Erinnerungen an die Köstlichkeiten der Kindheit in den 50er Jahren werden wach. Nappo und Liebesäpfel gab es in Jahrmarktbuden, Himbeerbonbons gab es im Gemischtwarenladen.
Tilman Allert begeistert nicht nur als Soziologieprofessor seine Zuhörer, sondern auch als Verfasser geistreicher und von Sprachwitz und genauer Beobachtungsgabe sprühender Essays.
Literaturhaus Villa Clementine, kurzgefasst
Lesung: „Der Mund ist aufgegangen“
Wann: Donnerstag, 8. Juni, 10:30 Uhr
Wo: Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65183 Wiesbaden (Karte / Navigation)
In seinem neuen Essayband „Der Mund ist aufgegangen“ schaut der Autor zurück auf seine Jugend und die Geschmäcker seiner Kindheit. Darin zeigt er seine präzise Beobachtungsgabe und seine sprachliche Eleganz, mit der er die Erinnerung an den Geschmack der Kindheit wachruft.
Amüsanten Betrachtungen
Er erzählt etwa davon, wie ein vorsorglich in der Hosentasche verstautes „Vivil“ über die Befangenheit vor dem ersten Kuss hinweghalf oder was der verlockend leuchtende Liebesapfel seinem Esser an Zungenakrobatik abverlangte. Dabei wird klar, dass es die Geschmäcker der Kindheit sind, die unseren Geschmackssinn und damit unsere spätere Urteilsfähigkeit prägen. Unter der Oberfläche der amüsanten Betrachtungen liegt also wie immer auch eine tiefere Wahrheit – kunstvoll verpackt wie ein Sahnebonbon.
Zur Person Tilman Allert
Geboren 1947, studierte Allert Soziologie in Freiburg, Tübingen und Frankfurt am Main. Seit 2000 ist er Professor für Soziologie und Sozialpsychologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Als Gastdozent lehrt er in Berlin, Tiflis und Eriwan. Er schreibt regelmäßig für verschiedene Tageszeitungen wie beispielsweise für die „FAZ“. Zu seinen bekanntesten Buchveröffentlichungen zählen „Der deutsche Gruß. Geschichte einer unheilvollen Geste“ (2005) und „Latte Macchiato. Soziologie der kleinen Dinge“ (2015).
Pressestimmen
„… diese Texte kommen ganz leicht daher. Doch sie sind auch präzise formuliert. Präzise und ein wenig stimmungsvoll. (…) So hat Allerts Buch noch eine schöne andere Wirkung: Man erinnert sich an die eigene Kindheit…“ – Franz Joachim Schultz, alliteratus.com, April 2017
„Das Büchlein über den kindlich aufgegangenen Mund ist für die sinnliche und nachsinnende Rekapitulation von Erwachsenen geschrieben, die sich gern auf Erinnerung und Eloquenz einlassen. Denen wird es ausnehmend gut schmecken.“ – Viola Bolduan, Wiesbadener Kurier, 4. Januar 2017
„Selten wurden wohl die Vorgänge und Empfindungen in Mund und Rachen so genau und anschaulich beschrieben. Nie verharrt Tilman Allert bei der bloßen sinnlichen Erregung, immer auch sucht der Phänomenologe kluge und überraschende Anschlüsse an kulturhistorische und alltagssoziologische Diskurse.“ – UniReport 6/16 der Goethe-Universität Frankfurt, 8. Dezember 2016. (Foto: Verlag / Wiesbaden lebt)
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