„In diesem Jahr ist alles anders. Der große Weihnachtsmarkt vor dem Nassauer Hof wird es nicht geben, ebenso wenig das Weihnachtsmenü im Nassauer Hof. Viele werden anstelle unseren Lieferservice in Anspruch nehmen.“
Geboren am 7. Juni 1978 in Kaufbeuren Auch wenn bei Michael Kammermeier im Nassauer Hof im Jahr rund 3000 Enten auf den Teller kommen, serviert der Sternekoch seiner Familie an Heiligabend klassisch – eine Ente und hofft, dass vielleicht sein Sohn in ein paar Jahren den Kochlöffel zu Hause in Hand nimmt. Wohlgemerkt, wenn er es mag. Nach seiner Ausbildung im Neubrand’s Stüble in Bad Wörrishofen und dem dem Grundwehrdienst zog es Kammermeier in die Residenz Heinz Winkler, wo er als Demichef de partie und Chef de partie seine ersten Erfahrungen gleich bei einem 3-Sterne-Koch sammelte. Danach ging Kammermeier für drei Jahre zu dem 2-Sternekoch Stefan Marquard an den Bodensee. Hier musste jeder in der Küche selbst kreativ mitarbeiten. Seit 2006 ist Kammermeier Küchenchef in der Ente im Nassauer Hof. Gleich in seinem ersten Jahr erhielt er in Wiesbaden einen Michelin-Stern, den er bis heute jedes Jahr erfolgreich bestätigt bekommt und so die Ente zum einzigen Sterne-Restaurant der Stadt macht.
Michael Kammermeier, Sternekoch in der Ente, Nassauer Hof
(Fortsetzung) Weihnachten im Walde
“… Ich stand still und hielt sie fest.“
Die Woche war vorüber, und es war Sonntagabend. Der Zwerg trat noch einmal aus der Hütte hinaus in den kalten Wald. Er blickte zum Himmel. Kein einziger Stern war zu sehen – nur eine dicke Wolkenschicht. Plötzlich öffneten sich die Wolken an einer Stelle, und unser Zwerg sah das runde Gesicht von Frau Holle. Sie nickte ihm freundlich zu, sodass ihre weiße Haube im Winde flatterte. Dann ergriff sie ein Wolkenbett und fing an es zu schütteln. Erst ein wenig, dann immer mehr und kräftiger. Und siehe, da flogen die schimmernden Schneeflocken durch die Luft, fielen hinunter auf die Erde und bildeten eine weiche, weiße Decke.
Wirbelnde Schneeflocken
Und wenn Frau Holle ein Bett genügend geschüttelt hatte, so nahm sie ein anderes, ein anderes, ein anderes … Immer neue Kissen schoben ihr die Winde zu, und die Schneeflocken tanzten bald in dichtem Wirbel durch die Luft und den Wald. Unser Zwerg schüttelte sein verschneites Gewand ab, und ging zufrieden ins Haus. Er sah, wie das Land von einer weichen, weißen Decke überzogen wurde. Nun konnte der harte Frost, den Pflanzen nichts mehr anhaben. Im Haus war Frau Knorra eifrig dabei, große Körbe mit Futter bereit zu stellen, denn morgen, am Sonntag, sollten ja die Frühstücksgäste kommen, die Knurz eingeladen hatte.
Weißes Nadelkleid
Dann kam der Sonntag. Es war vier Wochen vor Weihnachten. Zwerg Knurz und Frau Knorra hatten sich in der Frühe angezogen, waren vor das Haus getreten und warteten auf ihre Gäste. Wie wunderbar sah heute der Wald aus. Weiß, überall wohin das Auge auch blickte. Glitzernd lag der frisch gefallene Schnee auf der Erde. Auf den Zweigen der Bäume und auf dem Dach der Hütte. Am allerschönsten aber sah die kleine Tanne aus. Das weiße Mäntelchen passte so gut zu ihrem grünen Nadelkleid. Die Tanne aber wusste selbst noch nicht, wie schön sie über Nacht geworden war, denn sie schlief noch fest. Herr Knurz und Frau Knorra hatten noch nicht lange gestanden, da kamen auch schon die Vögel, einer nach dem anderen, und jedesmal machte der Zwerg: „Pst!“ und deutete auf die schlafende Tanne. Da setzten sich die Vögel artig auf die Zweige der Bäume drumherum und auf das Dach der Hütte und warteten. Die Elster aber war auf Frau Knorras Schulter geflogen.
(Fortsetzung)
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Zusammen mit dem Luisenforum verlost Wiesbaden lebt! Einkaufsgutscheine im Wert von 600 Euro. Um an einen der 24 Gutscheine unseres Adventskalenders zu gelangen, senden Sie uns bitte eine E-Mail mit dem Betreff „Michael Kammermeier“ – mit ihrem Namen, Anschrift und der E-Mail-Adresse an gewinnspiel@wiesbaden-lebt.de.
Einsendeschluss ist Samstag, der 13. Dezember 2020, um 24:00 Uhr. Die Gewinner erhalten den Gutschein per Post. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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