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Kleidung | Flickr / Christian Guthier | CC BY 2.0

Die Fast Fashion Problematik

Freitags auf die Straße zu gehen und Protest zu über ist das Eine, selbst zu handeln das Andere. Wiesbadens Friday for Future Anhänger schauen nicht länger nur zu. Mit ihrer Kleidertauschparty setzen sie ein Zeichen und zeigen, dass es auch anders geht. Die Steigerung wäre Capsule.

Volker Watschounek 5 Jahren vor 0

Fast Fashion. Der Modekonsum steigt. In nur 12 Monaten entstehen bis zu 16 Kollektionen. Neun von zehn Kleidungsstücken stammen aus Niedriglohnländern. Näherinnen arbeiten 10 bis 16 Stunden am Tag.

Das Ergebnis von Fast Fashion ist erschreckend. Immer mehr Kleidung wird produziert und immer mehr und schneller wieder weggeworfen: Der deutsche Verbraucher kauft pro Jahr durchschnittlich 60 Kleidungsstücke. Das entspricht etwa zehn Kilogramm Masse – dabei werden T-Shorts,

Fridays for Future, kurz gefasst

Kleidertauschparty – für das Klima
Wann: Sonntag, 16. Februar 2020, 10:00 bis 14:00 Uhr
Wo: Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V., Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden (Anfahrt planen!)

Blusen, Hosen & Co werden im Zeitalter von Fast Fashion nur noch halb so lange als vor 15 Jahren getragen. Auch das produziert  einem immensen Ausmaß von Müll Unmengen an Kohlenstoffdioxid. Jährlich emittieren wir 850 Millionen Tonnen des Treibhausgases nur durch die Herstellung, den Transport und den Gebrauch von Kleidern. Hinzuzufügen ist neben der weiteren Umweltverschmutzung von Luft und Gewässern durch gesundheitsschädliche Chemikalien auch die Ausbeutung der natürlichen Rohstoffe für die Produktion.

Fast Fashion – REuse, REpair, REcycle

Unsere Mode ist zur billigen Wegwerfware geworden, sagt Jakob Friehmelt. Und unseren Planeten werfen wir dabei gleich mit weg. Dagegen möchte Wiesbaden Bewegung Fridays for Future Wiesbaden bei der Kleidertauschparty am 16. Februar im Kesselhaus des Wiesbadener Schlachthofs entgegenwirken. Aber nicht nur die ausrangierten Klamotten von daheim, sondern auch das Veredeln getragener Kleidung steht an diesem Sonntag im Fokus. Neben dem Kleidertausch ist auch ein Repair-Café vor Ort. Es zeigt, wie im Siebdruck-Verfahren Unikate entstehen – oder wie einfach
Wachstücher herzustellen sind. Wer mag, kann gleich mitmachen. Wir wollen zeigen, dass es auch anders gehen kann – und muss, erklärt Joelle Sander, Pressesprecherin.

„In einer Konsumgesellschaft wie unserer ist es manchmal wichtig innezuhalten und sich zu fragen: Brauche ich das wirklich?“ – Jodelle Sander

Es geht auch anders. Der Gegentrend zum Verschwendungswahn und unnötigem Ressourcenverbrauch heißt Capsule-Garderobe. Wie geht das? Man reduziert die Garderobe knallhart auf 20 bis 35 Kleidungsstücken. Da die Kleidungsstücke vielseitig einsetzbar sein müssen, gilt es einiges beachten. Wer etwa seinen eigenen Stil nicht kennt, wird Schwierigkeiten haben.

Capsule als Gegentrend

Am besten funktioniert das Leben mit der Capsule-Wardrobe in Zyklen von drei Monaten. Vorhandene Kleidungsstücke werden sorgfältig sortiert, für jede Jahreszeit mit notwendigen Kleidungsstücken ergänzt oder leicht verändert, aber natürlich nie komplett ausgetauscht.  Die Teile sollten möglichst vielseitiges Kombinieren ermöglichen und den persönlichen Stil unterstreichen. Wer jetzt bildlich gesprochen Zucker geleckt hat, dem raten wir, den Blog von Anuschka zu lesen. Sie hat sich dem Minimalismus verschrieben und erklärt auf Into Mind in kurzen Blogposts worauf zu achten ist und wie das funktioniert. (Foto: Kleidung / Christian Guthier / CC-BY-SA 2.0 / Flickr)

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