunschkonzert spielt Ilse Werner alias Anni eine Sängerin – hier wird auch ihr Pfeiftalent erkannt. Fortan verkörpert die Schauspielerin im nationalsozialistischen Unterhaltungsbetrieb den Idealtypus der unkomplizierten Traumfrau mit Pfiff, und wird aufgrund ihrer großen Popularität häufig bei der Truppenbetreuung der Wehrmacht eingesetzt. Ihr Erfolg setzt sich 1942 mit Helmut Käutners Revuefilm fort, wobei der gleichnamige Schlager aus dem Film zu Werners bekanntestem Gesangsstück wird.