Also tanz, als wär’s der letzte Tanz, Als wär’s der letzte Tanz, uh-uh-uh, Also küss, als wär’s der letzte Kuss, Als wär’s der letzte Kuss, uh-uh-uh. Schön anzusehen, wie sich das Publikum an das Motto von Bosse gehalten hat.
Auch für ihn sei es ein ungewohntes Gefühl. Sonst standen bei Konzerten Tausende Menschen dicht gedrängt vor der Bühne. Dann kam Corona und plötzlich war alles anders. Abstandsregeln haben das Zepter übernommen. Axel Bosse und seine Band habe auch bei den Standkorb-Kozerten gespielt. Unten die Fans und Besucher paarweise in Hunderten von Strandkörben, er in 13 Meter Höhe meterweit entfernt auf der Bühne. Das Bild auf dem Open-Air-Gelände hinter dem Schlachthof am Samstagabend ein ganz anderes. Mit Sondergenehmigung haben die Verantwortlichen beim Schlachthof das Nachmittags- und Abendkonzert zusammenlegen dürfen.
„Es gab dort genug für alle
Und alle waren sich genug
Keine Depressionen und kein Selbstbetrug
Niemand musste dort im Mittelmeer ersaufen
Niemand schlief im Winter auf Asphalt“ – Bosse, Paradies
Auf 500 eingezeichnete Flächen verteilten sich rund 1300 Konzertbesucher. Anders als sonst durften sich Besucher etwas zu trinken und zu essen mitbringen, – das sei neu! Wer hat sich denn etwas mitgebracht?, hat Axel Bosse zu den Gästen gerichtet, gefragt und erkannte Weingläser und Bierflaschen und andere Getränke. Und so erzähle der Liedermacher weiter, dass er mit 14 Jahre angefangen habe, Texte zu schreiben. Das er damals ein gebrochenes Herz gehabt habe. Das er eine Shit-List geschrieben habe. Ein Lied über die gesellschaftlichen Probleme. Das alles wurde dann zu negativ, weshalb er die Sicht auf die Dinge umgedreht hat. Den Song habe Axel Bosse Das Paradies getauft
„Jahre ziehen vorbei, Kindheit geht vorbei
Freunde werden alt, zwei Promille, Abiball
Longdrinks gehen leer, Kopf wird voller
Alte Liebe wird schwer, yeah, yeah…“ – Bosse, Paradies
Eine andere Geschichte handelt von alten Feldern, von seiner ersten großen Liebe. Von alten Küssen die neu geschmeckt haben und von alten Mofas. Von der schönsten Zeit eben. Es gab nur dich und mich da draußen, Große Felder und Seen doch vielmehr nicht, Es war 1994 und wir wussten nicht wohin, Also gingen wir in dein Bett, Und wir teilten uns unseren Walkman
Das erste Bier, mein Mofa und den Frust… Mit Zeilen wie diesen und den Anekdoten dazwischen begeisterte Bosse. Die Reaktion seines Publikums zeige, dass er für sich den richtigen Weg gehe: Die Leute würden sich so freuen, und er, seine Band, seine Crew, die Leute hinter den Bühnen – alle seien so Happy, dass so etwas überhaupt wieder stattfinden könne.
Bildergalerie Bosse-Picknick Konzert
Bosse zu Gast bei Inas Nacht
Bild oben ©2021 Volker Watschounek
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