Hill will Wiesbaden zu einer sicheren, sauberen und autofreundlichen Stadt machen, mit einem klaren Fokus auf wirtschaftliche Stärke und Lebensqualität.
Christian Hill, Oberbürgermeisterkandidat der Partei Pro Auto, will Oberbürgermeister werden. Im Gespräch mit Oberbürgermeisterkandidaten erzählt er uns seine Vision für die Stadt und die dringenden Veränderungen, die er anstrebt. Hill kritisiert die derzeitige Verkehrspolitik und setzt sich für eine autofreundliche Innenstadt ein, um die Lebensqualität der Bürger zu verbessern. Er betont die Notwendigkeit, die Wirtschaft zu stärken und die Innenstadt sicherer sowie sauberer zu machen. Dabei lehnt er ideologische Lösungen ab und fordert pragmatische, bürgernahe Entscheidungen. Lesen Sie, wie Hill den Herausforderungen Wiesbadens begegnen möchte und warum er den Wechsel für notwendig hält.
Interview mit Christian Hill
Guten Tag Herr Hill, Sie möchten Wiesbadens neuer Oberbürgermeister werden. Warum haben Sie sich dazu entschieden, für das Amt des Oberbürgermeisters zu kandidieren?
Christian Hill: Wiesbaden braucht einen Oberbürgermeister, der die derzeit im Rathaus herrschende Linkskooperation kontrolliert und mäßigt. In der Stadtverordnetenversammlung werden einfach zu viele Beschlüsse gefasst, die Wiesbaden und seinen Bürgern schaden. Als Oberbürgermeister werde ich hier ein lenkendes Korrektiv sein.
Was sind Ihre wichtigsten Ziele für Wiesbaden, falls Sie gewählt werden?
Christian Hill: Wiesbaden wieder zu einer Stadt mit flüssiger Verkehrsführung, ohne Staus, künstlich erzeugter Parkplatznot und ständiger Bevormundung durch autofeindliche Ideologen zu machen. Die Innenstadt muß sicherer, sauberer und wieder ein Ort zum Einkaufen und Ausgehen werden. Ohne Dreckecken, Drogenszene und sogenannten ‚No-Go-Areas‘. Läden und Geschäfte sollten für die Kunden gut erreichbar sein (auch mit dem eigenen Auto!). Ich möchte die umstrittene Wohnbebauung im Ostfeld zwischen Erbenheim und Kastel verhindern. Dieses geplante Millionengrab direkt neben einem Militärflugplatz muß unbedingt gestoppt werden!
Wie würden Sie Ihren politischen Führungsstil beschreiben, und was unterscheidet Sie von anderen Kandidaten?
Direkt, ohne falsche Zurückhaltung. Ich sage, was ich denke und nenne Probleme beim Namen. Ich bin offen, manchmal etwas hemdsärmelig und bürgernah.
Verkehrspolitik und Mobilität
Sie betonen, dass alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt behandelt werden sollten. Wie genau möchten Sie das in Wiesbaden umsetzen?
In Wiesbaden wird das Auto von interessierter Seite systematisch verteufelt und eingeschränkt. Damit muß endlich Schluß sein! Ich werde Wiesbaden insgesamt wieder autofreundlicher und damit auch wieder wirtschaftsfreundlicher machen.
Warum lehnen Sie die Idee einer autofreien Innenstadt ab? Gibt es alternative Konzepte, die Sie stattdessen vorschlagen?
Die autofreie Innenstadt wäre der Todesstoß für das historische Fünfeck, wie wir es kennen. Das Automobil bleibt für die meisten Menschen unverzichtbarer Bestandteil ihres Lebens. Sei es für die Arbeit, die Freizeit oder auch zum Einkaufen. Eine Einschränkung der individuellen Mobilität des Bürgers würde eine weitere Verödung der Innenstadt zur Folge haben, Einzelhändler, Gastronomen, Ärzte, Hotels, Handwerker und letztlich die Bewohner selbst würden darunter leiden. Eine derartige Beschränkung der Freiheit und Gängelung durch den Staat lehne ich entschieden ab!
Wie planen Sie, die Attraktivität der Innenstadt für Autofahrer wiederherzustellen, ohne Fußgänger, Radfahrer und den öffentlichen Nahverkehr zu benachteiligen?
