Der Klimawandel ist nicht zu leugnen, die Folgen der Hitzetage in der Stadt spürbar. Die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude ist notwendig.
Das marode Kunsthaus Wiesbaden am Schulberg wird saniert. Im Zuge der Arbeiten, die mit über sechs Millionen Euro veranschlagt seien, werde das Kunsthaus auch energetisch fit gemacht werden, erklärt Andreas Kowol. Durch den Austausch aller Fenster und die Dämmung des Dachs wird der Energiebedarf des Kunsthauses deutlich zurückgehen. Insgesamt liegen die Kosten der Maßnahmen bei rund 400.000 Euro, die Hälfte davon wird vom Bund getragen.
„Das Projekt ist eine ausgewählte Maßnahme mit regionalem Modellcharakter und damit förderfähig.“ – Laura Gouverneur, Klimaschutzmanagerin im Umweltamt,
Das Projekt Knsthaus Wiesbaden hat Modellcharakter. Nicht nur deshalb, sondern auch weil die geplante energetische Sanierung den strengen Anforderungen des Bundesumweltministerium gerecht wird, ist die umfangreiche Förderung aus den Töpfen des Klimaschutzes durch den Bund möglich. Koordiniert wird die Maßnahme von Laura Gouverneur. Sie koordinierte auch die Beantragung der Fördermittel in Zusammenarbeit mit Hochbauamt, Kulturamt und Umweltamt, Klimaschutzagentur Wiesbaden e.V. und dem Architekturbüro Lehners & Barbian.
Berechnungen zeigen, dass mit der Sanierung die auf Fenster und das Dach entfallende CO2-Emissionen um über 84 Prozent gesenkt wird. Das sei ein weiterer beispielgebender Beitrag zur Erreichung der Klimaschutziele, so Kowol. „Ich hoffe auf Nachahmer, denn gerade bei denkmalgeschützten Gebäuden haben wir in Wiesbaden enorme Einsparpotenziale.“
Dem Klimaschutz verpflichtet
Anreize dafür bietet das städtische Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren“ mit Investitionszuschüssen für private Haus- und Wohnungseigentümer, aber auch Mieter. Der vom Umweltamt herausgegebene Leitfaden „Energetisches Sanieren denkmalgeschützter Gebäude in Wiesbaden“ und der Online-Sanierungsrechner bieten dazu umfassende Informationen.
Sanierung trotz Denkmalschutz
Die energetische Sanierung von Gebäuden sieht auch das integrierte Klimaschutzkonzept der Landeshauptstadt Wiesbaden vor, das mit hoher Bürgerbeteiligung im Jahr 2014 entwickelt wurde. Es konkretisiert die ambitionierten und selbst gesteckten Klimaschutzziele der Stadt.
Rund 25 Prozent der Wiesbadener Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Sie verursachen einen erheblichen Teil der CO2-Emissionen im Wohngebäudebereich. Sanierungen erfordern hier maßgeschneiderte Lösungen, die die schützenswerten Fassaden und Bauteile – und damit das kulturelle Erbe Wiesbadens – erhalten und zugleich energetisch ertüchtigen.