Kaum ein Thema ist so umstritten wie Sex gegen Bezahlung. Wenn Frauen ihren Körper verkaufen, geschieht das mitunter freiwillig, mitunter nicht. Sexarbeitende fordern.
Am 2. Juni 1975 fand im französischen Lyon der berühmte Hurenstreik statt. Wochenlang besetzten über 100 Sexarbeitende die Kirche Saint-Nizier, um gegen zunehmende Repressionen zu kämpfen. Das Datum gilt seitdem als Internationaler Hurentag und Ausgangspunkt der Selbstorganisation von Sexarbeitenden. Doch die Möglichkeit an Regelungen für ihre Branche mitzuwirken und Einfluss zu nehmen bleibt Sexarbeitenden bis heute weitgehend verwehrt.
Mitspracherecht gefordert
Als größte Vertretung für Sexarbeitende in Deutschland fordert der Berufsverband die Einrichtung von und das Mitspracherecht bei einem runden Tisch Sexarbeit auf Bundesebene. Der diesjährige Hurentag steht deshalb unter dem Motto “Redet mit statt über uns”; mit dem Social Media Hashtag #redetMITstattÜBERuns. Sexarbeitende
fordern eine Mitsprache bei der Evaluation des Prostituiertenschutzgesetz sowie der Umsetzung des Gesetzes auf den Landesebenen, sagt die Johanna Weber, politische Sprecherin des BesD e.V. In dem Metier Arbeitende seien diejenigen, die von diesen Regelungen direkt betroffen seien: Wir können und wollen an sinnvollen Lösungen
mitarbeiten und unsere Expertise beisteuern, die Weber weiter.
Die dringend benötigte Unterstützung und Stärkung von Menschen in der Sexarbeit, die realistische Wahrnehmung von Armutsprostitution, Arbeitsmigration und internationalem Wohlstandsgefälle wird oft durch Grabenkämpfe hintangestellt.
Sexarbeit und Menschenhandel
Bei der Beschäftigung mit Sexarbeit ist es sehr wichtig, der Vielfalt und extrem breiten Fächerung des Themas gewahr zu bleiben. Es bedarf Experten aus vielen Sparten und Sexarbeitende aus verschiedenen Bereichen der Branche, die ihre Erfahrungen teilen. Nur so können sinnvolle Wege zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, einer rechtlichen Stärkung von Menschen in der Sexarbeit und der Bekämpfung von Menschenhandel gefunden werden.
Foto oben ©2022 Maru Lombardo / unsplash
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Die offizielle Internetseite des Berufsverbands Sexarbeit finden Sie unter www.berufsverband-sexarbeit.de.