Die Stadt muß wieder gut mit dem eigenen Auto erreichbar sein. Dazu gehören auch die Abschaltung der Pförtnerampel und die Aufhebung von Straßensperrungen und Abbiegebeschränkungen (z.B. am Landeshaus). Parkraum ist ausreichend und günstig (auch in der direkten Innenstadt) zur Verfügung zu stellen. Überflüssige Fußgängerzonen wie Wellritzstraße, Mühlgasse und Gerichtsstraße lehne ich grundsätzlich ab. Das Auto muß endlich wieder als wichtiger Wirtschaftsfaktor anerkannt werden.
Welche konkreten Maßnahmen schlagen Sie vor, um das Parkproblem in der Innenstadt zu lösen?
Siehe Antworten zu Frage 6!
Sie kritisieren Tempo-30-Zonen und Straßensperrungen. Wie möchten Sie dennoch die Verkehrssicherheit und den Klimaschutz gewährleisten?
Ich kritisiere Tempo 30/40 auf Hauptstraßen. Tempo 50 hat sich dort über viele Jahrzehnte in unserem Land bewährt. Wiesbaden darf nicht zur Schneckenstadt verkommen! Für die Verkehrssicherheit würde ich den Verleih von E-Tretrollern verbieten. Diese Dinger sind eine Pest! Straßensperrungen vernichten Wirtschaftskraft und sorgen für schier unerträgliche Dauerstaus. Die geplante Einspurigkeit der Schwalbacher Straße in jede Richtung ist ein absoluter Wahnsinn, der unbedingt verhindert werden muß.
Wirtschaft und Einzelhandel:
Sie haben den Rückgang des Einzelhandels in der Innenstadt angesprochen. Welche Strategien haben Sie, um den lokalen Handel und die Gastronomie zu fördern?
Unsere Innenstadt starrt vor Dreck! Verursacht durch Menschen und Tiere. Tausende von Tauben, Nilgänsen, Sittichen etc. verschmutzen Straßen und Plätze. Hier muß die Stadt endlich effektiv entgegenwirken. Falsch gemeinter Tierschutz darf da kein Hindernis sein. Es ist eine fortschreitende Verödung, ja teilweise schon Verslumung festzustellen: Viele Leerstände, Drogenszene und sich allmählich bildende sogenannte ‘No-Go-Areas‘. Die Stadt muß die äußeren Rahmenbedingungen für eine lebendige, funktionierende Innenstadt schaffen: Sicherheit, Sauberkeit und gute Erreichbarkeit!
Welche Anreize können Sie sich vorstellen, um mehr Menschen in die Innenstadt zu locken?
Es ist wichtig, Menschen die kaufkräftig- und willig sind, in unsere Innenstadt zu bringen. Geplante ‚konsumfreie Verweilzonen‘ sind hier der falsche Ansatz. Die Polizei (Stadt- und Landespolizei) muß mehr Präsenz zeigen, z.B. durch verstärkte Fußstreifen, um die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Bürger zu steigern. (Ansonsten gelten auch die Antworten zu Frage 13.)
Stadtplanung und Projekte:
Sie lehnen das Bauprojekt auf dem Wiesbadener Ostfeld ab und möchten die Fläche als Naherholungsgebiet erhalten. Welche Alternativpläne haben Sie für die Entwicklung dieser Region?
Ich lehne die Wohnbebauung im Ostfeld neben einem Militärflugplatz ab. Das BKA im nördlichen Teil des Gebietes könnte ich mir aber durchaus vorstellen. Es gibt noch viel Potential in Wiesbaden, neuen Wohnraum zu schaffen. Z. b. durch Ausbau und Aufstockung bereits vorhandener Häuser. Leerstehende Büroflächen könnten umgewandelt werden und beim Neubau von Supermärkten können in den oberen Stockwerken ebenfalls Wohnungen entstehen. Insgesamt sollten wir hier den Mut haben, buchstäblich auch mal in die Höhe zu bauen. Abgesehen davon, gibt es in Wiesbaden noch zahlreiche Baugebiete, die noch nicht in Angriff genommen wurden. Hier sollte endlich Tempo gemacht werden!
Wie möchten Sie mit den Leerständen in der Innenstadt umgehen? Gibt es konkrete Maßnahmen, um diese wieder mit Leben zu füllen?
