Vorläufiges Wahlergebnis: Wiesbaden hat gewählt – doch entschieden ist nichts. Mende und von Debschitz müssen in die Stichwahl. Am 30. März fällt die Entscheidung.
Die Oberbürgermeisterwahl in Wiesbaden geht in die Verlängerung. Amtsinhaber Gert-Uwe Mende (SPD) erzielt mit 37,7 Prozent die meisten Stimmen, verpasst aber die absolute Mehrheit. Sein Herausforderer Thilo von Debschitz kommt im vorläufigen Wahlergebnis auf 30,1 Prozent. Nun entscheidet die Stichwahl am 30. März, wer die Stadt künftig regiert.
Spannung bis zur letzten Stimme
Kaum waren die Wahllokale um 18 Uhr geschlossen, liefen die Auszählungen auf Hochtouren. Bereits zehn Minuten später lag das erste Ergebnis vor. Die Beteiligung lag bei 43,27 Prozent – von 208.452 Wahlberechtigten gaben 90.194 ihre Stimme ab. 267 Stimmzettel wurden für ungültig erklärt, sodass letztlich 99,7 Prozent der abgegebenen Stimmen in die Wertung eingingen.
SPD-Kandidat Mende konnte seinen Vorsprung vom Anfang stetig ausbauen und gewann am Ende nur drei von 26 Stadteile nicht. Breckenheim, Nordost und Sonnenberg gewann erwartungsgemäß der Herausforderer. Trotzdem reichte es nicht für einen direkten Sieg. Sein stärkster Gegner, der unabhängige Kandidat Thilo von Debschitz, verzeichnete ein solides Ergebnis und hält Anschluss. Die Grünen-Kandidatin Christiane Bonnet landete mit 14,58 Prozent abgeschlagen auf dem dritten Platz. Dahinter folgten AfD-Bewerber Dirk Offermanns mit 6,26 Prozent und der Linken-Kandidat Ingo von Seemen mit 4,34 Prozent. Die übrigen fünf Kandidaten blieben jeweils unter zwei Prozent.
Weniger Wähler, verschobene Kräfteverhältnisse
Vergleicht man die Zahlen mit der Bundestagswahl zwei Wochen zuvor, wird deutlich: Das Interesse an der OB-Wahl fiel deutlich geringer aus. Auch wenn diesmal 22.000 Bürger mehr abstimmen durften, lag die Wahlbeteiligung um rund ein Drittel niedriger als ich vor zwei Wochen. Im vorläufigen Endergebnis konnte die SPD deutlich zulegen: Während sie bei der Bundestagswahl 25.711 der Zweitstimmen für sich verbuchen konnte, holte Mende jetzt 33.905 Stimmen – ein klares Plus. Die CDU hingegen verlor: Ihr Kandidat von Debschitz erhielt 27.077 Stimmen, während die Partei zuvor mit ihrem Kandidaten Stefan Korbach noch 39.189 Zweitstimmen verbucht hatte.
Mende bereits 2019 erfolgreich
Die Sache mit der Stichwahl. Bereits bei der letzten OB-Wahl 2019 musste Gert-Uwe Mende in die Stichwahl. Damals trat er erstmals für die SPD an und erreichte im ersten Wahlgang 27,1 Prozent. In der entscheidenden Runde setzte er sich dann mit deutlichen 61,8 Prozent gegen den CDU-Kandidaten Eberhard Seidensticker durch, der auf 38,2 Prozent kam. Nun geht Mende erneut als Favorit in die Stichwahl, und vielleicht ist es ein gutes Omen, dass Mende am 9. März den ersten Meilenstein auf dem Weg zu seiner zweiten Amtszeit erreichte. Denn genau vor sechs Jahren stellte sich der gelehrte Journalist auf einem Unterbezirkstag als Kandidat für die OB-Wahl 2019 vor.
Wie geht es weiter?
Am 30. März kommt es zur Stichwahl. Mende geht mit einem Vorsprung in die entscheidende Runde, doch von Debschitz hat noch Chancen. Das Ergebnis wird nicht nur durch die verbliebenen Wähler entschieden, sondern auch durch die Frage, wem die Anhänger der ausgeschiedenen Kandidaten ihre Stimmen geben. Bis dahin bleibt Wiesbaden gespannt: Wer wird das Rathaus künftig führen?
Symbolfoto @2025 Volker Watschounek / CC-BY-SA 2.0 / Flickr
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