Infizierte scheiden Fragmente des Coronavirus über Fäkalien aus. Abwasser in der Kläranlage können Aufschluss über die Zahl der Corona-Fälle in der Bevölkerung geben.

Einem Bericht des Ärzteblatts zufolge ist es einem Forscherteam aus Aachen und Frankfurt gelungen, Genmaterial von SARS-CoV-2 mit moder­nen molekularen Methoden in der Kläranlage nachzuweisen lasse. Laut Hochschule Aachen seien so Rückschlüsse auf die Anzahl der mit COVID-19 infizierten Menschen in einem Einzugsgebiet möglich.

„Die Sensitivität ist ausreichend, um als Frühwarnsystem anzuzeigen, ob der Maßnahmenwert von 50 Inzidenzen pro 100000 Einwohnern überschritten wird.“ – Hochschule

Der Magistrat hat in seiner Sitzung am Dienstag beschlossen, dass dieses Frühwarnsystem auch in der Stadt erprobt werden soll, um damit zu den regulären Corona-Testungen ein zusätzliches Monitoring-System anzuwenden. Hierfür soll das Abwasser für sieben Wochen auf SARS-CoV-2-Viren und deren Virusvarianten untersucht werden.

„Mit dieser neuen Methode erhalten wir weitere Erkenntnisse über die tatsächliche Verbreitung der kritischen Virusvarianten im Stadtgebiet.“ – Dr. Oliver Franz, Gesundheitsdezernent

Die wöchentlich entnommenen Proben der städtischen Kläranlagen werden auf die Anzahl vorhandener SARS-CoV-2-Viren überprüft und Virusvarianten sequenziert. Wiesbadens Gesundheitsdezernent Dr. Oliver Franz freut sich, dass die Stadt nach den bahnbrechenden Erkenntnissen der Forscher die Untersuchungen und Auswertung in Auftrag geben kann. Mit den regelmäßigen Abwasserproben sei es möglich, das Infektionsgeschehen in der Stadt unabhängig von Testangeboten und der Testbereitschaft einzuschätzen. Außerdem erhalten wir darüber Erkenntnisse über die tatsächliche Verbreitung der kritischen Virusvarianten im Stadtgebiet, so Franz abschließend.

„Die entnommenen Proben können entsprechend als Warnsystem dienen und einen Anstieg der Corona-Infektionen sowie der Virusvarianten in der Bevölkerung frühzeitig ausweisen.“ – Dr. Oliver Franz, Gesundheitsdezernent

Vorteil der Abwasserproben ist, dass auch Virusreste von asymptomatischen Personen mit einbezogen werden, die sich gegebenenfalls während der unerkannten Infektion nicht haben testen lassen. In den täglichen Fallzahlen werden diese Fälle nicht erfasst, da die Statistik auf PCR-Testergebnisse basiert. Zusätzlich werden die Ergebnisse der Wasserproben nicht durch Testverfügbarkeiten beeinflusst, sodass auch nach Feiertagen, an denen die Testungen erfahrungsgemäß zurückgehen, verwertbare Daten geliefert werden.

Abwasseruntersuchung auf Corona-Viren ©2021 PublicDomainPictures auf Pixabay

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