Die ehemalige Kaufhalle (Sportarena) als neues Stadtmuseum zu nutzen, ist eine hervorragende Idee! Schon früher habe ich dafür gekämpft, daß wir endlich ein ‚richtiges‘ Stadtmuseum in Wiesbaden bekommen, das auch den umfangreichen Nassauischen Altertümern einen würdigen Platz bietet. Hier wird unser kulturelles Erbe bewahrt! Doch bei aller Euphorie: Offen ist hier jedoch die Finanzierungsfrage, die uns sicher noch lange Kopfzerbrechen bereiten wird. Bei dem ehemaligen Horten/Galeria-Haus ist die Lage aber noch komplizierter. Die Kaufpreisvorstellung des Eigentümers ist einfach zu hoch für die Stadt Wiesbaden. Wenn man sich da nicht annähert, muß ein anderer Investor auf dem freien Markt gefunden werden. Sollte die Stadt aber doch noch Eigentümer werden, ist zwingend ein Ankermieter zu suchen, der den Großteil des Gebäudes anmietet und durch seine regelmäßigen Zahlungen die Nutzung der restlichen Fläche z.B. durch kulturelle Angebote mitfinanziert. Jedoch kann es nicht Aufgabe der Stadt sein, ALLE leerstehenden Gebäude aufzukaufen – das ist schlichtweg nicht zu stemmen. Ein besonderes Augenmerk sollten wir auch auf die geplanten ‚Mauritius-Höfe‘ (ehemals City-Passage) haben. Hier gibt es immer noch keine neuen Informationen. Sollte dieses Projekt platzen, wäre das ein schwerer Schlag für die Entwicklung der Innenstadt.
Was beinhaltet Ihr Vorschlag für einen „umfassenden Masterplan für die Innenstadt“ im Detail?
Für die Stadtmitte werde ich eine Arbeitsgruppe ‘Innenstadt‘ ins Leben rufen, die einen Generalplan zur Wiederbelebung und Zukunftssicherung entwerfen soll. Hierbei setze ich insbesondere auf Vertreter und Experten aus der Wirtschaft und weniger auf Politiker, die oft zu ideologisch denken und handeln. Außerdem würde ich als Oberbürgermeister eine Gesetzesinitiative über den Städtetag anregen, das Gewerbesteuergesetz dahingehend zu ändern, daß Kommunen auf ihrem Gebiet verschieden hohe Hebesätze festlegen können. So könnte man in der Wiesbadener Innenstadt mit einer niedrigen Gewerbesteuer, neue Investoren anlocken und beleben.
Persönliche Motivation und Vision
Welche Erfahrungen aus Ihrem bisherigen beruflichen und privaten Leben qualifizieren Sie besonders für das Amt des Oberbürgermeisters?
Ich betreibe seit über 38 Jahren Kommunalpolitik in Wiesbaden und habe in dieser Zeit viele verschiedenen Ämter, Funktionen und Mandate ausgeübt und viel Erfahrung gesammelt. Daher sind mir ich die Strukturen von Politik, Wirtschaft und Verwaltung vertraut. Dies ist für einen Oberbürgermeister unerlässlich. Als gebürtiger Wiesbadener, der noch nie woanders gewohnt hat, kenne ich meine Heimatstadt wie meine Westentasche. Außerdem bin ich seit 35 Jahren selbstständiger Kaufmann und gewohnt, Probleme rasch zu erkennen und schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Welche Vision haben Sie für Wiesbaden in den nächsten 10 Jahren?
Christian Hill: Ich stelle mir ein Wiesbaden mit einer ideologiefreien Verkehrspolitik ohne Baustellenwahnsinn, Stau und Parkplatzklau vor. Eine saubere, sichere Innenstadt, in der die Geschäfte florieren und die Wirtschaft brummt. Auch eine gute Schienenanbindung über die Aartalbahn, einer ausgebauten Ländchesbahn und der Wallauer Spange, über die man den Frankfurter Flughafen in nur 17 Minuten erreichen kann. Ein wirtschaftsfreundliches Wiesbaden mit einer niedrigen Gewerbesteuer, die für zahlreiche Investitionen und viele Arbeitsplätze sorgt. Ein Wiesbaden mit einer geringen Grundsteuer, welche die Nebenkosten für die Bürger sinken läßt.
Was möchten Sie den Wählern abschließend mit auf den Weg geben?
Wir brauchen den Wechsel! In Wiesbaden muß endlich wieder Vernunft Vorfahrt vor Ideologie haben. Dafür stehe ich ein.
Foto – Christian Hill ©2025 Volker Watschounek
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