WJW, GWW … „Freundschaften“ beeinflussen Geschäftsbeziehungen und Ausschreibungen. Vorteilsnahme und persönliche Interessen gehör(t)en zur Tagesordnung – heißt es!
Er ist keine 100 Tage im Amt und hatte im Wahlkampf versprochen, die Besetzung neuer Posten transparenter zu gestalten. Am Montag hat Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende in der Kooperationsrunde folgenden Vorschlag zum Verfahren bei der Besetzung von vakanten Geschäftsführungsposten bei städtischen Gesellschaften der WJW, GWW, GeWeGe und der WVV unterbreitet.
„Die Personalvorschläge zur Besetzung der Geschäftsführungen der WJW und der GWW/GeWeGe sind bereits vor Beginn meiner Amtszeit entstanden. Bislang ist keine Einigung innerhalb der Kooperation darüber absehbar.“ – Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende
1. Der Aufsichtsrat der WJW wird gebeten, von der Bestellung des bislang vorgesehenen zweiten Geschäftsführers abzusehen. Vor einer erneuten Ausschreibung ist zu prüfen, ob die Gesellschaft überhaupt zwei Personen in der Geschäftsführung benötigt.
2. Der Aufsichtsrat der GWW und GeWeGe wird gebeten, das Verfahren zur Besetzung des zweiten Geschäftsführungspostens zu stoppen und auf eine Stellenbesetzung zu verzichten. Auch hier ist zunächst zu prüfen, ob die Unternehmen zwei Personen in der Geschäftsführung benötigen.
3. Die vakante Stelle in der Geschäftsführung der WVV wird ausgeschrieben und das Besetzungsverfahren wird zunächst in die Hände einer externen Personalberatung gegeben, die dem Aufsichtsrat einen Vorschlag zur Besetzung allein aufgrund der Qualifikation unterbreitet.
„Wenn hinsichtlich der Besetzung der Geschäftsführungen Konsens gewesen wäre, hätte ich die Entscheidungen im Sinne einer konstruktiven Zusammenarbeit mitgetragen. Die Debatte der vergangenen Tage zeigt, dass es Zeit für einen Neustart ist.“ – Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende
Damit verbunden sei kein negatives Urteil des OBs über die Personen, die jetzt nicht berufen werden. Gert-Uwe Mende hat keinen Zweifel an deren Integrität und Qualifikation. Der jetzt vorgeschlagene Neustart bietet Mende die Möglichkeit, die von ihm vertretenen Grundsätze bei der Auswahl von Geschäftsführungen ohne Vorbelastungen zu realisieren. Zunächst sei zu prüfen, ob die einzelnen Gesellschaften überhaupt zwei Geschäftsführungen benötigen. Das Vier-Augen-Prinzip ließe sich auch über einen Prokuristen einhalten.
„Sodann ist ein objektives und nachvollziehbares Auswahlverfahren durchzuführen, das ergebnisoffen zur Auswahl der am höchsten qualifizierten Person führt.“ – Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende
Ziel ist es, die Zukunft der WJW als leistungsfähigen Ausbildungsbetrieb und als herausragenden Bio Landwirtschaftsbetrieb zu sichern, und zum anderen die städtischen Wohnungsbaugesellschaften GWW und GeWeGe unbelastet von politischen Querelen im Sinne des dringend benötigten Wohnungsbaus zu stärken. So sei es für eine Besetzung der vakanten WVV-Geschäftsführung im Sinne des Unternehmens unabdingbar, dass nicht der Hauch einer parteipolitischen Einflussnahme entstehet.
„Als Aufsichtsratsvorsitzender werde ich dem Aufsichtsrat vorschlagen, eine anerkannte Personalberatung mit der Vorbereitung der Besetzung einschließlich eines Personalvorschlags zu beauftragen.“ – Gert-Uwe Mende
Wiesbaden Oberbürgermeister bedauert es sehr, dass sein Vorschlag hinsichtlich des weiteren Findungsprozess zu Lasten von zwei hoch qualifizierten Personen gehen. Insbesondere bedauere Mende, dass von seiner Entscheidung eine Bewerberin betroffen ist, die in der Stadt Wiesbaden bereits herausragende Projekte erfolgreich abgewickelt hat und deren Eignung für mich völlig außer Frage steht.“
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