Gericht erlaubt Wiesbadens Wassersteuer. Die Stadt will jetzt über die Umsetzung entscheiden. Ziel ist es, Bürger zu einem bewussteren Umgang mit Wasser zu bewegen.
Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat entschieden: Die Wassersteuer der Landeshauptstadt ist rechtens. Mit seinem Urteil vom 8. April stellt sich das Gericht hinter den städtischen Kurs – und gegen die Kommunalaufsicht, die das Vorhaben im Mai 2024 gestoppt hatte. Die Argumente der Aufsichtsbehörde? Aus Sicht der Richter nicht überzeugend.
Stadträtin Milena Löbcke spricht von einem Erfolg: Die Rechtsauffassung der Stadt wurde bestätigt. Nun will die Stadt prüfen, ob sie die ausgesetzte Steuer tatsächlich erheben wird.
Sparanreiz in trockenen Zeiten
Die Wasserverbrauchsteuer war Ende 2023 beschlossen worden – mitten in der Debatte um Klimawandel und Dürresommer. Pro Kubikmeter Trinkwasser sollen Haushalte 90 Cent extra zahlen. Das Ziel: den Wasserverbrauch senken, Ressourcen schützen. Kritiker hielten die Steuer für unzulässig, die Kommunalaufsicht folgte dieser Einschätzung – zumindest bis jetzt.
Nächste Instanz möglich
Komplett ausgestanden ist der Fall nicht. Die Berufung wurde ausdrücklich zugelassen, der Weg zum Hessischen Verwaltungsgerichtshof bleibt offen. Ob die Kommunalaufsicht diesen Schritt geht, ist derzeit unklar. Für Wiesbaden steht der nächste Schritt bevor: Entscheiden, ob die Steuer eingeführt wird – und wie Bürger künftig zum Sparen von Wasser motiviert werden können.
Frau duscht ©2025 Karolina Grabowska | Pexels
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