Bass vibrierte über das Bowling Green, Menschen tanzten, Lichter flackerten – und die Bands spielten, als wäre Wiesbaden beim Wilhelmstraßenfesst die Hauptstadt des Sommers.
Vergangenes Wochenende verwandelte sich die Wilhelmstraße wieder in eine lebendige Kulisse für eines der ältesten Straßenfeste Deutschlands. Beim 46. Wilhelmstraßenfest – auch bekannt als Theatrium – strömten über 100.000 Besucher in die Innenstadt, trotz durchwachsenen Wetters und vereinzelter Kritik.
Das Wilhelmstraßenfest/Theatrium
Am Freitag begann das Wilhelmstraßenfest bei strahlendem Himmel. Auf dem Bowling Green sorgte die RPR-Partyband BUZZ und später die Bockband für mitreißende Stimmung, während am Warmen Damm erst Elfmorgen und dann die Frankfurter Urban Club Band die Band für Stimmung. sorgte und zum Tanzen einlud. Als gegen Mitternacht die Lautsprecher verstummten, verweilten am Freitag wie am Samstag viele noch in Gesprächen und im Takt der vergangenen Stunden. Am Samstagabend wechselte das Programm, sorgetn die Nightbirds am Bowling Green und die Band Shake Extended am Warmen Damm für beste Stimmung.
Wetterwechsel und Wellen der Begeisterung
Am Samstag kündigten sich erst dunkle Wolken über der Stadt an, das angekündigte Gewitter verzog sich rasch und hinterließ nur vereinzelt Regentropfen. Die Veranstalter reagierten umsichtig: An Ständen und Bühnen war man auf so manches vorbereitet. Letztendlich ging das Programm nahtlos weiter. Die Besucher blieben – tanzten, lachten, genossen. Erst der Regen am Sonntagmorgen bremste das Fest, zumindest kurzweilig aus. Doch gegen 16:30 Uhr blitzte die Sonne durch das Wolkendach – und schenkte dem Theatrium einen heiteren Ausklang.
Italienisches Flair, französischer Geschmack und regionales Handwerk
Ein Highlight war das mediterrane Themenareal Ciao Italia auf dem Warmen Damm. Mit italienischer Musik, kulinarischen Spezialitäten und liebevoller Gestaltung weckte es Erinnerungen an frühere Jahrzehnte des Wilhelmstraßenfestes. Ergänzt wurde das Angebot durch einen französischen Gourmetmarkt mit Käse, Wein und Pasteten sowie durch einen Kunsthandwerksmarkt mit hochwertigen Stücken aus der Region: Schmuck, Keramik, handgefertigte Accessoires.
Kreativer Einsatz und professionelle Organisation
Auf den Bühnen präsentierten sich auch elf Tanzschulen mit über 1.000 Mitwirkenden – von klassischem Ballett bis hin zu Streetdance. Das Publikum zeigte sich begeistert, die Auftritte wurden mit großem Applaus bedacht.
Simon Rottloff, Prokurist der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH (WICM), zog eine rundum positive Bilanz: „Das Zusammenspiel von Behörden, Sicherheitskräften und Organisation lief reibungslos.“ Auch Geschäftsführer Martin Michel bedankte sich bei allen Beteiligten – insbesondere bei der Agentur Sinnesgut, die das Fest mit Kreativität und Einsatzfreude prägte. Die Entsorgungsbetriebe der Stadt sorgten für Sauberkeit, Infrastrukturprobleme wurden zügig behoben.
Ein Misston am Freitagabend
Nicht alles verlief harmonisch: Am Freitagabend schlug eine Band am Warmen Damm mit provozierenden Texten über die Stränge. Ärger, der noch am Samstag spürbar war. Dem Hörensagen nach wechselten einige Besucher die Bühne. Als das letzte Lied verklang, kam Applaus – jedoch nicht für die Musik, sondern für deren Ende. Eine Fußnote in einem ansonsten friedlichen Festverlauf.
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Bild – Hauptbühne auf dem Bowling Green ©2018 Volker Watschounek
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