Der Architekt Ferdinand Heide hat mit entschieden. Zusammen mit 10 zehn anderen Preisrichtern hat er im Rahmen des Projekts Witterungsschutz Römermauer zwei erste Preise ausgelobt.
Die in Sanierung der ehemalige Heidenmauer, heutige Römermauer, ist Hessens größte im Bauvolumen erhaltene Struktur der Antike. Sie ist für Wiesbadens Stadtgeschichte von fundamentaler Bedeutung. Zur dauerhaften denkmalgerechten Sicherung möchte die Landeshauptstadt in Zusammenarbeit mit der kommunalen Denkmalschutzbehörde und dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen einen Witterungsschutz realisieren. Einen Schutz, der dem Bauwerk und seiner Umgebung angemessenen ist und die historische Bedeutung der römischen Siedlung Aquae Mattiacorum im heutigen Stadtgebiet von Wiesbaden betont.
Aufgabenstellung
Die Aufgabenstellung sah vor, ein ein städtebauliches, architektonisches und freiraumplanerisches Gesamtkonzept zu entwickeln, das den Besonderheiten des Ortes ebenso gerecht wird, wie den funktionalen Anforderungen an den Schutz der Unteren und Oberen Römermauer. In einem ergänzenden Ideenteil wurden Vorschläge zur Aufwertung des Umfeldes der Römermauer im Bereich Schulberg und Coulinstraße sowie zur Überwindung der trennenden Wirkung der Coulinstraße und der besseren Anbindung des Schulbergs an die Innenstadt erarbeitet und berücksichtigt.
Zwei erste Preise
In der Preisgerichtssitzung der Phase 2, die am 7. Juni stattfand, wurden acht der eingereichte Entwürfe bewertet. Das Preisgericht unter dem Vorsitz des Architekten Ferdinand Heide vergab im Realisierungsteil mit dem (1) Architekturbüro Dr. Pabel aus Ansfelden und (2) dem Busch Takasaki Architekten BDA aus Berlin zwei erste Preise und empfahl der Ausloberin, eine der Arbeiten mit der weiteren Planung zu beauftragen.
Siegerentwürfe Realisierungsteil
adp Architekturbüro Dr. Pabel
Die Arbeit von adp Architekturbüro Dr. Pabel verbindet den Schutz der Römermauer mit der Möglichkeit, die Mauer zu begehen. Vorgeschlagen wird eine filigrane Stahlkonstruktion mit Unterspannungen, die breit genug und leicht ausgestellt ist, um einen überzeugenden Witterungsschutz zu gewährleisten. Der bauliche Eingriff wirkt elegant, nimmt sich optisch zurück und verbindet die beiden Teile der Mauer auf geschickte Weise. Auch im Ideenteil würdigt die Jury den Entwurf des Büros als städtebaulich prägnante Lösung, die die differenzierte Umgebung der Römermauer barrierefrei erschließt und im Sinne eines ‘Römerbergs‘ vernetzt. Städtebaulich prägnant ist der Umgang mit der Coulinstraße bezüglich des Vorschlags von zwei Neubauten mit Torwirkung, die sich in ihrer Flucht an der jeweiligen Nachbarbebauung orientieren.
Busch & Takasaki Architekten BDA
Die Arbeit von Busch & Takasaki Architekten BDA verhüllt die Obere und Untere Römermauer mit einer leichten, zum Witterungsschutz mit Edelstahlgewebe verkleideten Stahlkonstruktion. Im unteren Bereich der Römermauer ist die Hülle begehbar gestaltet. Der hier vorhandene Steg eröffnet die Möglichkeit, die Mauer in diesem Abschnitt atmosphärisch zu erleben. Die Verkleidung der Stahlkonstruktion mit Edelstahlgeweben lässt variantenreiche, von unterschiedlichen Lichtstimmungen geprägte Anmutungen sowohl im Bereich des Denkmales als auch im Stadtraum erwarten. Ziel der Verfasser ist, die gesamte Römermauer im Stadtraum deutlich ablesbar zu präsentieren. Das städtebauliche Konzept sieht in Verlängerung der Coulinstraße eine verkehrsberuhigte Zone vor, um die Aufenthaltsqualitäten in diesem Bereich zu erhöhen und die Barriere zum Schulberg abzubauen.
Alle Preisträgen und Ideenskizzen
Für Preise und Anerkennungen standen insgesamt 25500 Euro zuzüglich Mehrwersteuer zur Verfügung.
Insgesamt
1. Preis, adp Architekturbüro Dr. Pabel, Ansfelden
1. Preis, BUSCH & TAKASAKI ARCHITEKTEN BDA, Berlin
3. Preis, Michael Stoß – Architekt, Berlin
Anerkennung, KISSLER + EFFGEN + PARTNER Architekten, Wiesbaden
Anerkennung, Alfred Rein Ingenieure GmbH, Stuttgart
Verfasser der Preise und Anerkennungen – Ideenteil:
1. Preis, adp Architekturbüro Dr. Pabel, Ansfelden
2. Preis, KISSLER + EFFGEN + PARTNER Architekten, Wiesbaden
3. Preis, BUSCH & TAKASAKI ARCHITEKTEN BDA, Berlin
Anerkennung, Schmutz & Partner, Stuttgart
Realisierungsteil
1. Preis 5200 Euro netto
1. Preis 5200 Euro netto
3. Preis 3200 Euro netto
Anerkennung 1.200 Euro netto
Anerkennung 1.200 Euro netto
Ideenteil
1. Preis 3800 Euro netto
2. Preis 2375 Euro netto
3. Preis .900 Euro netto
Anerkennung 1.425 Euro netto.
Preisrichter im Verfahren waren:
Herr Prof. Dr. Cristian Abrihan
Herr Prof. Dipl.-Ing. Florian Burgstaller
Herr Ferdinand Heide
Herr Peter Maurer (Hochbauamt Wiesbaden)
Herr Prof. Dieter Müller
Frau Prof. Dr. Constanze Petrow
Sachpreisrichter
Frau Stadtverordnete Dorothee Andes-Müller
Herr Jörg-Uwe Funk (Kulturamt Wiesbaden)
Herr Stadtverordneter Dr. Gerhard Uebersohn
Herr Stefan Rausch-Böhm (Stadtplanungsamt Wiesbaden)
Herr Stadtverordneter Dr. Bernd Wittkowski
Foto oben ©2021 adp Architekturbüro Dr. Pabel, Ansfelden
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Die offizielle internetseite der Busch & Takasaki Architekten BDA finden Sie unter buschtakasaki.de.