ELW wird sauberer. Kein Diesel in der Umschlagstelle bedeutet kein CO2-Ausstoß: auf einen Monat gerechnet lassen sich damit rund 1,2 Tonnen CO2 einsparen: mit nur einem Elektrobagger.
Wie kostenintensiv der Einsatz von dieselbetriebenen Baggern ist, haben die ELW- Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden Ende 2022 mit dem Anstieg der Kraftstoffpreise zu spüren bekommen. Zeitweise hätten sich die Preise für Kraftstoff nahezu verdoppelt, erzählt Christian Orth, Sachgebietsleiter für den Deponiebetrieb. Auch wenn der Dieselpreis wieder sinke, sind die Elektrobagger mit der permanenten Stromversorgung in der Altpapier-Umschlagshalle eine echte Alternative. Strom produzieren wir hier auf der Deponie selber. Der kostet uns nichts.
„Die Vorteile des Elektrobaggers liegen auf der Hand. Durch den Einsatz des Elektrobaggers haben wir eine enorme Diesel Kraftstoffeinsparung und weniger Wartungsaufwand.“ – Christian Orth
Im Gegensatz zum Zeppelin MH 24 verbraucht ein herkömmlich mit Diesel betriebener Bagger zwischen 400 bis 450 Liter Kraftstoff im Monat: der Elektrobagger dagegen rund 7000 kWh. Und weil die ELW ihren Strom selber produziert, rechnet sich das gleich doppelt. Doch viel wichtiger als die Kosten für Treibstoff und Energie sei der CO2-Ausstos. Ein Elektrobagger erzeugt kein Gramm C02. Würde die ELW für die Arbeit einen mit Diesel-betriebenen Bagger einsetzen, würde dieser in einem Monat circa 1,2 Tonnen CO2 ausstoßen. Wohlgemerkt, beim Einsatz von nur einer Maschine.
„Der Bagger ist bei der ELW seit dem 6. Dezember 2022 im Einsatz. Er wird am Tag acht Betriebsstunden gefahren. Aktuell sind wir bei rund 350 Betriebsstunden. Die nächste Wartung fällt bei 500 Betriebsstunden an.“ – Christian Orth
Dazu kommen Einsparungen bei der Inspektion und den Wartungsarbeiten. Der Ölwechsel fällt weg, anfällige Verschleißteile gibt es nicht. Aber ohne Hydraulik läuft es dann auch beim Elektrobagger nicht. Das sind die Aufwände eben gleich. Unterm Strich lässt sich sagen, dass sich der rund 100000 Euro höhere Anschaffungspreis über die Jahre amortisiert. Wie schnell, das hängt wie beim Geschäftswagen von den Ausstattungsmerkalen ab. Aber viel wichtiger ist, dass der Bagger 8 Stunden am Tag Tonnen bewegt und emissionsfrei arbeitet.
„Falsch entsorgter Müll ist immer ein Problem. Mit sogenannten Fehlwürfen durchforstet der Baggerfahrer die Papierberge und trennt dabei Plastik oder Elektromüll vom Papiermüll. Die Bagger können dabei sehr filigran vorgehen.“ – Christian Orth
Die eigentliche Aufgabe des Baggers ist der Umschlag von Altpapier. Auf der Deponie in Biebrich liefert die Abfallsammlung der ELW das Altpapier an, was montags bis freitags in der Stadt gesammelt wird. Bevor das Fahrzeug seine Ladung am Umschlagplatz entleert, wird es es gewogen und die Menge an Papier erfasst. Weiter geht es in der Umschlagshalle. Täglich werden dort zwischen 80 und 120 Tonnen Papier abgeladen, sortiert und wieder aufgeladen. Im Hintergrund planen Orth und seine Kollegen die Menge an Papier, die abgefahren werden kann. Im Durchschnitt sind das drei bis vier LKW-Ladungen, die von Wiesbaden umgeschlagen und in Aalen von der Palm Gruppe recycelt werden.

Fotos ©2023 Volker Watschounek / Wiesbaden lebt
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